#Ammersee: Symposium in Dießen: Wenn Mediziner selbst Hilfe brauchen
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„Ammersee: Symposium in Dießen: Wenn Mediziner selbst Hilfe brauchen“
In der Psychosomatischen Klinik Kloster Dießen geht es bei einem Symposium um gesundheitliche Risiken für Ärzte.
Wie es in einem Pressetext der Klinik heißt, zeigen Studien, dass sich Ärzte und Ärztinnen schwerzutun scheinen, für sich selbst Unterstützung anzunehmen. Das habe Einfluss auf die Patientensicherheit und die Qualität der Versorgung. Durch die Corona-Pandemie sei das Thema in Deutschland auch in den Fokus der Politik und der Öffentlichkeit gerückt.
Circa 130 Teilnehmende lauschten Vorträgen und besuchten Workshops, in denen Inhalte vertieft wurden. Der Dießener Psychoanalytiker Dr. Wolfgang Schmidbauer, der den Begriff des „Helfersyndroms“ prägte, hielt den Eröffnungsvortrag im eigens auf dem Klinikparkplatz errichteten Veranstaltungszelt. Schmidbauer ist als Psychotherapeut, Publizist und Autor überregional bekannt.
Ärzte haben höheres Risiko als Allgemeinbevölkerung
Seitens der Klinik berichtete Oberärztin Dr. Maxi Braun, die laut Mitteilung eine fast zwei Jahrzehnte andauernde Forschungstätigkeit zum Thema „Ärztegesundheit“ vorweisen kann, über ein von ihr entwickeltes Behandlungskonzept, das sich „an psychisch belastete und erkrankte ÄrztInnen und PsychotherapeutInnen richtet“. Ferner informierte sie, dass für im Medizinwesen Tätige im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung, ein deutlich erhöhtes Risiko bestehe, psychisch zu erkranken. Umso wichtiger sei es, zu sensibilisieren und Behandlungskonzepte bereitzuhalten.
Dr. Christine Brähler, Psychotherapeutin und Wissenschaftlerin, stellte Forschungsergebnisse zum Selbstmitgefühl vor. Diese Form des wohlwollenden Umgangs mit sich selbst lasse sich lernen und könne sich sowohl positiv auf die Gesundheit der Betroffenen als auch auf deren Patienten und Patientinnen auswirken. Den Abschluss der Vorträge bildeten Prof. Peter Angerer, Direktor des Instituts für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universität Düsseldorf, der den Blick aus arbeitsmedizinischer Sicht auf mögliche Präventionsmaßnahmen zur Verhinderung psychischer Belastungsreaktionen bei medizinischem Personal richtete. Dabei zeigte er, dass sich Prävention auch aus wirtschaftlicher Perspektive lohnt: Jeder in Prävention von Stress investierte Euro hat einen wirtschaftlichen Gegenwert von 2,50 Euro, sagte er.
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Prof. Andreas Hillert, Chefarzt der Schön Klinik Roseneck, referierte über die neuesten Erkenntnisse zum Burn-out. Er betonte: „Über Burn-out lässt sich reden, über seelische Erkrankungen nicht: Der Burn-out-Begriff enttabuisiert Überlastungsphänomene.“ Schützende Maßnahmen seien auch wegen des sich verschärfenden Fachkräftemangels wichtig. (ak)
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