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#Armutszeugnis für Netflix: Haus des Geldes Korea ist ein kompletter Reinfall

„Armutszeugnis für Netflix: Haus des Geldes Korea ist ein kompletter Reinfall“

Mit Haus des Geldes: Korea erreicht Neflix einen Serien-Tiefpunkt, denn das Remake zeigt schon in den ersten 6 Folgen, dass es keinen guten Grund hat, zu existieren.

Ich stehe Remakes nicht von vornherein ablehnend gegenüber. Viele Neuauflagen bekannter Stoffe haben ihre Daseinsberechtigung. Manche überflügeln ihre Vorlagen sogar. Insofern war ich vor der Bekanntgabe des koreanischen Haus des Geldes-Remakes vorsichtig optimistisch, ja sogar neugierig. Jetzt sind die ersten 6 Folgen gestartet und ich weiß es besser: Die neue Haus des Geldes-Serie ist keine aufregende neue Erzählung im Universum der Vorlage, sondern ein stupides Remake. So hat Netflix meine Zeit selten verschwendet.

Ein Haus des Geldes-Remake in Korea – warum, Netflix?!

Ich habe den spanischen Serien-Hit Haus des Geldes bei Netflix geliebt, vor allem in Staffel 1 und 2. Die dysfunktionale Bande des sozialscheuen Professors wuchs mir ans Herz. Der große Überfall blieb zu jeder Zeit spannend. Es ging gefühlt alles schief und trotzdem wurde immer ein neuer Plan aus der Hinterhand geholt. Kurzum: Das Original war ein extrem einnehmendes Feuerwerk der Heist-Unterhaltung. Wenn die heißblütigen Spanier:innen ihren überbordenden Gefühlen freien Lauf ließen, machten insbesondere der Kitsch und die Klischees Haus des Geldes zu einem runden Spaß.

Erinnert euch im Haus des Geldes-Trailer an das spanische Original

Haus des Geldes – S01 Trailer (Deutsch) HD

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Ab Staffel 3 produzierte Netflix die aufgekaufte spanische Serie selbst weiter, es folgte ein zweiter Raubzug. Das gelungene Serien-Finale von Haus des Geldes konnte die Schwächephasen in den (Netflix-)Staffeln 3, 4 und 5a zum Glück wieder geradebiegen. Alles war gut. Und dann kam

Haus des Geldes: Korea.

Die drängendste Frage zu einem Netflix-Remake von Haus des Geldes ist natürlich: Warum? Klar, Remakes schielen primär auf einen wiederholten Erfolg. Sie werden aber meist mit drei Gedanken im Hinterkopf gedreht. Nämlich um …

  • a) einen beliebten Stoff einer neuen Generation als modernisierte Version schmackhaft zu machen
  • b) eine/n ausländische/n Serie/Film dem heimischen (Untertitel-unwilligen) Zielpublikum nahezubringen
  • c) einem bekannten Stoff einen neuen Dreh zu geben
Haus des Geldes Korea – S01 Teaser Trailer (Deutsch) HD

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Keines dieser „kreativen Kriterien“ greift bei Haus des Geldes Korea.

Damit bleibt nur der Schluss übrig, dass Netflix den Haus des Geldes-Erfolg gesehen hat und das Ganze nochmal machen wollte.

Und damit wird die neue, kopierte Serie zur absoluten Zeitverschwendung. Es ist wie ein aufgewärmtes Essen, das nie mehr den vollmundigen Geschmack der ursprünglichen Mahlzeit erreichen kann.

Haus des Geldes Korea und die Sinnlosigkeit einer 1:1-Kopie bei Netflix

Gehen wir die Gründe des Remake-Scheiterns der Reihe nach durch:

(1) Die erste Staffel der spanischen Erfolgsserie liegt gerade einmal fünf Jahre zurück. Sie ist also noch frisch in unseren Köpfen. Wir sind immer noch dieselben Zuschauenden, die bei den Abenteuern der Ursprungs-Bande mitfieberten. Die Wendungen sind die gleichen und die Haus des Geldes-Bande stimmt haargenau überein.

