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#„Wir werden Waffen nie verbieten“

„„Wir werden Waffen nie verbieten““

Einigen Amerikanern platzte nach dem Massaker an einer Grundschule in Uvalde in Texas, dem neunzehn Kinder und zwei Erwachsene zum Opfer fielen, öffentlich der Kragen. „Was machen Sie hier?“, fragte der demokratische Senator Chris Murphy aus Connecticut in einer in den sozialen Netzwerken vielfach verbreiteten Rede vor dem Senat seine Kollegen. „Warum geben Sie sich all diese Mühe, diesen Job zu bekommen, sich in eine Position der Autorität zu bringen, wenn Sie nichts tun, während unsere Kinder um ihr Leben laufen?“

Der „Houston Chronicle“ nennt die Worte des texanischen Gouverneurs Greg Abbott – „Nie wieder!“ – in einem wütenden Leitartikel eine „schamlose Lüge“; die extrem laxen Waffengesetze in Texas, die sogar bei Polizeichefs und Waffensicherheitstrainern auf Widerstand stoßen, seien auch sein Werk. „Sitzen Sie nicht bloß da und sagen: Mein Gott, mir fehlen die Worte!“, richtet sich das Blatt an seine Leser: „Selbstverständlich haben Sie die. Gehen Sie wählen. Gehen Sie kämpfen. Mehr Worte braucht es nicht.“

Beto O’Rourke, der demokratische Gouverneurskandidat in Texas, konfrontierte den Republikaner Greg Abbott bei einer Pressekonferenz zu dem Massaker. „Das ist Ihre Schuld! Es ist alles so vorhersehbar!“, sagte O’Rourke, bevor er unter Beschimpfungen der Honoratioren auf dem Podium – darunter dem Bürgermeister von Uvalde – aus dem Saal eskortiert wurde. Sogar in der Sportwelt fielen deutliche Worte: „Ich habe die Nase voll von Kondolenzerklärungen und Schweigeminuten!“, rief der Basketballtrainer Steve Kerr von den Golden State Warriors bei einer Pressekonferenz, auf der er sich weigerte, über Basketball zu sprechen. „Es reicht! Wann tun wir endlich etwas?“

Gut gemeinte, aber sinnentleerte Rituale

Aber in all der Wut drückt sich weniger die Entschlossenheit aus, dem Grauen Einhalt zu gebieten, als hilflose Verzweiflung. Im „New York Times“-Podcast „The Daily“, beklagt die Journalistin Elizabeth Williamson, die ein Buch über die Folgen des Sandy-Hook-Massakers von vor zehn Jahren geschrieben hat, es gebe „in diesem Land eine wachsende Gemeinde von Eltern, die ihre Kinder in Schulmassakern verloren haben“ und sich gegenseitig stützen müssten. Man beobachte einmal mehr gut gemeinte, aber sinnentleerte Rituale, „weil die Leute nicht wissen, was sie sonst tun sollen angesichts der Tatsache, dass wir als Nation keine konkreten Maßnahmen ergriffen haben“.

Auch die „Washington Post“ sieht kein Licht am Ende des Tunnels. „Warum sich nach Uvalde nichts ändern wird“, heißt es in einem Leitartikel. In Amerika gebe man stets denen Vortritt, „deren Ängste über das Recht anderer auf die Fortführung ihres Lebens überwiegen“. Amerika sei nicht das Land der Mutigen und Freien, sondern der Ängstlichen und Gefangenen. Und damit sich die Ängstlichen sicher fühlten, werde der Rest für die Schlachtbank freigegeben.„Die Debatte ist ermüdend und lähmend“, befindet das „New York Magazine“, „weil es scheint, dass so wenig getan werden kann.“ Der „New Yorker“ erinnert an eine Phantasie des Dokumentarfilmers Michael Moore. Der malte sich einst aus, was passierte, wenn die Eltern der Opfer von Sandy Hook den Medien Bilder des Blutbads im Klassenzimmer zuspielten. Das hätte womöglich einen ähnlichen Effekt wie die Bilder aus dem Vietnamkrieg, die zu landesweiten Demonstrationen führten.

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