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#Wo das Sturmtief „Antonia“ wüten wird

Wo das Sturmtief „Antonia“ wüten wird

Sturm und kein Ende: Nach „Ylenia“ hat zum Wochenende das Orkantief „Zeynep“ für tödliche Unfälle und Millionenschäden gesorgt. Und mit „Antonia“ soll in der Nacht auf Montag ein weiteres Sturmtief vor allem im Nordwesten und Westen teils orkanartige Böen bringen. Anhaltend gestört bleibt vor allem im Norden der Fernverkehr der Deutschen Bahn (DB).

Deutlich beruhigen sollte sich das Wetter nach Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erst ab Montagabend wieder. Für den Durchzug von „Antonia“ von Nordwest nach Südost wurde nicht nur mit Böen mit bis zu 115 Kilometer pro Stunde Windgeschwindigkeit gerechnet, sondern auch kräftigen Schauern und Gewittern. Der DWD gab eine Unwetterwarnung für Teile von Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz aus. Neben Sturmfolgen wie herabstürzenden Dachziegeln seien örtlich Blitzschäden möglich.

Besondere Gefahr ging zudem von Bäumen aus, wie DWD-Experte Adrian Leyser erklärte: Schon durch die vorangegangenen Stürme in Mitleidenschaft gezogene und in stark aufgeweichtem Boden stehende Bäume könnten leicht umstürzen.

Vom Sturmflutwarndienst hieß es am Sonntag, dass bis Montag immer wieder mit deutlich erhöhten Wasserständen an der deutschen Nordseeküste sowie im Weser- und Elbegebiet zu rechnen sei.

Mindestens sechs Tote in Deutschland

Beim Durchzug von „Zeynep“ und „Ylenia“ waren mindestens sechs Menschen bei Unfällen gestorben. Die beiden Orkantiefs dürften die Versicherer nach ersten Schätzungen mehr als 1,4 Milliarden Euro kosten. „Zeynep“ habe versicherte Schäden von über 900 Millionen Euro verursacht, teilte die auf Versicherungsmathematik spezialisierte Unternehmensberatung Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) in Köln mit. Es sei der intensivste Sturm seit „Kyrill“ im Jahr 2007 gewesen. Die versicherten Schäden des Sturms „Ylenia“ schätzte das Unternehmen auf 500 Millionen Euro.


Es sind schwere Sturmböen zu erwarten.

Wegen der Räumung umgestürzter Bäume und beschädigter Oberleitungen mussten Bahnreisende auch am Sonntag mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Bis mindestens Montagnachmittag werde es starke Beeinträchtigungen geben, teilte die DB mit. Es verkehrten keine Fernverkehrszüge zwischen Hamburg und Berlin, Berlin/Hamburg und Rostock/Stralsund, Norddeich Mole/Emden und Köln/Hannover sowie Berlin und Amsterdam, hieß es am Sonntagnachmittag. Eine sichere Prognose zum weiteren Verlauf sei – auch wegen des nahenden weiteren Sturmtiefs – nicht möglich.

Seit Beginn der Unwetter-Serie am Mittwochabend seien zwischenzeitlich mehr als 6000 Kilometer des Streckennetzes nicht befahrbar gewesen, teilte die Bahn mit. 2000 Mitarbeitende seien seither im Dauereinsatz, noch gebe es auf 874 Kilometer Bahnstrecke Schäden, hieß es am frühen Sonntagnachmittag. „Extrem betroffen ist unter anderem die Bahnstrecke zwischen Hannover und Hamburg. Hier wurden reihenweise Bäume umgemäht und kilometerlange Schäden an den Oberleitungen verzeichnet.“ Vor allem die zweite Sturmwelle habe sich dramatisch ausgewirkt, weil vermehrt Bäume aufgrund der Vorschäden aus dem ersten Sturm auf die Gleise gefallen seien.

„Es sieht verheerend aus“

„Zeynep“ hatte Deutschland ab Freitagnachmittag mit Windgeschwindigkeiten von örtlich mehr als 160 Stundenkilometern überquert. Die Feuerwehren zählten Tausende Einsätze, meist wegen umgestürzter Bäume, umherfliegender Gegenstände oder beschädigter Gebäude – allein in Nordrhein-Westfalen rückten sie bis Samstagmittag zu über 12.000 Einsätzen aus.

In Hamburg gab es am Samstagmorgen erstmals seit 2013 wieder eine sehr schwere Sturmflut mit mehr als 3,5 Metern über dem mittleren Hochwasser. In Bremen stürzte ein 55 Meter großer Baukran in ein im Rohbau befindliches Bürogebäude. „Es sieht verheerend aus“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Auch ein vorbeifahrender Laster sei in der Nacht auf Samstag von dem Kran erwischt worden. Der Fahrer sei unverletzt geblieben. In Bad Zwischenahn (Niedersachsen) kippte eine rund neun Meter hohe Fichte auf ein Klinikgebäude. 17 dort untergebrachte Patienten wurden in Sicherheit gebracht. Verletzt wurde niemand.

Die Nordseeinsel Wangerooge büßte im Sturm etwa 90 Prozent ihres Badestrandes ein. „Auf einer Länge von einem Kilometer gibt es kaum noch Sand“, sagte Wangerooges Inselbürgermeister Marcel Fangohr. Auch auf der ostfriesischen Insel Langeoog wurde der Strand beschädigt. „In Teilen ist gar kein Strand mehr da, die Abbruchkante geht bis zu den Dünen“, sagte Inselbürgermeisterin Heike Horn.

In London hat der Sturm das Dach der O2-Arena schwer beschädigt.


In London hat der Sturm das Dach der O2-Arena schwer beschädigt.
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Bild: dpa

Zu den mindestens drei „Zeynep“-Sturmtoten zählte ein 17-Jähriger, der in Hopsten (NRW) als Beifahrer starb. Der Fahrer des Wagens war von der Fahrbahn abgekommen. Ein 56-Jähriger starb bei Altenberge in NRW, als er mit dem Auto gegen einen auf der Fahrbahn liegenden Baum prallte. In der niedersächsischen Gemeinde Wurster Nordseeküste verunglückte ein Mann tödlich, als er während des Sturms das beschädigte Dach eines Stalls reparieren wollte. Der 68-Jährige brach durch das Dach und stürzte rund zehn Meter in die Tiefe. In dem vorherigen Orkantief „Ylenia“ waren mindestens drei Autofahrer in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt bei wetterbedingten Unfällen gestorben.

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