Nachrichten

#Acht Parameter gegen Corona

Inhaltsverzeichnis

Acht Parameter gegen Corona

Wenn jetzt in den meisten Bundesländern die 2-G-Regel gilt, stellt sich die Frage, was die Gesundheitsämter und Behörden zusätzlich tun können, um im kommenden Winter oder Frühjahr eine weitere Corona-Infektionswelle zu verhindern. Einige Virologen und Pneumologen haben nach der Auswertung der jüngsten Aerosol-Forschungen deshalb einen „Lufthygiene-Check“ entwickelt.

Die Wissenschaftler wollen die geltenden G-Regeln und die Basishygienevorschriften damit keineswegs außer Kraft setzen, sie wollen aber die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass Innenräume nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die über Infektionen mit SARS-CoV-2 vorliegen, weiterhin die „zentralen Infektionsorte“ schlechthin bleiben werden. Zur Vermeidung weiterer Lockdown-Maßnahmen schlagen die Wissenschaftler vor, dass Gastronomen, Universitätsleitungen oder Vereinsvorsitzende in eigener Initiative und nach einer einfachen Anleitung der Behörden für ihre Räume einen „Lufthygiene-Check“ machen.

Dafür haben die Wissenschaftler, zu denen etwa der Bonner Virologe Hendrik Streeck sowie der Lungenfacharzt Thomas Voshaar gehören, acht Parameter entwickelt, nach denen die Infektionsgefahr in Innenräumen auf einer Skala von eins bis 19 bewertet werden kann. Räume, die mit 19 Punkten bewertet werden, weisen ein hohes Infektionsrisiko auf; wenn sie nur mit ein bis sechs Punkten bewertet werden, ist das Ansteckungsrisiko sehr gering. In Toiletten auf Autobahnraststätten und in Fahrstühlen ist das Ansteckungsrisiko weiterhin hoch. In China sind hohe Ansteckungsraten in Fahrstühlen festgestellt worden, nachdem dort Superspreader große Aerosol-Mengen ausgeatmet und die Fahrstuhlkabinen für mehrere Stunden kontaminiert hatten.

Singen gefährlicher als Stillarbeit

Die acht Parameter zur Einstufung der Räume lauten: Wie viele Menschen sollen sich in dem Raum aufhalten? Wie lange besuchen sie den Raum? Wie hoch ist der Raum? Wie groß ist er? Wie gut sind die Lüftungsmöglichkeiten? Sind zusätzlich Raumluftgeräte vorhanden? Ist es während der Veranstaltung möglich, zusätzlich Masken zu tragen? Wie groß sind die körperlichen Anstrengungen der Menschen, die sich in den Räumen aufhalten?

F.A.Z. Newsletter Coronavirus

Täglich um 12.30 Uhr

ANMELDEN

Singen die Personen, treiben sie Sport oder arbeiten sie hart, dann sind Atemfrequenz, Atemtiefe und auch der Aerosolausstoß höher als zum Beispiel in einem Klassenraum, in dem Stillarbeit praktiziert wird. Wenn diese Parameter ermittelt und in einer Tabelle eingetragen werden, lässt sich die Risikostufe des Raumes relativ einfach berechnen. „Auch mit der 2-G-Regel werden wir jetzt im Winter mehr Ansteckungen haben. Das Impfen dient dazu, schwere Verläufe und das Sterben zu verhindern. Wir wollen die Räume sicherer machen“, sagte Thomas Voshaar der F.A.Z.

Die Wissenschaftler wollen ihr Konzept Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, vorstellen. Jeder Restaurantbesitzer könne mithilfe dieser Parameter ermitteln, was er zur Minimierung der Ansteckungsgefahren tun könne. Er könne weniger Gäste in sein Restaurant lassen, einen Luftreiniger aufstellen oder die Lüftung verbessern. Wenn er dann ein geringes Risiko am Eingang ausweise, leiste er etwas für die Allgemeinheit und das Wohlergehen seiner Gäste.

Die Wissenschaftler regen auch an, die Luftqualität mit CO2-Messgeräten und die Partikelkonzentration mit Aerosol-Messgeräten zu kontrollieren. „Theoretisch kann ein Vereinsheim oder eine Pizzeria die Konzentrationen auch mit einer Anzeige draußen dokumentieren“, sagte Voshaar. Hilfreich wäre es, wenn zum Beispiel das Bundesgesundheitsministerium eine einheitliche Handreichung herausgebe.

Voshaar, Chefarzt am Bethanien-Krankenhaus im nordrhein-westfälischen Moers, hält Corona trotz der mittlerweile erreichten hohen Impfquote weiterhin für eine gefährliche Infektionskrankheit. „Wir sehen im klinischen Alltag auch vereinzelt Patienten, die trotz doppelter Impfung schwer erkranken und die stationär behandelt werden müssen. Hoch gefährdet sind zum Beispiel Menschen, die an einer Leukämie leiden.“ Erst kürzlich sei in seiner Klinik eine doppelt geimpfte, an Leukämie erkrankte und mit SARS-CoV-2 infizierte ältere Patientin gestorben.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!