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#300 Euro geschenkt: So sahnst du jedes Jahr die E-Auto-Prämie ab

300 Euro geschenkt: So sahnst du jedes Jahr die E-Auto-Prämie ab

Verbraucher, die sich für ein E-Auto entscheiden, bekommen vom Staat viele Zuschüsse. Und das hört auch 2022 nicht auf: Fährst du bereits einen Elektrowagen, kannst du ab dem kommenden Jahr mit eben jenem zusätzliches Geld verdienen. So geht’s und so viel bekommst du.

E-Autos und Autos auf einer Straße dicht nebeneinander
So kannst du mit deinem E-Auto 2022 Geld verdienen.Bildquelle: Ezequiel Garrido/Unsplash

Die grüne Wende, sie soll kommen. E-Mobilität und E-Autos im Besonderen sind ein maßgeblicher Teil des Versuchs, den Klimawandel doch noch abzuwenden. Elektroautos sparen offenkundig eines ein: Treibhausemissionen. Und nun sollen auch Privatpersonen, die elektrische Autos fahren, davon profitieren. Neben der kürzlich verlängerten E-Auto-Prämie sowie der Förderung von privaten Wallboxen kommt damit der nächste finanzielle Vorteil für E-Auto-Fahrer, denn: Du kannst deine eingesparten Emissionen verkaufen. Wie das funktioniert, erklärt der Ratgeber.

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Emissionen verkaufen: Was steckt hinter der THG-Quote?

Fährst du also ein E-Auto, kannst du deine eingesparten Energiekosten sowie Emissionen zu Geld machen. Das ermöglicht die sogenannte THG-Quote, hinter der das Wortungetüm „Treibhausgasminderungsquote“ steckt. Sie ist wiederum Teil des „Gesetzes zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote“, das im Mai 2021 vom Bundesrat verabschiedet wurde. Wie das Wort schon sagt, zielt man letztlich mit der Quote darauf ab, die Emissionen zu verringern und somit die Klimaziele erreichen zu können.

So weit, so bekannt. Hand in Hand geht die THG-Quote und der Handel mit deinen gesparten Emissionen allerdings mit Mineralölunternehmen. Diese dürfen per Gesetz nur eine gewisse Menge an Treibhausgasen freisetzen. Überschreiten sie diesen Wert, winkt eine Strafzahlung. Doch es gibt einen Ausweg: Die entsprechenden Unternehmen können sich gewissermaßen freikaufen, indem sie die Verschmutzungsrechte von Dritten abkaufen.

An wen richtet sich der Emissionshandel?

Bislang war es nur möglich, dass Unternehmen ihre THG-Quoten an Mineralölunternehmen und Co. verkaufen. Doch ab dem kommenden Jahr ändert sich was. Mit dem Jahreswechsel 2021/2022 können auch Privatpersonen – also du als E-Auto-Fahrer – ihre Emissionen veräußern. Auch Ladesäulenbetreiber werden ab dem 1. Januar 2022 von der neuen Regelung bedacht. Das lohnt sich für alle „Verkäufer“ in erster Linie finanziell.

Übrigens: Von dem Handel profitieren derzeit ausschließlich E-Autos. Hybrid-Modelle und Plug-in-Autos sind von der THG-Quote ausgeschlossen. Egal ist, ob du dein Auto gekauft oder geleast ist. Hauptsache ist, du bist als Halter im Fahrzeugschein eingetragen.

Mit dem E-Auto Geld verdienen: Privat oder Vermittlung?

Möchtest du aus deinem E-Auto Geld herausholen, ergeben sich mit dem THG-Quotenhandel zwei Möglichkeiten für dich. Du könntest somit auf eigene Faust auf Suche gehen und privat mit Mineralölunternehmen wie Shell, Aral und Co. über den Verkauf verhandeln. Das gestaltet sich wahrscheinlich aber recht aufwändig und schwierig. Warum? Tragen Millionen Individuen ihr Anliegen an Mineralölunternehmen heran, ist der Aufwand für den Kauf für eben jene deutlich aufwändiger. Auch die Prämie würde deutlich geringer ausfallen.

Das sieht anders aus, wenn die Angebote gebündelt an die Unternehmen herangetragen werden – so wie es Vermittlungsplattformen handhaben. Mittlerweile gibt es einige Angebote im Internet, wo du deine Emissionen verkaufen kannst. Die Vermittler verkaufen die Emissionen von Privatpersonen dann wiederum gebündelt an Mineralölunternehmen. Zu nennen wären etwa Plattformen wie Smartificate, Fairnergy oder auch eQuota.

Diese Unterlagen brauchst du für den Verkauf

Um beim THG-Quotenhandel mitzumischen und die Prämie abzusahnen, braucht es einige Unterlagen. Du musst dich beim Bundesumweltamt registrieren – doch bevor du direkt losrennst, um diese Registrierung vorzunehmen, sei gewiss: Das übernimmt in der Regel das Vermittlungsunternehmen für dich. Du als E-Auto-Halter brauchst lediglich deine Kontaktdaten sowie deinen Fahrzeugschein. Betreiber von Ladesäulen benötigen neben den Kontaktdaten außerdem den Wert der umgesetzten Kilowattstunden.

Danach gehts zurück zum Bundesumweltamt, denn dort lassen die Vermittler deine Strommengen sowie die daraus resultierende CO₂-Einsparung offiziell zertifizieren. In einem weiteren Schritt durchläuft der Quotenhandel mit offiziellen Handelsverträgen das Hauptzollamt. Ist das geschafft, kommst du letztlich zu deiner Prämie, dem sogenannten Quotenerlös.

So hoch fällt die Prämie aus

Ganz pauschal lässt sich nicht beantworten, wie hoch die Prämie für deine gesparte Emission ausfällt. Denn das hängt von ein paar Komponenten ab – etwa dem genutzten Strom, E-Auto, dem Marktpreis oder dem Geschäftsmodell des Vermittlungsunternehmens. Die Unternehmen erheben zumeist eine sogenannte „Prozessgebühr“, was sich einfach als Vermittlungsgebühr übersetzen lässt. Das heißt, dass der Erlös nicht zu 100 Prozent an dich geht. Als Orientierung: Smartificate etwa gibt an, dass 75 Prozent des Erlöses an dich als Privatperson gehen. Hier solltest du im Einzelfall bei dem Vermittler deiner Wahl genauer hinsehen und die Gebühren vergleichen.

Durchschnittlich kannst du mit der Prämie aber zwischen 250 und 350 Euro pro E-Auto verdienen. Der Gewinn und dessen Abwicklung finden Anfang des Jahres statt, das Geld wird dir dann im Laufe des ersten Quartals ausgezahlt. Die meisten Anbieter rechnen mit einem Verwaltungsaufwand von zwei Monaten, sprich die Prämie bekommst du etwa im März.

Die Prämie kann außerdem jedes Jahr aufs neue beantragt werden. Die Jahrespauschalen werden dann immer wieder angepasst.

Steuer und THG-Quotenprämie

In puncto Steuer solltest du genau hinsehen. Denn: Prämien fallen unter „Einkünfte aus sonstigen Leistungen“. Somit sind sie steuerfrei, jedoch nur bis zur Freigrenze von aktuell 255 Euro. Bekommst du mehr als diesen Freibetrag ausgezahlt, musst du die THG-Quotenprämie wahrscheinlich versteuern. Hier solltest du im Zweifelsfalls einen Steuerberater zurate ziehen.

Bildquellen

  • elektroauto laden titelbild: Unsplash – Vlad Tchompalov
  • Autos auf einer Straße: Ezequiel Garrido/Unsplash

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