Nach Ostern sollen auch in Deutschland täglich Hunderttausende Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden. Bis zum Ende des Sommers soll jeder, der will, auch die für sie und ihn vorgesehene Dosis gespritzt bekommen haben. Und die Bundeskanzlerin sagt, dass „jetzt noch drei, vier schwere Monate“ vor uns liegen würden, bis es „deutlich besser“ werde mit dem Leben in der Pandemie. Soweit die vollmundigen Ansagen. Am Mittwoch berieten nun die Gesundheitsminister von Bund und Ländern über eine Ausweitung der Impfstrategie auf niedergelassene Ärzte – und konnten sich am Ende nur zu der Empfehlung durchringen, dass die Arztpraxen erst ab dem 19. April in die Impfungen einbezogen werden. Die endgültige Entscheidung sollen nun Angela Merkel und die Ministerpräsidenten möglichst „zeitnah“ treffen. Klar: Solange der Übergang vom Mangel zum Überfluss noch andauert, dürfe man die Praxen nicht zu Schicksalsorten machen, kommentiert Kim Björn Becker. Doch die bislang ungelöste Frage der künftigen Aufteilung des Impfstoffs zwischen Impfzentren und Hausarztpraxen hätte schon beantwortet werden können.
Aller Voraussicht nach wird zumindest die europäische Arzneimittelagentur EMA an diesem Donnerstag die Zulassung des Impfstoffs des amerikanischen Herstellers Johnson & Johnson empfehlen, von dem sich Deutschland vorab bereits 37 Millionen Dosen gesichert hat. Und die Europäische Kommission hat sich bei den Herstellern Biontech und Pfizer kurzfristig abermals zusätzliche vier Millionen Impfstoffdosen gesichert, die in Corona-Hotspots eingesetzt werden sollen.
Fukushima und die Folgen
An diesem Donnerstag jährt sich zum zehnten Mal die Fukushima-Katastrophe, bei der ein verheerender Tsunami die japanische Ostküste überrollte, dabei Zehntausende Menschen tötete, Hunderttausende obdachlos machte und eine Kernschmelze im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi auslöste. Eine Dekade später sind nun viele Wunden verheilt, die meisten Umgesiedelten von damals wieder in ihre Städte zurückgekehrt und hat das Land seine nuklearen Sicherheitsstandards verschärft – doch an der Atomenergie hält Japan weiterhin fest. Anders als Deutschland. Nur vier Tage brauchte Angela Merkel damals, um unter dem Eindruck der Katastrophe den endgültigen Ausstieg aus der Kernkraft einzuleiten (Lesen Sie hier eine genaue Rekonstruktion der Ereignisse).
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