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#Angriff auf Juden in Frankfurt nahe Gedenkstätte

Eine Gruppe Jugendlicher hat am Donnerstag jüdische Besucher vor der Holocaust-Erinnerungsstätte an der Großmarkthalle in Frankfurt angegriffen. Zunächst seien die Besucher verbal eingeschüchtert worden, dann habe jemand eine Flasche geworfen, die knapp den Kopf einer Besucherin verfehlt habe, teilte die Stadt mit. Laut Polizei hat der Flaschenwerfer „Allahu akbar“ gerufen. Ein Mitarbeiter der Stadt habe den Jugendlichen zurechtgewiesen, anschließend habe er sich bei der Frau entschuldigt. Dann seien die Jugendlichen weggegangen. Die Stadt Frankfurt stellte Anzeige, laut Polizei ermittelt der Staatsschutz wegen versuchter schwerer Körperverletzung.

Die 25 internationalen Gäste waren mit einem städtischen Besucherprogramm für Kinder und Enkelkinder von in Frankfurt geborenen und verfolgten Juden an die Gedenkstätte gekommen. Sie erinnert an die Deportation von Frankfurter Juden in der Zeit des Nationalsozialismus.

Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) zeigte sich entsetzt: „Das ist völlig inakzeptabel.“ Der Vorfall beweise, dass der „Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus ein immerwährender“ sei, „leider auch in unserer Stadt“.

„Frankfurt ist anders als diese Jugendlichen“

Marc Grünbaum, Vorstand der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, sprach von „Hass gegen Juden als erkennbare Besucher unserer Stadt“. Zwar habe sich ein Teil der Jugendlichen nach dem Angriff entschuldigt, aber man könne den Vorfall nicht einfach zu den Akten legen. Die Jüdische Gemeinde biete den Angreifern das Gespräch an, damit sie die Reichweite ihres Handelns verstünden. „Frankfurt ist anders als es diese Jugendlichen heute gezeigt haben“, sagte Grünbaum. Aber die Gesellschaft müsse alles dafür tun, damit das auch so bleibe.

Auch der Hessische Antisemitismusbeauftragte Uwe Becker (CDU) äußerte sich: „Dass gerade Menschen, deren Familien in Frankfurt in der Zeit des Nationalsozialismus schreckliches Unrecht angetan wurde, ausgerechnet an diesem Ort so attackiert wurden, ist besonders schlimm und beschämend.“ Er verurteile die Hemmungslosigkeit, mit der die Jugendlichen die jüdischen Besucher beleidigt und angegriffen hätten, aufs Schärfste. Er begrüße die „schnelle und klare“ Reaktion der Stadt und hoffe, dass man den Täter „zügig habhaft“ werde.

Die für das jüdische Besucherprogramm zuständige Dezernentin Eileen O’Sullivan (Volt) zeigte sich erschüttert: „Durch den Vorfall werden die positiven Erinnerungen an Frankfurt sicher in den Hintergrund geraten. Darüber hinaus ist das auch sicher nicht repräsentativ für Frankfurt. Unserem Selbstverständnis und unserer Selbstverpflichtung, dass sich alle Gäste im Rahmen der Teilnahme sicher und wohlfühlen sollen, konnten wir nicht nachkommen.“ Sie bitte um Solidarität der Stadtgesellschaft mit ihren jüdischen Gästen.

Wie die Stadt weiter mitteilte, können Solidaritätsbekundungen an die Email-Adresse [email protected] gesendet oder in den Sozialen Medien unter dem Hashtag #DasIstNichtFrankfurt veröffentlicht werden. Sie sollen den jüdischen Besuchern bei ihrer Abreise am kommenden Dienstag mitgegeben werden.

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