Nachrichten

#Wladimir Putins Überfall auf die Ukraine: Zivilisationsbruch

Wladimir Putins Überfall auf die Ukraine: Zivilisationsbruch

In der öffentlichen Debatte werden immer wieder alle möglichen großen oder kleinen Ereignisse als historisch bezeichnet. Oft sind sie dann schnell wieder vergessen. Der 24. Februar 2022 wird aber in die Geschichtsbücher eingehen, daran besteht kein Zweifel. Putins Überfall auf die Ukraine beendet eine dreißig Jahre lange Phase, in der versucht wurde, in ganz Europa eine liberal-demokratische Ordnung aufzubauen.

Jetzt zerfällt der Kontinent wieder in zwei Blöcke: ein freies westliches Gebiet in NATO und EU auf der einen Seite und ein autoritäres Reich im Osten auf der anderen. Es ist allerdings viel kleiner als zu Zeiten des Kalten Krieges. Ihm gehören derzeit nur Russland und Belarus an. Ob Putin auch die Ukraine in sein Herrschaftsgebiet eingliedern kann, ganz oder nur teilweise wie bisher, werden die nächsten Tage zeigen. Es spricht nicht viel dafür, dass er auf halben Wege stoppen wird.

Schwarzer Rauch steigt am Donnerstagmorgen von einem Militärflughafen in Tschuhujiw, einer traditionsreichen Garnisonsstadt am Ufer des Donez in der Ostukraine, auf.





Bilderstrecke



Angriff auf die Ukraine
:


Das russische Militär kommt, die Menschen fliehen

Für den Westen lautet das Gebot der Stunde, die Stellung zu halten. Die angekündigten Reaktionen, vor allem die wirtschaftlichen Maßnahmen, sollten schnell kommen und spürbar sein. Man wird Putin damit nicht zur Umkehr zwingen können. Es geht darum, seine Kosten hochzutreiben, um ihm das weitere (militärische) Vorgehen so schwer wie möglich zu machen. Es geht auch um ein politisches Signal, dass eine kriegerische Neuordnung Europas nicht hingenommen wird. Schließlich sollte die Ostflanke der NATO so schnell wie möglich verstärkt werden. Niemand weiß, wie weit Putin seine Expansion treiben wird. Auf sein Wort kann man schon lange nicht mehr vertrauen.

Die Kriegskasse hat der Westen gefüllt

Die Invasion in die Ukraine ist ein Zivilisationsbruch, wie ihn Europa lange nicht mehr erlebt hat. Er geht über die Balkankriege hinaus und auch über Putins vorherige Einmärsche in Georgien und auf der Krim. Eine Großmacht, die einem friedlichen Nachbarn das Recht auf Staatlichkeit abspricht und ihn ohne Anlass überfällt, begibt sich zurück in die finstersten Zeiten der europäischen Geschichte. Putin versucht, die Uhren auf dem Kontinent auf eine Weise zurückzudrehen, wie es bis vor kurzem für viele unvorstellbar war.

In Westeuropa, vor allem in Deutschland, müssen sich viele fragen, warum sie den Warnungen der östlichen Verbündeten vor Russland nie so recht Glauben geschenkt haben. Europa trägt keine Verantwortung für Putins Entscheidung, die trägt er ganz alleine. Aber die Kriegskasse, die ihm nun den Einmarsch in die Ukraine ermöglicht, die hat ihm zu einem erheblichen Teil der Westen gefüllt.

Gerade in Deutschland haben viel zu wenige Politiker wahrhaben wollen, dass die Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft in Russland nicht primär zum Aufbau einer liberalen Marktwirtschaft und einer offenen Gesellschaft verwendet wurden, sondern zur Stärkung des Militärs. Was für eine Irrweg diese Politik war, hat sich an Donnerstagmorgen auf schreckliche Weise offenbart.

Niemand in der NATO würde Russland angreifen

Es wird trotzdem Leute im Westen geben, die den Amerikanern, der NATO oder der EU die Schuld an den Krieg geben werden, zumindest indirekt. Und das werden nicht nur die Leute sein, die hierzulande auf Putins Gehaltliste stehen. Aber es stimmt einfach nicht, dass das Vorrücken der demokratischen Institutionen des Westens eine Gefährdung für Russlands Sicherheit darstellte. In der NATO würde niemand auf die Idee kommen, die Atommacht Russland anzugreifen, das wäre selbstmörderisch.

Außerdem war das Streben in den Westen der freie Wille der Völker in Osteuropa, auch der Ukrainer. Man kann es ihnen nicht verdenken: Russland bietet kein attraktives Lebensmodell, jetzt kommt noch ein militärischer Überfall hinzu. Das ist genau der Unterschied zwischen der westlichen Idee Europas und der Welt Putins: Niemand wird gezwungen, sich der EU oder der NATO anzuschließen, Putin dagegen fordert Gefolgschaft mit Waffengewalt ein.

Der Westen wollte für die Ukraine nicht kämpfen und setzte auf wirtschaftliche Abschreckung und Diplomatie. Das hatte gute Gründe, aber es hat nicht funktioniert. Die Weltgeschichte ist voll von Anführern, die man von außen nicht stoppen konnte. Am Ende haben sie meist ihre eigenen Völker ins Unglück geworfen. Das kann nun auch in Russland passieren.

In Europa bricht ein neues Zeitalter an. Es wird um das gehen, was Putin angeblich verhindern wollte, was nun aber tatsächlich bevorsteht: die Eindämmung Russlands – militärisch, wirtschaftlich, politisch. Der Westen darf hier nicht zögerlich sein, sonst droht womöglich noch anderen Völkern das ukrainische Schicksal.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!