#Eiskalter Killer Frodo: Alternatives Herr der Ringe-Ende machte so viel falsch
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„Eiskalter Killer Frodo: Alternatives Herr der Ringe-Ende machte so viel falsch“
Hinweis: Diesen Artikel zum Herr der Ringe-Finale haben wir bereits zu einer früheren TV-Ausstrahlung des Films am 24. Januar 2021 veröffentlicht. Dies ist eine leicht veränderte Fassung.
Der Trilogie-Abschluss Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs ist nicht zuletzt für seine zahlreichen Enden und Abschiede bekannt. Wer heute Abend um 20:15 Uhr bei ProSieben den dritten Herr der Ringe-Film schaut, kann sich mit mir am gelungenen Showdown im Schicksalsberg erfreuen.
Erst recht mit dem Wissen, dass das Ende von Frodo, Gollum und dem Ring von Peter Jackson fast auf deutlich düsterere (und unpassendere) Wege geschickt worden wäre. Denn das eigentliche Finale der Ring-Vernichtung hätte beinahe deutlich erschreckender ausgesehen.
Frodo als Mörder: Herr der Ringe-Finale wollte den Helden als Killer zeigen
Eine gelöschte Frodo-als-Gollum-Vision hätte der Herr der Ringe-Trilogie durchaus etwas Wichtiges hinzugefügt, aber ein Frodo-als-Mörder-Finale wäre in meinen Augen zum erzählerischen Schnitt ins eigene Fleisch geworden.
In der Biografie des Regisseurs, Peter Jackson: A Film-maker’s Journey * von Brian Sibley, verriet der neuseeländische Filmemacher, dass er ein alternatives Ende des Rings nicht nur erwogen, sondern sogar gedreht hatte (via Digital Spy ):
Als wir die Szene [im Schicksalsberg] das erste Mal filmten, biss Gollum Frodos Finger ab und Frodo stieß Gollum über die Klippe ins Feuer hinab. Es war ein glasklarer Mord, aber zu der Zeit fanden wir das okay, weil wir glaubten, dass jeder wollte, dass Frodo Gollum tötet.
Die Einsicht, dass das so nicht funktionieren würde, stellte sich bei Jackson und Co. zum Glück noch ein: „Das war natürlich sehr un-Tolkien-haft. Es stand gegen alles, was Heldentum für ihn war.“
Die wichtige Herr der Ringe-Szene musste also erneut gedreht werden. Doch wie? Peter Jackson hatte mehrere Alternativen.
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Überlegt wurde zum Beispiel, dass Gollum bei seinem Freudentanz von allein in die Lava fallen sollte, was seinem selbstverschuldeten Fehltritt und Sturz in Tolkiens Buchvorlage * sehr nahe gekommen wäre.
Der Herr der Ringe 3: Das Ende ist ein großer Kino-Moment
Doch ganz ohne Beteiligung von Frodo fühlte sich Gollums Unfall-Tod samt Ring-Vernichtung für Peter Jackson „im dramatischen Kontext wie eine massive Enttäuschung“ an.
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Also begab sich der Herr der Ringe-Regisseur für sein Film-Höhepunkt auf einen Mittelweg der Grauzonen. Das Publikum sollte Frodo als Scheiternden sehen, dessen Mission nur durch einen Unfall gerettet wurde. Frodo musste ein wichtiger Teil seiner eigenen Geschichte bleiben.
So sieht die Ring-Vernichtung in der finalen Herr der Ringe-Fassung aus:
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Die Lösung für das große Herr der Ringe-Finale war ein ambivalenter Showdown: Frodo ringt mit Gollum und die zwei stürzen gemeinsam über die Klippe. Frodo kann sich festhalten, Gollum und der Ring verbrennen.
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Roman-Puristen und Tolkien-Fans mag diese Abweichung von der Buchvorlage auch Jahre später noch stören, aber sie ist ein cleverer Schachzug: So wird zugleich klar, dass Frodo den Ring ohne Gollum behalten hätte, er aber auch aktiv zu dessen Zerstörung beiträgt. Und ganz nebenbei liefert dieses Ende ein Kino-würdiges dramatisches Finale ab.
Warum das Herr der Ringe-Ende Frodo nicht aufgeben darf
Auch wenn er am Ende buchstäblich strauchelt, ist und bleibt Frodo der ultimative Held der Herr der Ringe-Geschichte. Ihn leiden und zweifeln zu sehen ist notwendig, doch ihn zum herzlosen Mörder zu machen, wäre die absolut falsche Entscheidung gewesen.
Wahrscheinlich hat Peter Jackson recht und ich will im tiefsten Herzen, dass Gollum am Ende bekommt, was er verdient. Doch wie jeder Held, den ich für seine Werte anspornen, wäre auch ein Nachgeben meinerseits in solch kaltblütige Gedanken fehlgeleitet.
Da zuvor mein Mitleid für die vom Ring verführte Kreatur Sméagol geweckt wurde, hätte eine düstere Mord-Wendung der Geschichte mich klar gegen Frodo eingenommen. Ich fiebere hier mit dem (Hobbit-)Underdog Mittelerdes mit. Aber wenn der Underdog zum bissigen Hund wird, würde ich mich innerlich klar auf die Seite des Opfers stellen.
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Gerade weil Frodo zuvor, anders als der fehlerbehaftete Samweis, Mitgefühl für Gollum in sich findet, macht ihn das (als verlängerten Arm von Bilbos Mitleid) zum liebenswerten Helden. Ihm seinen Anstand mit einem gewissenlosen Mord auszutreiben, hätte seinen gesamten Charakter zerstört.
Die Ambivalenz des jetzigen Herr der Ringe-Endes macht Frodo jedoch zur tragischen Figur. Er entkommt seinem eigenen ‚Han shot first‘-Moment mit heiler Haut. So wird Saurons Ring am Ende zum Glück nicht durch Hass zerstört, sondern durch einen fehlbaren Helden, der dennoch genau das bleibt: ein Held.
Wenn unsere leidgeprüften Vorbilder nicht straucheln würden, wären sie eindimensional und langweilig. Ihr eigentlicher Heldentum besteht trotzdem darin, dass sie in schweren Situationen richtig handeln (aka nicht morden). Dem heldenhaften Peter Jackson ist das im entscheidenden Moment am Ende von Der Herr der Ringe gelungen.
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