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#Zeit zu sterben hat Aston Martin nicht

Zeit zu sterben hat Aston Martin nicht

Keine Zeit zu sterben? Für den James-Bond-Streifen mit diesem Titel war die Corona-Krise schon der absolute Show-Stopper. Keinen Stillstand gibt es für Aston Martin. Der britische Autohersteller, der seit den 1960er Jahren 007 mit Dienstwagen beliefert, soll weiterleben. An der Börse mag das anders wirken, denn der Kurs von Aston Martin Lagonda Global Holdings plc (AML) ist seit dem Börsengang vor zwei Jahren von 19 Pfund (1900 Pence) auf nur noch 31 Pence in diesem Mai abgesackt.

Susanne Preuß

Der Nimbus der legendären Sportwagenmarke ist aber immer noch groß genug, dass Investoren unterschiedlichster Couleur den Hersteller am Leben halten– mit Geld und auch mit Technik. Die Rettung für die Briten soll künftig aus Stuttgart kommen. Mercedes gewährt Aston Martin Zugang zu zukunftsträchtigen Technologien. Von Motoren und Antriebssträngen, von Software und Elektro-Architektur ist die Rede. Kaum war die Nachricht, über die in einer Teilauflage der F.A.Z. am Dienstag berichtet wurde, öffentlich, zog der Kurs der Aston-Martin-Aktie um 30 Prozent an.

Beide Hersteller sind alte Bekannte. Eine Kooperation gibt es seit 2013 und erst im Frühsommer hat Tobias Moers die Leitung von Aston Martin übernommen – also jener Manager, der zuvor als langjähriger AMG-Chef fast jedes Mercedes-Modell in einen windschnittigen Sportflitzer verwandeln konnte. Dadurch ist für den Stuttgarter Hersteller die Submarke AMG zum wichtigen Gewinnträger avanciert und inzwischen tragende Säule in der Zukunftsstrategie von Daimler-Vorstandschef Ola Källenius, der einst selbst AMG-Chef war.

Erste Vereinbarungen sind schon getroffen

Mit der Lieferung von Teilen und Technik an die 007-Marke baut Mercedes die eigene Absatzbasis aus, wie Daimler zur Erklärung des Geschäfts schreibt. Bezahlt wird aber weder in Pfund noch in Euro, sondern in Aktien. Schon bisher war die Kooperation durch Aktien unterlegt, wobei die ursprünglich 5 Prozent, die Daimler sich vor sieben Jahren geben ließ, durch den Börsengang auf 2,6 Prozent geschrumpft sind und an der Börse kaum noch Wert haben.

Binnen drei Jahren soll die Mercedes-Benz AG durch die Ausgabe neuer Aktien bis zu 20 Prozent an Aston Martin übernehmen. Den Wert des Gesamtpakets beziffert Daimler in einer Mitteilung auf 286 Millionen Pfund, also umgerechnet 315 Millionen Euro. Für eine erste Tranche, mit der Mercedes auf ein Aktienpaket von 11,8 Prozent käme, seien konkrete Vereinbarungen und Preise für Komponenten und Systeme schon getroffen. Für Daimler-Aktionäre sind die Auswirkungen dieser Kooperation zumindest auf den ersten Blick noch nicht positiv. An einem wegen der jüngsten Corona-Lockdown-Pläne ohnehin schwarzen Börsentag verlor die Daimler-Aktie daher massiv an Wert.

Aktuell von der Realität meilenweit entfernt

Für Aston-Martin liegt die Sache anders. Von einem Wendepunkt sprach Lawrence Stroll, der einen „Weltklasse-Luxus-Autobauer“ vor sich sieht und dem britischen Partner eine gewinnträchtige Zukunft in Aussicht stellt. Der kanadische Milliardär und Formel-1-Magnat hatte vor Monaten mit einem Investorenkonsortium eine Rettungsaktion für Aston Martin angeführt und betrachtet die Vereinbarung mit Mercedes als entscheidende Chance, die eigenen Wachstumspläne zu realisieren.

Im Geschäftsjahr 2024/2025 will Aston Martin mit dem Absatz von rund 10.000 verkauften Autos rund 2 Milliarden Pfund umsetzen und dabei ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 500 Millionen Pfund erwirtschaften. Aktuell sind diese Pläne von der Realität meilenweit entfernt. Im vergangenen Jahr verbuchte Aston Martin bei einem Umsatz von einer Milliarde Pfund einen Verlust von mehr als 100 Millionen Pfund vor Steuern. Im dritten Quartal 2020, über das Aston Martin zeitgleich mit der Mercedes-Kooperation berichtete, war bei 124 Millionen Pfund Umsatz das operative Ergebnis (Ebitda) mit 29 Millionen Pfund sogar negativ.

Wenn der deutsche Rennfahrer Sebastian Vettel im nächsten Jahr in der Formel 1 für das Aston-Martin-Team (bisher noch Racing Point genannt) antritt, hat das mit dem britischen Autohersteller nur indirekt etwas zu tun: Das Rennteam hat lediglich die gleichen Investoren mit Lawrence Stroll an der Spitze.

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