Nachrichten

#Bafin-Chef Hufeld stolpert über Wirecard

Bafin-Chef Hufeld stolpert über Wirecard

Die Wirecard-Affäre wird dem obersten deutschen Finanzaufseher zum Verhängnis. Felix Hufeld muss den Platz an der Spitze der Bafin räumen, um die Neuausrichtung der Behörde zu ermöglichen. Das Bundesfinanzministerium gab an, der Skandal habe offenbart, dass die deutsche Finanzaufsicht eine neue Organisation benötige. Finanzminister und SPD-Kanzlerkanidat Olaf Scholz wird dabei womöglich auch daran gedacht haben, dass weiterhin schlechte Nachrichten aus der Bafin auch auf ihn selbst zurückfallen könnten. Er bedankte sich am Nachmittag für die acht Jahre, die Hufeld in der Behörde wirkte. „Er hat die Finanzdienstleistungsaufsicht in Deutschland und Europa in dieser Zeit maßgeblich geprägt und entscheidend vorangebracht.“

Das Ministerium und der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hätten heute in einem gemeinsamen Gespräch die Lage erörtert. Man sei einvernehmlich zu dem Entschluss gekommen, dass es dafür neben organisatorischen Veränderungen auch einen personellen Neustart an der Spitze der BaFin geben sollte.

Hufeld war 2015 Nachfolger von Elke König geworden, die zur europäischen Abwicklungsbehörde wechselte. Er hatte zuvor als Manager, Geschäftsführer und Unternehmer im Bankwesen und der Versicherungswirtschaft gewirkt. „Ich habe acht Jahre, davon sechs Jahre als Präsident, an der Spitze der BaFin wirken dürfen.“ Die Bafin habe sich dabei signifikant weiterentwickelt und in vielfacher Hinsicht an Relevanz gewonnen. „Nun gilt es, weitere Aufgaben anzupacken, für deren Bewältigung ich meinem Nachfolger oder Nachfolgerin nur das Beste wünsche.“

Hufeld hatte die Vorgänge rund um Wirecard als „Schande“ bezeichnet und von der „entsetzlichsten Situation“ gesprochen, in der er jemals einen Konzern in der ersten deutschen Börsenliga gesehen habe. Der Bafin-Chef hatte sich zugleich selbstkritisch zur Rolle der Aufsicht geäußert: „Wir sind nicht effektiv genug gewesen, um zu verhindern, dass so etwas passiert.“ Als die ersten Enthüllungsberichte um Wirecard erschienen, hatte er Ermittlungen gegen den Journalisten Dan McCrum von der „Financial Times“ angestrengt.

Die inzwischen insolvente Wirecard AG hatte im Juni Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht mittlerweile von einem „gewerbsmäßigen Bandenbetrug“ aus – und zwar seit dem Jahr 2015. Mehr als drei Milliarden Euro könnten verloren sein. Die Frage ist: Wie konnte das passieren? Und wann genau wusste die Finanzaufsicht von Unregelmäßigkeiten, und haben sie zu wenig dagegen unternommen? Die britische Zeitung „Financial Times“ hatte seit 2015 immer wieder über Merkwürdigkeiten und Unregelmäßigkeiten bei Wirecard berichtet.

In der Verbraucherschutzszene gab es Applaus für die Ankündigung. „Dieser Abgang ist längst überfällig“, teilte Gerhard Schick von der Bürgerbewegung Finanzwende mit. „Die Glaubwürdigkeit der Finanzaufsicht hat durch das lange Festhalten an Herrn Hufeld weiteren Schaden erlitten. Dafür trägt Finanzminister Scholz Verantwortung.“ Nun müsse auch die Bafin-Exekutivdirektorin Elisabeth Roegele die Behörde verlassen, um eine dringend nötige Neuaufstellung der Behörde zu erleichtern.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!