Technologie

#Amazon am Rande des Kollaps? Behörde bereitet Zerschlagung vor

Amazon stand bereits öfter vor Gericht. Doch solch weitreichenden Konsequenzen wie dieses Mal drohten dem Tech-Konzern bisher noch nicht. Haben die Kläger – eine US-Behörde – Erfolg, wäre selbst die Zerschlagung des weltbekannten Konzerns eine denkbare Folge.

Amazon Zerschlagung droht
Amazon vor demKollaps?Bildquelle: Artem Sandler / inside digital

Dass große Unternehmen öfter in der Kritik und gelegentlich auch vor Gericht stehen, ist alles andere als eine Seltenheit. Doch die Anschuldigungen, mit denen Kritiker Amazon in den vergangenen Jahren konfrontierten, reichen weit über die üblichen Vorwürfe hinaus. Ende 2022 verklagte der District of Columbia respektive Washington D.C. Amazon, weil Verbraucher jahrelang zu viel für Produkte gezahlt haben sollen. Denn Amazons Geschäftsverträge sollen Händlern verboten haben, ihre Produkte auf anderen Portalen, die einen deutlich geringeren Aufschlag für ihre Dienstleistungen verlangen, zu günstigeren Preisen anzubieten.

Im Jahr 2021 wurden indes gleich mehrere äußerst brisante Vorwürfe geäußert. So soll der Konzern Suchergebnisse manipuliert und Konkurrenten ausspioniert haben, um ihre Produkte zu kopieren. Ferner soll Amazon eine Absprache mit den fünf größten US-Verlagen getroffen haben, um die Kaufpreise der E-Bücher in die Höhe zu treiben. Nun scheint das US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) diese und weitere fragwürdige Geschäftspraktiken in einer umfangreichen Klageschrift ausführen zu wollen. Und diese könnte den Tech-Giganten teuer zu stehen kommen.

US-Behörde: Gesamte Belegschaft ermittelte im Amazon-Fall

Nach Informationen, die Politico von vier Insidern erhalten haben will, bereitet die FTC (zu Deutsch in etwa „Bundeshandelskommission“) eine großangelegte Klage gegen Amazon vor. Im Rahmen der Vorbereitungen soll die FTC in den vergangenen drei Jahren Millionen Dokumente von dem Versandhändler und Dritten eingesammelt und dutzende Insider befragt haben – darunter auch CEO Andy Jassy und den ehemaligen CEO Jeff Bezos. Nach Auffassung von Politico könnte die Klage den Tech-Riesen zerschlagen und auseinanderbrechen lassen.

Welche konkreten Sachverhalte die Klageschrift thematisieren wird, ist indes unbekannt. Es ist jedoch zu erwarten, dass Amazons Geschäftspraktiken infrage gestellt werden. Dazu gehört die zuvor aufgeführten Methoden zur Blockierung niedriger Preise auf konkurrierenden Portalen. Sowie Richtlinien, die Geschäftspartner dazu zwingen, Amazons Logistik- und Werbedienste zu nutzen; etwa im Rahmen des Versands und der Lagerung. Dem Versandhändler wird vorgeworfen, die Produkte seiner Partner andernfalls mit schlechteren Platzierungen auf der Website abzustrafen. Und auch Werbeausgaben sollen auf eine ähnliche Art erzwungen worden sein. Der FTC sieht Werbung in diesem Zusammenhang sogar wohl als eine Art Steuer an, die Amazon von seinen Händlern eintreibt. Weiterhin wird erwartet, dass sich die Klage auch auf den Service Amazon Prime fokussiert. Denn die FTC befürchtet, Amazon könnte das Leistungsbündel dazu nutzen, um seine Marktmacht in Umgehung der gesetzlichen Regularien zu zementieren.

Die nächsten Schritte

Nach der Veröffentlichung des Berichts brach Amazons Aktie um knapp zwei Prozentpunkte ein, erholte sich jedoch innerhalb eines einzigen Tages wieder. FTC scheint seine Klage indes bereits im August vor dem amerikanischen Bundesgericht einreichen zu wollen. Mitarbeiter der gesamten Verbraucherschutzbehörde seien an den Ermittlungen beteiligt gewesen; darunter auch Vorsitzende Lina Khan. Erst kürzlich reichte die FTC eine andere Klage ein, laut der Amazon Kunden absichtlich so manipulieren würde, dass diese ein Prime-Abonnement abschließen – teilweise ohne ihre Kenntnis.

Ob die aktuelle Klage derweil tatsächlich zu einer gerichtlich angeordneten Umstrukturierung führt, dürfte sich erst nach einem langwierig Gerichtsverfahren zeigen. Sowohl Amazon als auch die FTC haben eine Stellungnahme verweigert.


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