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Zwei Professoren müssen um ihr Leben fürchten

Zwei Universitätsprofessoren in Grenoble müssen um ihr Leben fürchten, weil Studenten ihre Namen in großen Lettern an das Unigebäude plakatiert und sie der Islamophobie bezichtigt haben. „Faschisten in unseren Hörsälen! Professor K. Entlassung! Die Islamophobie tötet!“, stand an der Fassade. Auch in den sozialen Netzwerken hielten die von der Studentengewerkschaft Unef unterstützten Aktivisten den beiden Professoren islamfeindliche Haltungen vor. Knapp fünf Monate nach der Ermordung des Geschichtslehrers Samuel Paty durch einen Islamisten hat die neue Affäre Frankreich aufgeschreckt.

Michaela Wiegel

Die beigeordnete Innenministerin Marlène Schiappa verurteilte die Studentengewerkschaft Unef. „Nach der Enthauptung Samuel Patys ist das eine besonders widerliche Tat, denn er war genauso den sozialen Netzwerken zum Fraß vorgeworfen worden“, sagte Schiappa im Fernsehsender BFM-TV. „Unef hat in Kauf genommen, die beiden Professoren in Lebensgefahr zu bringen“, kritisierte sie.

Es sei verstörend, dass sich die Gewerkschaft an der Aktion beteiligt und die Hassaufrufe in den sozialen Netzwerken verbreitet habe. Der lokale Verantwortliche der Gewerkschaft, Thomas M., weigerte sich in einem Fernsehgespräch, die Aktion zu verurteilen. Es sei das Recht der Studenten, auf islamophobe Haltungen der Professoren aufmerksam zu machen, sagte er im Sender BFM-TV.

„Versuch der Einschüchterung“

Die Staatsanwaltschaft in Grenoble hat Ermittlungen wegen öffentlicher Beleidigung und Sachbeschädigung eingeleitet. Hochschulministerin Frédérique Vidal verurteilte den „Versuch der Einschüchterung“ von Universitätsprofessoren, der nicht toleriert werden dürfe. Sie ordnete eine interne Untersuchung am Institut d‘Etudes Politiques von Grenoble an. Eine ihrer Vorgängerinnen im Hochschulministerium, die Regionalratspräsidentin der Hauptstadtregion Valérie Pécresse, sprach von „intellektuellem Terrorismus“.

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Marine Le Pen bewertete die Affäre als Beweis, dass es eine „abstoßende, sektiererische Islamo-Linke gibt, die keine Grenzen kennt“. „Wie können solche Methoden gegen Lehrkräfte nach dem Attentat angewandt werden, das Samuel Paty das Leben kostete?“, fragte sie. „Ich verurteile scharf, dass die Namen auf diese Weise preisgegeben werden“, sagte der grüne Bürgermeister von Grenoble, Eric Piolle.

Ausgangspunkt war eine Diskussion unter Studenten und Lehrkräften darüber, ob für ein geplantes Seminar zum Thema Gleichheit die Islamophobie gleichrangig mit Antisemitismus und Rassismus im Titel stehen sollte. Der Austausch fand Ende November und Anfang Dezember per E-Mail statt. Professor K. bemängelte, dass sich hinter Islamophobie oftmals nur Rassismus verberge und keine Verachtung für die Religion.

Was die Adressaten nicht wussten: K. ist mit einer Muslima verheiratet und hat einen Sohn. Auch deshalb fühlte sich der Wahlfranzose berechtigt, das Konzept der Islamophobie als „Propagandawaffe von Extremisten“ zu hinterfragen. Der Runde teilte er mit, dass er davon abrate, Islamophobie in den Titel zu stellen, „aber wir können natürlich darüber diskutieren“. Aufgrund dieses Einwandes wurde er aus der Arbeitsgruppe ausgeschlossen.

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