Haus des Geldes: spanischer und koreanischer Professor

(2) Außerdem ist Netflix ein internationaler Streamingdienst. Das Schöne ist, dass wir hier Filme und Serien aus allen Ländern der Welt entdecken können. Mit Dark ist die Welt in Deutschland zu Gast, The Rain bringt uns nach Dänemark und für Squid Game reisten wir nach Korea. Spanien punktete mit Haus des Geldes als weltweiter Erfolg.

Richtet sich Haus des Geldes Korea also nur an Personen aus dem eigenen Produktionsland? Fragwürdig. Das koreanische Netflix-Publikum hat sich wohl kaum spanischer Unterhaltung verschlossen, die der Rest der Welt mit Publikums-Rekorden feierte. Das Remake bleibt somit eine sinnfreie Übersetzungs-Fingerübung.

Haus des Geldes: Der neue „Arturito“ als Hassfigur

(3) Haus des Geldes Korea ermüdet vor allem durch die Handlungs-Nähe zur Vorlage. Das Trailer-Versprechen „Dieser Raubzug ist wie kein anderer“ entpuppt sich als dreiste Lüge. „Dieser Raubzug ist der gleiche wie zuvor“, hätte es heißen müssen. Klingt nur nicht so gut.

Ob Kotzbrocken-Geisel Bankdirektor oder Mastermind Professor: Als Abziehbilder ihrer übergroßen Vorbilder haben die Figuren keine Chance, ein eigenes Innenleben zu entwickeln. Schon nach der 1. Folge ist die Wiederholung erkennbar und ich habe keine Lust mehr. Eigentlich will ich nur noch das Netflix-Menü aufrufen und ins spanische Original überwechseln.

So hätte Haus des Geldes Korea bei Netflix funktionieren können

War Haus des Geldes Korea also von Anfang an zum Scheitern verurteilt? Nicht zwangsläufig. Der Ortswechsel war das, was das Remake am Anfang noch reizvoll erschienen ließ. Doch

die Hoffnung auf ein koreanisches Haus des Geldes als sozialkritisches K-Drama erfüllt sich nicht. Dafür hält die Netflix-Serie sich zu sklavisch an die bekannten Ereignisse. Das ist der entscheidende Fehler.

Haus des Geldes Korea: Nairobi mit neuer Maske

Um die wenigen konkreten Unterschiede zwischen den zwei Haus des Geldes-Serien zu finden, müssen wir sehr genau hinsehen. Sie existieren, aber Netflix macht nichts daraus. Insbesondere der Sprung in eine fiktive Zukunft des Jahr 2025, in der Nord- und Südkorea eine geteilte Wirtschaftszone besitzen (wo die überfallene Banknotendruckerei steht), war etwas völlig Neues. Aber die kurzen Reibungen zwischen Räubern, Ermittlern und Geiseln unterschiedlicher Herkunft laufen ins Leere. Ungefähr so, wie die neuen koreanischen Masken, hinter deren Oberfläche sich am Ende nur das Altbekannte verbirgt.

Netflix‘ Pläne, Haus des Geldes als Marke auszubauen, hätten für den koreanischen Überfall lieber einen eigenständigeren Weg wählen sollen: Eine Geschichte im selben Universum, mit anderer Story und neuem Personal anzusiedeln, wäre zum Beispiel vielversprechend gewesen. Vielleicht sogar ein paar clevere Trittbrettfahrer, die aus dem spanischen Raubzug am anderen Ende der Welt gelernt hätten.

Verschwendet für Netflix‘ Korea-Remake nicht eure Zeit und eure Haus des Geldes-Liebe

Dass bei dem Heist-Abenteuer die politische Komponente noch stärker ins Zentrum rückt, ist nicht völlig ausgeschlossen. Schließlich hält Netflix die letzten 6 Folgen der 1. Staffel noch zurück.

Dass ich mich nach 7 Stunden Remake-Ärger noch einmal aufraffen werde, um im zweiten Anlauf ein Körnchen Eigenständigkeit in Haus des Geldes Korea zu finden, ist trotzdem unwahrscheinlich. Dann setze ich meine Hoffnungen als Fan der Originalserie lieber auf das geplante Spin-off Haus des Geldes – Berlin, das mit einer bekannten Figur eine neue Geschichte erzählen muss.

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