Nachrichten

#Anschlag auf einen Taufgottesdienst

„Anschlag auf einen Taufgottesdienst“

Eine Terrororganisation mit Verbindungen zum „Islamischen Staat“ hat in Ostkongo einen Anschlag auf eine christliche Kirche verübt. Die Besucher hatten sich am Sonntag zu einer Taufzeremonie versammelt, als eine Bombe detonierte. Nach offiziellen Angaben vom Montag wurden mehr als zehn Menschen getötet und mehr als 60 verletzt.

Claudia Bröll

Politische Korrespondentin für Afrika mit Sitz in Kapstadt.

Bilder in den sozialen Medien zeigten kurz danach verzweifelte Gottesdienstbesucher in der verwüsteten Kirche. Einzelne Schuhe, Taschen und Kleidungsreste lagen zwischen Kirchenbänken. Augenzeugen berichteten, die Explosion habe einigen Opfern die Gliedmaßen weggerissen.

Der Osten Kongos wird seit Jahrzehnten von Terror und Gewalt erschüttert. Mehr als 100 bewaffnete Gruppen kämpfen dort um Macht, Land und den Zugriff auf Rohstoffe. Des Anschlags am Wochenende in Kasindi, einem Ort an der Grenze zu Uganda, hat sich mittlerweile die Organisation Allied Democratic Forces (ADF) bezichtigt.

Tausende Terroropfer seit 2014

International für Aufsehen sorgte sie im November 2021, als sich drei ADF-Terroristen kurz nacheinander im Zentrum von Ugandas Hauptstadt Kampala in die Luft sprengten. Mehrere Menschen kamen ums Leben, unter ihnen auch die Attentäter. Die Organisation entstand 1995 aus dem Zusammenschluss von zwei Rebellenbewegungen in Uganda. Sie wurde später vom ugandischen Militär vertrieben, agiert seitdem vor allem in Ostkongo, wo sie an zahlreichen Massakern an der Zivilbevölkerung beteiligt gewesen ist. Das amerikanische Außenministerium stuft die ADF seit 2021 als terroristische Organisation und als Partner des „Islamischen Staats“ (IS) ein. Berichten zufolge haben die Terroristen seit 2014 Tausende Zivilisten und Hunderte Soldaten getötet.

Seit gut einem Jahr unterstützt Uganda das kongolesische Militär im Kampf gegen die Terroristen, unter anderem mit Luftangriffen. Bisher gelang es aber nicht, die Organisation zu schwächen oder zurückzudrängen. Sie scheint ihre Aktivitäten sogar auszuweiten, beispielsweise auf die Großstadt Goma. In Kongo versuchen zudem Blauhelmsoldaten der UN-Mission MONUSCO seit 1999 für Frieden zu sorgen.

Der Anschlag auf die Kirche ereignete sich zwei Wochen vor dem Besuch von Papst Franziskus in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa. Ein großer Teil der Bevölkerung ist katholisch, und die katholische Kirche spielt eine wichtige Rolle im Alltag und im Staat. Der Papst will unter anderem mit Flüchtlingen aus dem Osten Kongos zusammentreffen.

Der Präsident des Kongos, Felix Tshisekedi, sprach von einem „abscheulichen Verbrechen“ und versicherte, dass die „Schuldigen verfolgt, verhaftet, vor Gericht gestellt und hart bestraft“ würden. Oppositionsabgeordnete wiederum forderten die Regierung auf, Verantwortung zu übernehmen und für Sicherheit zu sorgen. Wie ein Militärsprecher mitteilte, wurde ein mutmaßlicher Bombenleger verhaftet. Es handle sich um einen kenianischen Staatsbürger. Aus Kasindi drangen über die sozialen Medien derweil alarmierende Nachrichten, es gebe keine Medikamente mehr, man wisse nicht, wie man die Verletzten behandeln solle. Die ugandische Regierung kündigte am Montag Hilfe an. Die Opfer des Anschlags würden dort kostenlos versorgt.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!