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#Wo ist die Mutter?

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Wo ist die Mutter?

Gut eine Woche lang war Tebogo Tsotetsi stolzer Vater von Zehnlingen, zumindest hatte der Mann aus dem südafrikanischen Ort Thembisa das behauptet, womöglich hatte er es auch selbst geglaubt. Die spektakuläre Nachricht hatte großen Wirbel ausgelöst, millionenfach kommentiert und weitergeleitet. Glückwünsche und Spenden prasselten von überall her ein. Es wäre ein Rekord gewesen, nur wenige Wochen nachdem eine Mutter aus Mali in einem Krankenhaus in Marokko Neunlinge zur Welt gebracht hatte.

Doch nun ist die Geschichte vom zehnfachen Kindersegen so schnell verpufft, wie sie aufgetaucht war. Die Familie von Tsotetsi gestand am Dienstagabend ein, die Babys nie gesehen zu haben. Sie nehme daher an, dass sie gar nicht existierten, zumindest solange nicht das Gegenteil bewiesen sei. Der Vater habe sich auf seine Freundin verlassen, die ihn telefonisch über die Geburt informiert habe. Er habe mehrere Versuche unternommen, sie zu besuchen, aber sie habe ihren Aufenthaltsort nicht verraten. Außer ihren eigenen Angaben am Telefon gebe es keinen Beweis für die Existenz der Zehnlinge.

Die Geburt war von der Zeitung Pretoria News verkündet worden, samt Videos und Fotos, aufgenommen während der Schwangerschaft. Trotz intensiver Recherchen konnten jedoch weder Journalisten noch Behörden die „Thembisa 10“, wie sie nach dem Wohnort der Eltern genannt wurden, finden. Kein privates oder staatliches Krankenhaus hatte eine Zehnlingsgeburt gemeldet. Fachleute wiesen auch darauf hin, dass eine solche Geburt ein komplexer und riskanter medizinischer Eingriff gewesen wäre und die Neugeborenen vermutlich auf Intensivstationen gemusst hätten.

Großzügige Spenden an die Familie

Trotzdem hielt die Zeitung an ihrer Nachricht fest. Sie veröffentlichte einen Spendenaufruf mit privaten Bankverbindungen. Später legte die Nachrichtenseite IOL, die zur gleichen Mediengruppe gehört, mit einem Video des Vaters nach. Der Aufsichtsratschef des Konzerns, Iqbal Survé, verkündete, der Familie eine Million Rand (rund 60.000 Euro) zu spenden. Vorher hatte der Geschäftsmann, der selbst Arzt ist, Zweifler an der Meldung kritisiert: Man gönne seinen Medien keine Sensationsnachricht.

Wo sich die vermeintliche Mutter, Gosiame Sithole, befindet, ist weiter unklar. Der Chef eines Lehrkrankenhauses der Universität Pretoria sagte einem Radiosender, dass das Wachpersonal dort eine Frau aufgegriffen habe, die sich selbst Gosiame Sithole nannte. Nach ihren Angaben hatte sie in einer Privatklinik in Pretoria zehn Babys geboren. Man habe ihr dort gesagt, die Neugeborenen würden in die Universitätsklinik gebracht, wo sie auf sie warten solle. Ein Sprecher der Privatklinik jedoch konnte keine Patientin dieses Namens in den Unterlagen finden, auch eine Zehnlingsgeburt habe es in der Klinik nie gegeben. „Wir werden unsere Aufmerksamkeit nun darauf richten, Gosiame Sithole zu finden, und beten, dass sie sicher zurückkehrt“, teilte die Familie von Tsotetsi mit. Sie entschuldigte sich für „alle Unannehmlichkeiten und Peinlichkeiten“ und bat darum, kein Geld mehr auf irgendwelche Bankkonten zu überweisen.

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