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#Aus in der Champions League: RB Leipzig fehlt nicht viel gegen Real Madrid

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Im Achtelfinale der Champions League ist die Chance auf einen Sieg in Madrid da. Doch die Leipziger nutzen sie nicht. Das Team lässt die eine oder andere Chance zu viel liegen – und scheidet aus.

Für Marco Rose war es die dritte Reise nach Madrid als Cheftrainer. Bislang hatte er dabei jeweils ein ganz eigenes Ambiente erlebt – aber mit demselben Ergebnis. In der Corona-Saison 2020 trat er mit Borussia Mönchengladbach am Ausweichspielort Estadio Alfredo di Stefano an – 0:2 (wobei das auch den Borussen zum Weiterkommen genügte – in jeder Hinsicht eine andere Zeit).

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Zwei Jahre später dann mit Leipzig die Premiere im Santiago Bernabéu, damals noch im Umbau befindlich – 0:2. Am Mittwochabend nun erlebte er den madrilenischen Fußballtempel in (nahezu) voller Pracht, noch dazu in einem K.-o.-Duell, Rose hatte am Vorabend des Spiels nicht nur darüber ausführlich und auch genüsslich geplaudert.

Es wurde dann tatsächlich sein bestes Ergebnis, aber zugleich auch das ärgerlichste – das 1:1 bedeutete, dass Real ins Viertelfinale einzog, auch wenn das Team von Carlo Ancelotti dafür mehr Nerven und Fortune benötigte, als ihm lieb sein konnte. Nach dem 0:1 im Hinspiel war auch diesmal mehr möglich für die Leipziger, die sich wenig vorwerfen lassen mussten – aber eben doch, dass sie die eine oder andere Chance zu viel liegen ließen.

Die erste Unterschiedsaktion

Vinicius Junior, zuvor am Rande eines Platzverweises wandelnd, brachte den souveränen Tabellenführer der spanischen La Liga in der 65. Minute in Führung, drei Minuten später glich Willi Orban für den Bundesliga-Fünften aus. Mehr sprang in dieser spät, aber dann noch richtig auf Touren gekommenen Begegnung nicht mehr heraus. Und wer weiß, was in dieser Paarung möglich gewesen wäre, wenn das frühe Leipziger Führungstor im Hinspiel Bestand gehabt hätte.

Nach diesem Ärger bestand eine Leipziger Hoffnung auf eine Ergebniswende darin, dass diesmal Xavi Simons mit von der Partie war, dem Rose neben Dani Olmo das Prädikat „Unterschiedsspieler“ verlieh. Das Problem: Auch auf der anderen Seite gab es einen Rückkehrer, und so wie Rose von Jude Bellingham schwärmte, einem „jungen Kerl mit Open End“, war zugleich ausgesprochen, dass es auch innerhalb dieser Kategorie noch einmal Unterschiede gibt.

Die erste Unterschiedsaktion hatte dann tatsächlich ein Leipziger, doch nachdem Dani Olmo sich im Mittelfeld mit Finesse durchgesetzt hatte, verzog Lois Openda knapp nach rechts (16.). Es war schon Opendas zweite Chance, zuvor hatte er es mit einem Schlenzer versucht, der aber noch mehr misslungen war. Ärgerlich aus Leipziger Sicht, aber dennoch: Auch dieser Auftakt konnte sich sehen lassen, Real dagegen begnügte sich mit dem Nötigsten, Kontrollmodus, aber dabei auch seltsam ziel- und fast ein bisschen lustlos.

Benjamin Henrichs (links) geht im Zweikampf mit Jude Bellingham von Real Madrid robust zu Werke.


Benjamin Henrichs (links) geht im Zweikampf mit Jude Bellingham von Real Madrid robust zu Werke.
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Bild: EPA

An Toni Kroos lag das nicht, seine Aufgabe besteht ja gerade darin, für den (Ruhe-) Puls im Real-Organismus zu sorgen. Man darf gespannt sein, welches Rollenbild Bundestrainer Julian Nagelsmann demnächst für seine neue Mitte entwirft. Flankiert wird Kroos dann wohl von weniger klangvollen Namen als Tchouameni und Camavinga, stattdessen vielleicht von Groß oder Andrich.

Aber gebraucht wird er auch als ordnendes Element mit Ball, und da macht ihm keiner so schnell etwas vor. Auch am Mittwoch war er bis zu seiner Auswechslung in der 77. Minute der Ausgangs- und Auslösepunkt fast aller Angriffe, und man konnte sicher sein: Wo Kroos als Absender draufsteht, ist die Zustellung garantiert.

Wie er in der Rolle als letzter Mann mit einem kurzen Zieher Openda versetzte, gehörte zu den beklatschten Höhepunkten der ersten Hälfte. Vor dem Leipziger Tor blieb als solcher einzig ein Kopfball von Vinicius Junior aus der 12. Minute. Dass das dem Madrider Publikum nicht genug war, brachte es in zunehmender Lautstärke zum Ausdruck. Erst recht, als kurz vor der Pause Xavi Simons gefährlich abschloss und danach Openda das Außennetz zum Zittern brachte.

Nach der Pause brachte Ancelotti dann Rodrygo für Camavinga, das sorgte für Belebung, doch es gab für Real noch zwei Schreckmomente. Erst, als Lunin sich gegen Openda verschätzte, seinen Fehler aber selbst ausbügelte. Und nach 54 Minuten, als sich Vinicius Junior gegen Orban einen Schubser am Rande zur Tätlichkeit leistete, Schiedsrichter Massa es aber bei Gelb beließ.

Dass Kroos diese für ein Einsteigen gegen Dani Olmo nicht bekam, sorgte für weiteren Leipziger Unmut. Aber abgesehen davon verschoben sich langsam, aber merklich die Kräfteverhältnisse, die weiße Macht schob sich Stück für Stück nach vorne, und als Bellingham einmal zu viel Platz hatte und – ausgerechnet – Vinicius bediente, war es passiert.

Auch, wenn es so aussehen mochte: Das Ende der Leipziger Hoffnungen war das noch nicht. Erst bedurfte es einer Rettungstat von Antonio Rüdiger, um bei einem Schuss von Xavi den Ausgleich zu verhindern. Dann hatten Rose und sein Team tatsächlich etwas zu bejubeln, als Orban eine Flanke von Raum per Kopf ins Ziel brachte. Leipzig versuchte es noch mal, zuletzt mit einem Heber von Dani Olmo, der sich auf die Latte senkte – es war: der kleine Unterschied.

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