#Vorsicht vor der bösen Kunst
„Vorsicht vor der bösen Kunst“
Befleckungen: Auch die große Granitschale im Berliner Lustgarten vor dem Alten Museum wurde beschmiert, nachdem schon am 3. Oktober auf der Museumsinsel über sechzig Skulpturen mit Öl besprüht worden waren.
Bild: dpa
Das Cancel-Culture-Imperium schlägt zurück: Was bedeuten die drei aktuellen Fälle böswilliger Beschädigungen in deutschen Museen?
Die vergangenen Wochen taten der Kunst nicht gut: Es begann mit einer Eröffnung in der Kunsthalle Hamburg. Unter dem fünf mal sieben Meter messenden Monumentalgemälde „Der Einzug Karls V. in Antwerpen“ des Historienmalers Hans Makart von 1878 las man bei der Vernissage zu Ehren des vor 141 Jahren angekauften und nun prächtig restaurierten Bildes diese flammend hellorangen Fragen auf dem schwarzbraunen Sockel unter dem Bild: „Finden Sie das Gemälde provokativ? Finden Sie es sexistisch?“
Der Grund für die autoaggressive Proskriptionsliste, die sich eben auch an ein potentiell bilderstürmerisches Protestpublikum wendet, das nach Gutdünken „böse“ Bilder anzeigen darf: Es finden sich auf den fünfzig Quadratmetern Bildfläche unter den fast sechzig Dargestellten fünf halbnackte Frauen, mit denen Makart weiland die laut Dürer als Augenzeuge am pompösen Einzug beteiligten „Jungfrauen“ (manche sehen in ihnen auch Freudenmädchen wegen des zu erwartenden Geschäfts mit dem kaiserlichen Gefolge) zeigte. Dürer jedenfalls blickt auf Makarts Gemälde des Einzugs deutlich interessierter auf die im Tagebuch der niederländischen Reise eigens erwähnten Jungfrauen als auf den Kaiser.
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