#Flut Im Ahrtal: Lewentz’ überfälliger Rücktritt
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„Flut Im Ahrtal: Lewentz’ überfälliger Rücktritt“
In anderen Bundesländern oder Staaten hätte ein Minister oder Regierungschef schon wegen weitaus geringerer Anlässe zurücktreten müssen. Dass in Rheinland-Pfalz nun mehr als ein Jahr nach der verheerenden Flut im Ahrtal mit 134 Toten der für den Katastrophenschutz zuständige Innenminister seinen Rücktritt erklärt hat, ist deshalb überfällig gewesen.
Und er zeigt die Schattenseiten der jahrzehntelangen Herrschaft einer Partei, deren Vertreter sich unangreifbar wähnen. Schon viel früher hätte Roger Lewentz die politische, aber auch persönliche Verantwortung für sein verhängnisvolles Nichthandeln in der Flutnacht an der Ahr vom 14. auf den 15. Juli 2021 übernehmen müssen.
Brüchige Verteidigungslinie
Erst das Auftauchen von Videoaufnahmen der gewaltigen Flutwelle, die, von einem Polizeihubschrauber aus gefilmt, schon in den späten Abendstunden weggeschwemmte Häuser und verzweifelte Menschen auf den Dächern zeigten, führten zum politischen Ende des mächtigsten Mannes im Kabinett von SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Seine Verteidigungslinie, er habe seinerzeit kein klares Lagebild gehabt, das auf eine Katastrophe mit Todesopfern hindeutete, wurde brüchig. Es half Lewentz auch nicht mehr, dass der für die Maßnahmen auf Kreisebene zuständige CDU-Landrat wegen ebensolcher Untätigkeit als Sündenbock sein Amt verlor.
Anders als die schon im April als Bundesfamilienministerin ebenfalls wegen schwerer Fehler während und nach der Flutkatastrophe zurückgetretene frühere Landesumweltministerin Anne Spiegel von den Grünen besaß Lewentz bis vor kurzem eine politische Lebensversicherung: den Rückhalt seiner Chefin. Für Dreyer schien Lewentz auch als Wahlkampfstratege und bei den Mitgliedern beliebter SPD-Landesvorsitzender unverzichtbar. Nun gerät Dreyer selbst wegen ihrer Rolle in der Flutnacht und danach ins Visier der Opposition. Allein auf Lewentz zu verweisen wird nicht reichen. Wie in Berlin könnte auch die Statik der Mainzer Ampel ins Wanken geraten.
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