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#„Wir in Deutschland sind nur die Profiteure“

„Wir in Deutschland sind nur die Profiteure“

Herr Krause, den Ermittlern ist diese Woche ein großer Schlag gegen organisierte Drogenhändler gelungen. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Grundlage dafür waren nie dagewesene Ermittlungsmaßnahmen des FBI, in der Folge kam Europol dazu und viele Nationen, nicht nur aus Europa. In Deutschland lag der Fokus auf dem Rhein-Main-Gebiet, zwei mutmaßliche Banden sind identifiziert worden, 14 Beschuldigte sitzen in Untersuchungshaft. Warum ist diese Geschichte so bedeutend?

Wir haben einen einmaligen Einblick in deren Organisationsstrukturen erlangt. Dadurch, dass die Tatverdächtigen mit verschlüsselten Mobiltelefonen, Kryptohandys, kommunizierten, haben sie viel offener gesprochen, als sie es sonst je getan hätten. Da wurden klare Namen und Orte genannt, klare Vorgehensweisen. All das konnten wir feststellen und so die ausdifferenzierten Strukturen erkennen. Normalerweise, wenn man klassisch ermittelt, versucht man von einer Person, die auf der Straße Drogen verkauft, eine Ebene weiter nach oben zu kommen. Das ist mühsam. Durch den Coup der US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden hatten wir von Anfang an einen viel tiefergehenderen Einblick.

Was haben die Verdächtigen alles offenbart?

Die tatsächlichen Absprachen zur mutmaßlichen Tatbegehung: Wer wann wo hin fährt und was macht. Die Adressen für Übergaben, wer Geld oder Drogen an wen übergibt. Personenbeschreibungen derer, mit denen sich da getroffen wurde. Welche Codewörter genannt worden sind, um sich zu verifizieren. Die Buchungen von Geschäftsabschlüssen, also wer wie viel wohin gebracht hat und dafür wie viel Geld bekommen hat. Alles, was diese Geschäfte betraf, wurde darüber kommuniziert. Weil es ja auch so schön einfach ist über das Handy, das hat man immer dabei, da kann man sofort in Kontakt treten. Deshalb ist das für uns eine Goldgrube. Wir sehen, wie solche Gruppierungen Taten vorbereiten, planen, durchführen und im Nachhinein abwickeln, buchen und die Gewinne verteilen.

Wer sind die Gruppen, auf denen der Fokus in Hessen lag?

In den bei uns geführten Ermittlungsverfahren waren es zwei unterschiedliche Gruppierungen, die im Main-Kinzig-Kreis und im Rhein-Main-Gebiet beheimatet waren. Diesen wird vorgeworfen, im Wesentlichen mit Kokain, Cannabis und synthetischen Betäubungsmitteln gehandelt zu haben. Man kann sagen, dass das eine Art Großhandel für das Rhein-Main-Gebiet gewesen sein soll, von der Einfuhr und dem gewinnbringenden Weiterverkauf bis hin zu dem eigenen Herstellen von synthetischen Betäubungsmitteln.

Dazu besteht der Verdacht, dass es eine ausgefeilte Organisation in beiden Gruppen gegeben hat und diese ähnlich wie Unternehmen aufgebaut gewesen sein sollen: mit Managern, einer Organisationsebene, einer Buchführungsebene und einer Arbeiterebene. Verschiedene Beschuldigte sollen verschiedene Funktionen ausgeübt haben: von der Anmietung von Lagerhallen, dem Umbau von Fahrzeugen als Versteck, dem Aufbau einer verschlüsselten IT-Infrastruktur bis zur Verwaltung von Bargeldbeständen und Buchungen der Geschäftsabschlüsse.

Gibt es Bezüge zur Clankriminalität?

Zu einzelnen Beschuldigten und möglichen identifizierenden Merkmalen machen wir nie Angaben, deshalb kann ich dazu nichts sagen.

Was war die Reaktion auf die Durchsuchungen – hat keiner zumindest geahnt, dass da etwas kommen könnte?

Dazu kann ich so viel sagen: Alle Personen, die wir finden wollten, haben wir gefunden. Auch im europäischen Ausland. Es konnte niemand untertauchen.

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