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#Australier fährt 5000 Kilometer Umweg – „um sein Auto nach Hause zu bringen“

„Australier fährt 5000 Kilometer Umweg – „um sein Auto nach Hause zu bringen““

Stellen Sie sich vor, Sie wollen nach einem Weihnachtsbesuch mit dem Auto zurück nach Hause fahren. Es gibt zwei Straßen: eine führt über 1000 Kilometer, über die sind Sie auch hergekommen. Die Alternative ist fast fünfmal so lang, sie führt über teils ungeteerte Straßen mitten durch das australische Outback. Natürlich wollen Sie die erste Straße nehmen, klar. Aber die ist nach einer Flut gesperrt. Was tun Sie?

Die Frau von Chris English ist die Misere pragmatisch angegangen. Sie hat sich ins Flugzeug gesetzt, um pünktlich nach dem Urlaub wieder zurück zur Arbeit zu sein. Ihr Mann ist nicht mitgekommen: Er fährt die 4770 Kilometer von Broome nach Kununurra im Norden Australiens, für die Google Maps eine Fahrzeit von 64 Stunden prognostiziert. „Er ist der Einzige, der verrückt genug ist für diesen Trip“, sagte sein Sohn Craig dem „Guardian“. Der 64-Jährige, der ohnehin ein Naturbursche sei, wolle einfach nur sein Auto nach Hause bringen.

An der kuriosen Reise seines Vaters lässt Craig die Welt auf Twitter teilhaben. Obwohl sein Account nur wenige Follower hat, haben seinen Ausgangspost mit einem Screenshot der Reiseroute schon mehr als 900.000 Nutzer gesehen. Täglich teilt er dort die Fotos und Videos, die sein Vater ihm schickt, wenn er unterwegs Empfang hat.

Er schläft auf dem Dach des Nissans

Los ging die Reise demnach am Montag. Ausgerüstet mit Campingkocher, Klappstuhl und Schlafsack sowie der Erlaubnis seiner Frau setzte English sich in hinter das Steuer seines Nissan Patrol – immerhin ein geeignetes Fahrzeug für die Route. Dabei scheint er zügig unterwegs zu sein: Bis Dienstag hatte er schon 1700 Kilometer zurückgelegt, wie ein Foto seines Zählers zeigt. Craig schreibt kurz darauf: „Er hat es bis Laverton geschafft, aber er hält nicht an, weil es immer noch etwas Tageslicht ist, und gar nicht, weil er irre ist.“

Nachts schlafe sein Vater auf dem Dach seines Nissans, berichtet Craig English – umgeben von Wildtieren. Fotos zeigen Kamele auf roten Sand. Er beobachte aber auch Stürme. Bislang ist dabei alles gut gegangen, die Familie scheint aber auch nichts anderes zu erwarten. „Meiner Mum geht es gut, sie ist nicht besorgt“, schreibt Craig. Die ganze Familie freue sich aber über die Anteilnahme an der Reise. Gegenüber dem Guardian ergänzte er: „Falls er verloren geht, sucht das ganze Land nach ihm.“

Die Aufmerksamkeit hat Chris English auch bereits genutzt, um auf den Royal Flying Doctor Service of Australia hinzuweisen. Die Organisation stellt die medizinische Versorgung von Menschen in wenig besiedelten Gebieten Australiens sicher. Er sei glücklich, wenn jeder, der mitlese, auch nur einen Dollar spende.

Schneller unterwegs als gedacht

Die Familie ging eigentlich davon aus, dass Chris English spätestens am Montag in Kununurra ankommt. Am Donnerstag hatte er es laut Craig aber schon über Alice Springs hinaus bis in die Nähe von Pamayu geschafft und mehr als 3600 Kilometer zurückgelegt. Er schlafe jetzt mal in einem Hotel. „Ich wäre nicht überrascht, wenn er bei dem Tempo doch schon morgen in Kununurra wäre“, schreibt Craig.

Der Australier schätzt, dass die Spritkosten für die Reise sich auf rund 1000 Dollar belaufen werden. Dabei wollten Craigs Eltern bei ihrem Weihnachtsbesuch eigentlich Reisekosten einsparen: Weil das Ticket günstiger war, flogen sie statt von Kununurra von Broome nach Perth im Südwesten Australiens – und reisten die 1000 Kilometer zum nächsten Flughafen mit dem Auto an.

Auf dem Rückweg kam ihnen dann die Naturkatastrophe dazwischen. Zu Beginn des Jahres erreichte der Fitzroy River, der genau zwischen Broome und Kununurra verläuft, einen historischen Höchststand. Die Ursache waren wohl Ausläufer des Zyklons Ellie, der extreme Regenfälle über das Land gebracht hat. Einige Ortschaften wurden dabei komplett überflutet, zahlreiche Bewohner mussten evakuiert werden.

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