#Zwischen Politik und Hoffnung: Die Vielschichtigkeit von Civil War
Alex Garlands Film ist mehr als nur ein dystopisches Roadmovie. Durch geschickte Referenzen an bekannte Werke und eine vielschichtige thematische Vermengung entsteht ein Werk, das zugleich hochpolitisch und apolitisch, zeitgeistig und zeitlos erscheint.
Gefiltert werden all diese Ereignisse gleich doppelt: einerseits durch die Augen von vier Kriegsreportern und -fotografinnen, die, anstatt zu fliehen, mitten in das Auge des Sturms hineinfahren: nach Washington DC, wo der Showdown zwischen den Präsidialtruppen und der Konföderation stattfinden wird. Nicht aber aus aufklärerischer Absicht heraus, sondern auf der Jagd nach dem einen Bild, das im kollektiven Gedächtnis diesen Krieg verkörpern wird – Clint Eastwoods „Letters from Iwo Jima“ lässt grüßen, aber auch Dan Gilroys „Nightcrawler“ wird zitiert. Besonders Cailee Spaeny sticht schauspielerisch aus dieser Gruppe heraus – weil sie zugleich sowohl den Beschützerinstinkt der Zuschauer als auch der übrigen Figuren weckt, man ihr aber trotzdem den Wandel ihrer Figur abnimmt. Nach Sofia Coppolas „Priscilla“ und nun diesem Film sollte man Spaeny unbedingt auf dem Zettel behalten.
Auf seiner Watchlist behalten sollte man aber auf jeden Fall auch „Civil War“, denn aus all den genannten Elementen kocht Garland ein extrem intensives Roadmovie mit teilweise so virtuos wie verstörenden Bildern, wo man sich als Zuschauer immer wieder dabei ertappt, wie man sich etwa an der Ästhetik eines Waldbrandes berauscht – was natürlich die Aussage des Filmes unterstreicht.
«Civil War» läuft im Kino.
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