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#„Es ist unglaublich. Ich bin absolut stolz“

„„Es ist unglaublich. Ich bin absolut stolz““

Am Ende eines Nachmittags, der überhaupt nicht nach Wunsch verlaufen war, musste Pep Guardiola auch noch für das Verhalten einiger Fans von Manchester City um Entschuldigung bitten. Die hatten vor dem Start des Halbfinalspiels im englischen Pokalwettbewerb im Wembleystadion gesungen, als eigentlich schweigen angebracht gewesen wäre. Am Freitag waren genau 33 Jahre vergangen, seit in Hillsborough eine Stadionkatastrophe passierte, bei der insgesamt 97 Menschen starben, weil sie ebenfalls ein Semifinale im FA-Cup, zwischen Liverpool und Nottingham Forest, sehen wollten.

Tobias Rabe

Verantwortlicher Redakteur für Sport Online.

Als am Samstag in London der Toten gedacht werden sollte, störten Anhänger von Manchester City die Schweigeminute, die gerade allen aus Liverpool, die seit jeher leiden und um Gerechtigkeit für die Opfer kämpfen, so wichtig ist. Jahrelang sollte das Fehlverhalten von Zuschauern der Grund für die Tragödie am 15. April 1989 gewesen sein. Erst 27 Jahre später erklärte die Jury einer Kommission, die den Hergang untersuchte, dass es vielmehr schwere Fehler der Polizei waren, die zu der unfassbaren Katastrophe im Fußballstadion führten. Das 97. Opfer starb erst im Juli 2021 an den schweren Folgen.

Nach der Ruhestörung beendete Schiedsrichter Michael Oliver die Schweigeminute. Der Klub bat im Anschluss an die Partie in London um Entschuldigung. „Manchester City ist äußerst enttäuscht über die Aktionen einiger City-Anhänger während der Schweigeminute vor dem heutigen Spiel“, sagte ein Sprecher am Samstagabend. Auch Trainer Guardiola war erbost. „Sie repräsentieren nicht, wer wir sind“, sagte er. Jürgen Klopp empfand die Gesänge als „falsch. Es war sehr merkwürdig“, sagte der Liverpool-Coach. „Aber Manchester City hat sich dafür entschuldigt. Es ist alles in Ordnung.“

Nicht in Ordnung war das City-Spiel, zumindest in der ersten Halbzeit. Vor sechs Tagen standen sich die Giganten des englischen Fußballs noch im Topspiel der Premier League in Manchester gegenüber. Seinerzeit hatte Liverpool viel Glück, dass am Ende keine Niederlage – und damit wohl die Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft – stand, sondern ein 2:2. Nun war Liverpool überlegen und führte zur Pause mit 3:0. Der frühere Leipziger Ibrahima Konaté brachte die „Reds“ in Führung (9. Minute), Sadio Mané legte zwei Treffer nach (17. und 45.).

„Das war die beste erste Hälfte, die wir je gespielt haben. Wir haben alles richtig gemacht“, sagte Klopp. „Wir waren herausragend und viel besser als City. Ich habe jede Sekunde genossen. Wir haben hochverdient gewonnen.“ Der deutsche Trainer war glücklich wie selten ob der Galavorstellung, die seine hochbelasteten Spieler in der ersten Halbzeit zeigten. „Es ist unglaublich. Ich bin absolut stolz. Wir haben die stärkste Mannschaft der Welt geschlagen – und das ist ein ganz besonderer Moment.“ Der Gegner im Endspiel am 14. Mai wird an diesem Sonntag (17.30 Uhr bei DAZN) ausgespielt. Dann treffen Trainer Thomas Tuchel und der FC Chelsea in Wembley auf Außenseiter Crystal Palace.

Im Endspiel des FA-Cups, das Klopp erstmals erreichte, könnte der Liverpool Football Club den dann zweiten Titel der Saison holen. Der Ligapokal steht bereits in der Vitrine. Am Ende könnte es mit der Meisterschaft in der Premier League und dem Gewinn der Champions League gar zum „Quadrupel“ reichen. Die Aussicht klingt atemraubend – und geht einher mit Stress. „Der Einzug in dieses Finale macht das Quadruple noch schwieriger“, sagte Klopp. „Wir werden keine freie Woche mehr bis Saisonende haben. Jetzt wollen wir erstmal das nächste Spiel gewinnen. Danach gucken wir weiter.“

Die wilde Hatz durch den Spielplan geht am Dienstag (21.00 Uhr bei Sky) weiter. Dann steht das Duell beim Erzrivalen Manchester United an. Ausrutscher sind im engen Titelrennen in der Premier League mit City nicht ratsam; derzeit liegt Liverpool mit einem Punkt Rückstand auf Platz zwei. Nur fünf Tage später kommt der abstiegsgefährdete FC Everton zum Liverpool-Derby an die Anfield Road. Danach schon reist der FC Villareal zum ersten Semifinale in der Königsklasse nach England. Zu viel Stress für vier Titel? „Es ist ein Traum von uns“, sagte Doppeltorschütze Mané. „Wir werden dafür kämpfen.“

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Manchester City kann „nur“ noch Meisterschaft und Champions League gewinnen nach dem Aus im FA-Cup. Erst nach der Halbzeit spielte die Elf von Pep Guardiola besser, doch da war es zu spät. Jack Grealish (47.) und Bernardo Silva (90.+1) trafen. Guardiola musste sich Kritik an seiner Aufstellung gefallen lassen. Im Tor etwa stand der zweite Mann hinter Stammspieler Ederson. Und Zack Steffen, einst bei Fortuna Düsseldorf, patzte folgenschwer beim zweiten Gegentreffer, als er den Ball viel zu lange hielt und gegen Mané verlor. „Es war ein Unfall“, sagte Guardiola. Ein folgenschwerer für City.

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