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#Zombiehorror der Extraklasse: So entstand eine der wahnsinnigsten Szenen in 120 Jahren Filmgeschichte

Zombiehorror der Extraklasse: So entstand eine der wahnsinnigsten Szenen in 120 Jahren Filmgeschichte

Es gibt verstörende Horror-Momente und es gibt Szenen, deren Entstehung mehr schockiert als das größte Filmblutbad. Hinweis: Es geht um Zombies – und einen Hai.

Reisen wir zurück in eine Ära, als in Italien fast so viel Kunstblut verbraucht wie Chianti konsumiert wurde. Die Rede ist von den ausgehenden 1970ern. Der italienische Horrorfilm setzte damals zum Frontalangriff auf die Filmzensoren an. Ganz vorne stand Regisseur Lucio Fulci, der sich auf Grund des Erfolges von Romeros Zombie – Dawn of the Dead an Untoten zu schaffen machte.

In unserem Themenschwerpunkt zu Halloween schreiben wir unter anderem über Horrorfilme, die uns geprägt haben. Dieser Artikel ist Teil der Reihe. Genau wie dieser über den langsamen Tod der Scary Movie-Filme oder X-Factor: Das Unfassbare ist das Horror-Trauma meiner Jugend.

1979 kam Fulcis Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies in die Kinos. In Großbritannien zum verabscheuungswürdigen „video nasty“ erklärt, in Deutschland umfassend geschnitten, wurde Zombie Flesh Eaters (so der elegante UK-Titel) dank zahlreicher Ekel-Szenen zum Kult. Der wahnsinnigste Moment des Films ist aber gar nicht so eklig. Dafür bringt seine Entstehung die Reize dieser Horror-Ära auf den Punkt.

Zutaten des Kult-Horrorfilms: Man nehme einen Zombie und einen Apex Predator

Wir könnten an dieser Stelle die Story des Horror-Klassikers auseinanderklamüsern oder aber wir lassen den deutschen Titel für sich sprechen: Woodoo spielt auf einer Schreckensinsel. Zombies kommen auch vor. Nach etwa einer halben Stunde Kennenlernen dieser beiden Konzepte prallen sie aufeinander.

Der Trailer für Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies:

Woodoo – Schreckeninsel der Zombies (aka Zombie 2) Trailer

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Auf dem Weg zur Insel unternimmt Susan (Auretta Gay), die in der deutschen Wikipedia konzis als „Bootsbesitzerin“ charakterisiert wird, einen Tauchgang. Ihr Oberteil lässt sie auf dem Boot. Nun schließt sich eine Spirale exploitativer Selbst-Überbietung an, das heißt Erotik und Gewalt werden für das filmische Spektakel rücksichtslos ausgebeutet (zum Glück). In vier Phasen treibt einem dieser Prozess entweder ein Grinsen ins Gesicht oder den Daumen auf die Stop-Taste:

  • Phase 1: Die halbnackte Susan wird gaffend beim Tauchen verfolgt.
  • Phase 2: Ein Tigerhai bedroht die – wie gesagt – halbnackte, schutzlose Frau.
  • Phase 3: Susan wird zusätzlich von einem Zombie bedrängt. Unterwasser.
  • Phase 4: Susan entkommt. Der Zombie nimmt den Kampf mit dem Hai auf!

Lange vor dem Möchtegern-Trash von The Asylum (Stichwort: Megashark vs. Giant Octopus) setzte Woodoo bereits den nicht zu verrückenden Schlusspunkt unter die Monster-Crossover-Ideen. Romeros Zombies und Spielbergs Tierhorror vereinen sich in der famosen italienischen Geschmacks-Entgrenzung zum Todestanz unter Wasser. Zombie und Hai ringen, nagen, versenken die Zähne im Fleisch des Gegenübers. Auf dem ekstatischen Höhepunkt dieser kämpferischen Kopulation wird ein (falscher) Arm abgerissen, Hai- und Zombie-Blut mischt sich ins Wasser. Ausgekämpft.

Die große Frage des Horror-Klassikers: Wie haben sie das gemacht?

Zum Charme der italienischen Zombiefilme gehört neben der Frage, wie zum Henker jemand diese Idee absegnen konnte, aber auch diese: Wie konnte sie ohne Computer-Effekte umgesetzt werden?

  • Schon gesehen? Die 20 verstörendsten Horrorszenen – Folter, Grusel und das absolute Grauen

Im Falle von Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies ging die Idee auf den Produzenten Ugo Tucci zurück. Seinerseits angespornt von einem mexikanischen Exploitationfilm namens Tintorera! Meeresungeheuer greifen an, bestand er auf die Integration eines Hais. Lucio Fulci hielt die Szene für lächerlich, also wurde ein anderer mit der Umsetzung beauftragt. Der Haken: Man wollte die Horror-Szene unbedingt mit einem echten Hai drehen.

Der an Tintorera beteiligte Hai-Trainer und Filmemacher Ramón Bravo übernahm die nicht zu unterschätzende Aufgabe. Erst wurde ein Tigerhai angelockt. Das dauerte zwei bis drei Tage. Dann musste der wild lebende Spitzenprädator gefügig gemacht werden. Also wurde der Hai gefüttert und mit Beruhigungsmitteln abgefüllt. Bravo verkleidete sich als Zombie und nahm den „Kampf“ auf. (via Scriptophobic )

Kaum zu glauben, dass aus diesen unverantwortlichen Voraussetzungen überhaupt eine kohärente Sequenz entstehen konnte.

Woodoo ist ein “Meisterwerk des Wahnsinns”

In Sachen realem Tier-Horror erreicht Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies wohl nicht den Gipfel der italienischen Horrorfilm-Produktion (wie viele Tiere für Nackt und zerfleischt starben, will man lieber nicht wissen) und die Entstehungsgeschichte der amerikanischen Großkatzen-Extravaganza Roar – Die Löwen sind los war um ein Vielfaches bizarrer (70 Menschen wurden verletzt).

Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies, den Regisseur Guillermo del Toro als „Meisterwerk des Wahnsinns“ bezeichnete, bringt allerdings einen bestechenden Vorteil mit. Die Hai-Szene ist nämlich nicht nur leichtsinnig und absolut irrelevant für die Story. Sie ist auch noch gut. Sehr gut sogar.

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Die besten und schlimmsten Instinkte einer auf Gewinnmaximierung und Budget-Minimierung bedachten Horror-Ära griffen hier ineinander. Heraus kam ein legendärer Moment, den niemand vergessen wird, der sich Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies anschaut. Was auch auf die Augenszene später im Film zutrifft. Aber die ist Stoff für einen anderen Artikel…

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