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#Zwei Tote bei Brand in Mehrfamilienhaus in Flensburg




Plötzlich steht in Flensburg der Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in Flammen. Der Einsatz wird schnell zum Großeinsatz. Zwei Menschen überleben das Feuer nicht, es gibt viele Verletzte – und auch Gaffer.

Binnen weniger Minuten ist die Feuerwehr da – doch für einen Erwachsenen und ein Kind kommt die Hilfe zu spät. Sie verlieren bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Flensburger Neustadt am späten Donnerstagnachmittag ihr Leben. Andere Bewohner retten sich mit einem Sprung aus dem Fenster. Es gibt neun Verletzte, wie die Einsatzkräfte mitteilen.

Es seien dramatische Bilder gewesen, die ihm die Einsatzkräfte geschildert hätten, sagt der Leiter der Berufsfeuerwehr Flensburg, Carsten Herzog, noch am Abend: „Menschen, die sich versuchen, selber zu retten. Menschen, die in der Nähe gewohnt haben oder aus dem Haus stammen und versuchten, andere zu retten.“ Die Brandursache war am Abend noch nicht bekannt. Auch zur Identität der Opfer wurde zunächst nichts weiter bekannt gegeben.

Schaulustige filmen am Brandort

Herzog weiter: „Wir haben einen Einsatz zu bewältigen, wie ich ihn in den letzten 15 Jahren nicht erinnern kann.“ Etwa acht Minuten nach der Alarmierung sei die Feuerwehr am Brandort im Norden Flensburgs gewesen. Zu diesem Zeitpunkt hätten bereits mehr als Hundert Menschen auf der Straße gestanden, die meisten wollten den Bewohnern helfen. Es gab aber auch Schaulustige und Menschen, die Videos machten, die später im Netz kursieren.

„Bei Eintreffen der Feuerwehr mussten wir feststellen, dass ein Mehrfamilienhaus in Vollbrand stand und mehrere Personen sich noch in dem Gebäude befanden“, sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Marco Litzkow der Deutschen Presse-Agentur in Flensburg. „Wir haben insgesamt elf betroffene Personen, zwei Verstorbene. Es handelt sich um ein Kind und einen Erwachsenen.“ Die Verletzten seien mit Rettungswagen in Krankenhäuser gebracht worden.

Die erwachsene tote Person lag am späten Abend noch im Gebäude. Der Leichnam konnte noch nicht geborgen werden, weil Einsturzgefahr bestehe, sagte Herzog. „Das Treppenhaus ist komplett weggebrannt.“ Das Dachgeschoss sei nur noch ein Gerippe. Die Berufsfeuerwehr, vier freiwillige Feuerwehren, 13 Rettungswagen und drei Notarztfahrzeuge waren laut Herzog vor Ort. Zudem Dutzende Polizisten, Notfallseelsorger und weitere Einsatzkräfte.

Keine Vermissten mehr

Die genannte Zahl der Toten und Verletzten sei die gesicherte Zahl, sagte der Feuerwehrchef. „Wir hoffen, dass sich die Zahlen nicht erhöhen, können es aber nicht gänzlich ausschließen.“ Das Gebäude konnte noch nicht bis in die letzte Ecke abgesucht werden. Zudem sei nicht auszuschließen, dass sich Personen selbst ins Krankenhaus begeben haben. Am späten Abend wurde aber niemand mehr vermisst.

Noch Stunden nach Ausbruch des Feuers löschen Feuerwehrleute von Drehleitern aus mit einem dicken Wasserstrahl das brennende Dach. Aufeinander gestapelte Matratzen liegen vor dem Haus. Einige der Hausbewohner sind nach Angaben Herzogs aus Fenstern gesprungen – aus welcher Höhe, konnte er noch nicht sagen.

Wo genau das Feuer in dem Haus ausgebrochen war, konnte der Einsatzleiter der Feuerwehr zunächst nicht sagen. „Ab dem ersten Geschoss bis oben stand es im Vollbrand als wir eintrafen.“ Das Gebäude sei definitiv nicht mehr bewohnbar. Die Anwohner wurden am Abend betreut und es wurden Notunterkünfte für sie gesucht. Auch Notfallseelsorger waren am Brandsatz.

OB: Videos im Netz intolerabel

Flensburgs Oberbürgermeister Fabian Geyer (parteilos) besuchte am späten Abend den Brandort und sprach mit Einsatzkräften. Er zeigte sich erschüttert und sprach den Opfern und Angehörigen sein tiefstes Beileid aus. Zudem verurteilte er im Internet kursierenden Videos vom Brand scharf. „Man ist da ja gefangen in den Gefühlen zwischen Unverständnis, Wut, Zorn, Sprachlosigkeit, dass Menschen (…), wenn andere um ihr Leben kämpfen (…) Freude daran haben das zu filmen und ins Netz zu stellen.“ Das habe nichts damit zu tun, wie eine zivilisierte Gesellschaft sich zu benehmen habe. Es sei intolerabel.

Zuvor hatte bereits die Polizei an die Bevölkerung appelliert, keine Videos des Feuers in sozialen Medien zu teilen. „Es sind Menschen betroffen, die natürlich trauern“, sagte eine Polizeisprecherin. Ersten Erkenntnissen zufolge hätten Gaffer von dem brennenden Haus Videos gefertigt und im Internet geteilt. „Wir werden auch strafrechtliche Schritte prüfen.“

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