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#„Wir sichern die Grenze für die Briten“

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„Wir sichern die Grenze für die Briten“

Einer der Schlepper kam vermutlich aus Deutschland. Die französische Polizei hat an der Ärmelkanalküste in der Nacht zu Donnerstag einen Mann festgenommen, der ein Auto mit deutschem Kennzeichen fuhr. Im Kofferraum fanden die Beamten nagelneue Schlauchboote, an denen deutsche Preisschilder hingen. Der französische Innenminister Gérald Darmanin erzählt das am Donnerstagmorgen im Radiosender RTL und fügt hinzu: „Schlepper kaufen in Deutschland Schlauchboote, sie zahlen in bar.“ Der Innenminister spricht von einer mafiösen Organisation des Migranten-Schmuggels, der sich über ganz Europa erstrecke, mit „verschlüsselten Telefonen“ und „Geldwäschegeschäften“.

Der Tod von 27 Migranten im Ärmelkanal, darunter sieben Frauen und ein junges Mädchen, hat Frankreich erschüttert. „Der Ärmelkanal darf nicht zum Friedhof werden“, mahnte Präsident Emmanuel Macron. Fünf mutmaßliche Schlepper, die im Verdacht stehen, die überwiegend kurdischen Migranten auf das Schlauchboot gelockt zu haben, sind festgenommen worden. In Calais hat man mit der Identifizierung der Leichen begonnen. Noch sind die zwei Überlebenden, mutmaßlich Männer aus dem Irak und Sudan, nicht vernehmungsfähig. Es gehe ihnen aber besser, sagte der Innenminister.

Die französische Regierung will verhindern, dass die Tragödie vor der Küste in eine neue französisch-britische Krise mündet. „Der Staatschef hat betont (. . .), dass er von den Briten erwarte, dass sie die dramatische Situation nicht zu politischen Zwecken instrumentalisieren“, hieß es in einem Kommuniqué des Elysée-Palastes. In London reagierte man betroffen über die Tragödie im Kanal und erneuerte die Forderung an Paris, „mehr zu tun“, um die Schlepper dingfest zu machen. „Wir haben Schwierigkeiten, einige unserer Partner, insbesondere die Franzosen, zu überzeugen, so zu handeln, wie es die Lage verdient“, sagte Premierminister Boris Johnson und fügte an: „Ich verstehe die Schwierigkeiten, mit denen alle Länder kämpfen, aber wir wollen mehr gemeinsam tun, und das ist unser Angebot.“

Kontrollen nur in Frankreich

Die britische Regierung wirbt seit Langem dafür, eigenes Grenzpersonal nach Frankreich zu entsenden, um bei den Patrouillen zu helfen. Die französischen Bemühungen seien „nicht ausreichend“, sagte Johnson. Manche sahen es als Beleg, dass am Morgen nach der Tragödie zwei weitere Boote mit 40 Migranten in Dover eintrafen.

Präsident Macron appellierte am Donnerstag von Zagreb aus an Deutschland, Belgien und die Niederlande, unter Hochdruck an einer europäischen Antwort zu arbeiten. Es müsse gehandelt werden, bevor die Migranten an die französische Ärmelkanalküste gelangten und gegen viel Geld für die Überfahrt nach Großbritannien ihr Leben aufs Spiel setzten. „Wir brauchen eine stärkere europäische Kooperation. Frankreich ist nur ein Transitland“, sagte er an der Seite des kroatischen Regierungschefs, dessen Land in den Schengen-Raum strebt.

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Macron verweist darauf, wie schwierig die Lage für Frankreich sei. „Diese Frauen und Männer wollen kein Asyl bei uns“, sagte er. Die französischen Polizisten und Gendarmen seien „rund um die Uhr mobilisiert“, um den Küstenstreifen zu überwachen. „Allein am gestrigen Tag hat es 1000 Versuche der Überfahrt gegeben, zwei Drittel wurden verhindert“, sagt Macron. Frankreich habe noch nie so viele Sicherheitskräfte zum Grenzschutz mobilisiert. 600 Polizisten sind an der 330 Kilometer langen Kanalküste ständig im Einsatz. „Dabei sichern wir die Grenze für die Briten“, sagte er.

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