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#Zwei Personen schwer verletzt, Frau wird vermisst

„Zwei Personen schwer verletzt, Frau wird vermisst“

VonMark Bihler, Silvia Reich-Recla



Dramatischer Unfall in der Starzlachklamm bei Sonthofen: Dort wurden am Samstag drei Canyoningsportler von plötzlich gestiegenen Fluten mitgerissen. Eine junge Frau ist tot.

Schock in Sonthofen-Winkel: Eine Canyoning-Sportlerin ist am Samstag ums Leben gekommen. Die Wassermassen im Gebirgsbach unterhalb des Grüntens waren plötzlich, nach einem Regenguss am Samstagnachmittag, binnen 15 Minuten stark angestiegen. Einige Sportler kamen nicht mehr selbständig aus der teils engen Schlucht. Sie riefen um 15.30 Uhr um Hilfe. Dutzende Rettungskräfte rückten aus. Am Abend wurden zunächst zwei Verletzte geborgen. Am Sonntagmorgen dann entdeckten die Retter eine 27-Jährige tot im Bachbett.

Starzlachklamm am Grünten: 27-Jährige wurde nach Unfall vermisst

Polizeipressesprecher Holger Stabik sagte, die Verunglückten seien Teil einer geführten Canyoninggruppe gewesen. Ob den Verantwortlichen ein Vorwurf zu machen ist, müssten die Ermittlungen klären.

Das Wasser in der teils engen, felsigen Starzlachklamm war laut David Kempter, stellvertretender Behördenleiter des Wasserwirtschaftsamts, rasend schnell nach einem Starkregen am Samstagnachmittag gestiegen. Im Hochwassernachrichtendienst Bayern ist nachzulesen: Der Durchfluss der Starzlach in Winkel betrug um 15 Uhr 0,105 Kubikmeter pro Sekunde. Eine Stunde später waren es 2,66 Kubikmeter. Weil die Schlucht teilweise sehr eng ist, geht Kempter davon aus, dass von oben sehr schnell reißende Wassermassen die Schlucht hinabgestürzt waren.

Ein Insider sagt: „Wenn man in der Klamm ist, gibt es auch nicht überall eine Ausstiegsstelle.“

Am Samstagnachmittag war laut Polizeisprecher Stabik „ordentlich was los in der Klamm“. Sechs geführte Canyoninggruppen waren unterwegs. Einige dieser Gruppen wurden offenbar nach dem Starkregen binnen 10 bis 15 Minuten vom rasch ansteigenden Pegel durch die Wassermassen vom weiteren Fortkommen abgeschnitten, informiert die Polizei.

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Ein 31-Jähriger, der leicht verletzt am Samstag aus der Klamm geborgen worden war, konnte am Sonntag das Krankenhaus wieder verlassen. Ein 49-jähriger Schwerverletzter wird laut Polizei weiterhin behandelt.

Polizei ermittelt: Wurde der Pegelanstieg angekündigt?

Die freiwilligen Helfer, unter anderem von der Feuerwehr, der Bergwacht und der DLRG, brachen am Samstagabend bei Dunkelheit die Suche nach der vermissten 27-Jährigen ab. Am Sonntag gegen 7 Uhr rückten sie wieder zur Starzlach aus und fanden die Tote dann im Bachbett.

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Geklärt werden soll unter anderem, ob der plötzliche starke Pegelanstieg in der Starzlach angekündigt worden war, ob also dem Veranstalter ein Verschulden anzulasten ist oder nicht. Im Einsatz waren die Bergwacht Sonthofen, die Bergwachtcanyonrettungsgruppe, die Wasserwacht, die DLRG, die Feuerwehr, der Rettungsdienst, die Hubschrauber Christoph 17 und Edelweiß 2, die Alpine Einsatzgruppe der Polizei, die Polizeiinspektionen Sonthofen, Immenstadt und Kempten, das KIT Berg und Land und das THW mit insgesamt rund 150 Einsatzkräften an beiden Tagen.

Canyoning wird beliebter – doch es kommt immer wieder zu Unfällen

Canyoning ist eine relativ neue Sportart, die immer beliebter wird. Mit Seil gesichert geht es von oben durch Bachschluchten. Die Sportler, in Neoprenanzügen und mit Helm, rutschen durch schmale Rinnen, überqueren Felsformationen und springen in Wildwassergumpen.

Beim Canyoning durchquert man Schluchten, indem man klettert, schwimmt oder springt. Die Sportart ist beliebt, allerdings kommt es immer wieder zu Unfallen, beispielsweise Ende August im Ötztal. Auch bei Naturschützern stößt das Canyoning nicht immer auf Verständnis: In den Stuibenfällen bei Reutte beispielsweise soll das Canyoning ab Oktober eingeschränkt werden, um den Naturraum zu schützen.

Die Starzlachklamm ist eine der beliebtesten Klammen im Allgäu. Sie bietet mehrere Rundwege und liegt nahe des Sonthofener Ortsteils Winkel, nicht weit vom Grünten. Die Klamm ist auch bei Familien mit Kindern und Touristen ein beliebtes Ausflugsziel.

Allerdings kommt es dort auch immer wieder zu Unfällen: Erst Ende Juli 2022 brach sich eine Frau einen Wirbel, ebenfalls bei einem Canyoning-Unfall. Im Juni 2021 wurde ein Vermisster tot in der Klamm gefunden, der 28-Jährige wurde seit April vermisst.

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