Nachrichten

#Angriff auf das Geldmonopol

Inhaltsverzeichnis

Angriff auf das Geldmonopol

Es hat in aller Welt für erhebliche Aufmerksamkeit gesorgt: Der Elektroauto-Hersteller Tesla hat in dieser Woche mitgeteilt, 1,5 Milliarden Euro in Bitcoin zu investieren. Und nicht nur das: Künftig will das Unternehmen die Kryptowährung auch für das Bezahlen seiner Autos akzeptieren. Es geht dem Konzern des trendigen Pionier-Unternehmers Elon Musk also nicht nur um ein spekulatives Investment, um „Krypto-Zockerei“, wie gern mal angesichts der starken Kursschwankungen von Bitcoin gelästert wird. Nein – es ist tatsächlich nichts Geringeres als die ökonomische Funktion von Bitcoin als Zahlungsmittel, die der Konzern damit ins Schaufenster stellt: Bitcoins Wesen als Geld.

Christian Siedenbiedel

Kein Wunder, dass der Bitcoin-Kurs mit dieser Nachricht am Montag auf ein Rekordhoch stieg, das am Donnerstag mit 48 481 Dollar sogar noch mal übertroffen wurde. Die Fondsgesellschaft Invesco, die einen börsengehandelten Indexfonds auf Bitcoin betreibt, dessen Volumen im Laufe nur eines Jahres von 20 Millionen auf mehr als 750 Millionen Dollar angewachsen ist, jubelte. „Während Teslas Bitcoin-Investment für Schlagzeilen sorgte, ist die Ankündigung, das Unternehmen plane, Zahlungen in Bitcoin anzunehmen, vielleicht sogar noch wichtiger“, sagte Christopher Mellor von Invesco in London.

Noch mal befeuert wurde die Aufmerksamkeit für alternative Geldformen dadurch, dass die Kreditkartengesellschaft Mastercard in Aussicht stellte, ihr globales Netzwerk für Kryptowährungen zu öffnen, mit strengen Auflagen zum Thema Geldwäsche. Auch die Kreditkartenanbieter setzen offenbar nicht nur auf die herkömmlichen Formen elektronischen Geldes, die sie mit ihren Karten seit langem hin und her bewegen. Gerade in CoronaZeiten erlebt die Kartenzahlung in Konkurrenz zum Bargeld einen enormen Schub; eine Öffnung dieser Systeme für neue Währungen ist daher bemerkenswert. Auch der Internetbezahldienst Paypal kündigte an, jedenfalls in Amerika Transaktionen mit Bitcoin zu ermöglichen.

Erinnerungen an Hayek

Die große Frage, die damit im Raum steht: Fällt bald das Geldmonopol des Staates? Bewegen wir uns auf eine Welt zu, in der neue Digitalwährungen dafür sorgen, dass es überall auf der Welt mehr Währungswettbewerb gibt? Eine solche Welt mit mehreren, gegeneinander konkurrierenden privaten Währungen hatte einst der Ökonom Friedrich August von Hayek (1899 bis 1992) unter dem Titel „Die Entnationalisierung des Geldes“ beschrieben. Zumindest die Idee eines solchen Szenarios mit einem Verlust der Ausschließlichkeit des offiziellen Geldes bekommt jetzt durch den technologischen Fortschritt neue Plausibilität.

Neben Bitcoin ist Diem – abgeleitet von „dies“, lateinisch der Tag – die andere alternative Währung, die allerorts von sich reden macht. Es handelt sich dabei um den Nachfolger von Libra, jener Internetwährung, die Facebook einst ersonnen hatte, um seine unglaublichen Nutzerzahlen besser in betriebswirtschaftliche Erfolge ummünzen zu können. Um Diem kümmert sich jetzt eine Assoziation von 28 Unternehmen mit Sitz in Genf. Noch dieses Jahr, so ist angekündigt, soll Diem in der Schweiz an den Start gehen. Diem und Bitcoin unterscheiden sich dabei nicht nur in der Technik, sondern auch ihrem ökonomischen Wesen nach. Während Bitcoin seinen Wert gleichsam durch die Knappheit seiner Herstellung durch Rechner bezieht, soll Diem an den Wert des Dollars gekoppelt und offenbar auch mit der amerikanischen Währung gedeckt werden.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!