#Bauernproteste: Landwirte legen Frankfurt am Donnerstag lahm
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Die Bauern lassen nicht locker. Mit einer Sternfahrt sollen am Donnerstag 1500 Traktoren nach Frankfurt fahren, das hat Folgen für den Verkehr. Die A648 ist nun in Richtung Innenstadt gesperrt, die VGF warnt vor Störungen im ÖPNV.
Das Wetter ist eiskalt, die Stimmung ist aufgeheizt. Schon für früh morgens um 9 waren sie angekündigt, gekommen sind sie erst am Mittag. Schilder mit Aufschriften wie „Landwirtschaft macht alle satt, auch die Gegner, die sie hat“, und „billige Lebensmittel, hohe Auflagen, wir dazwischen“ oder „Fachkräftemangel gibt es nur in der ReGIERung“ prangerten auf den Treckern. Ihre Hupen und Sirenen sind in weiten Teilen der Innenstadt zu hören.
Der lange Zug aus Traktoren fuhr von der Zeppelinalle über die Senckenberganlage und die Theodor-Heuss-Allee, drehte am Katharinenkreisel und fuhr zurück in Richtung des Platzes vor der Festhalle. Schon auf dem Weg war ein lautes Hupkonzert zu hören. An vielen Stellen blieben Passanten stehen und winkten den Bauern zu. Den Verkehr bremsen sie allerdings kaum aus. Die Straßen sind deutlich leerer als sonst. Offenbar haben viele Pendler darauf verzichtet, angesichts von Bahnstreik und Bauernprotest nach Frankfurt zu fahren.
Die Landwirte des Regionalbauernverbands Wetterau-Frankfurt haben eine Sternfahrt in die Stadt und eine Kundgebung vor der Messe geplant. Landwirte aus dem Kreis Darmstadt-Dieburg, dem Hochtaunuskreis, dem Main-Kinzig-Kreis, der Wetterau und aus Offenbach haben angekündigt, sich an der Fahrt beteiligen zu wollen – nach Angaben des Ordnungsamts sind rund 1500 Teilnehmer angemeldet. Nach Angaben der Polizei waren bis 11 Uhr mehr als 500 Traktoren im Stadtgebiet angekommen.
Die Traktoren sollen „aus jeder Himmelsrichtung“ in die Mainmetropole einfahren, es werden Staus auf fünf zentralen Zufahrtsstraßen erwartet: Über die Friedberger Landstraße aus dem Norden, die Lorscher Straße aus den Nordwesten, die Hanauer Landstraße aus dem Osten, die Darmstädter Landstraße aus dem Süden sowie die Schmalkaldener Straße und die Höchster Farbenstraße aus dem Westen in Richtung Ludwig-Erhard-Anlage.
Der Verkehr auf diesen Strecken wird voraussichtlich bis mindestens 15 Uhr stark beeinträchtigt. Zudem ist die Nibelungenallee aufgrund von Bauarbeiten zwischen Kreutzerstraße und Spohrstraße nur einspurig befahrbar. Verkehrsteilnehmer können auf mainziel.de die Verkehrslage in Echtzeit abrufen.
A648 gesperrt, ÖPNV eingeschränkt
Die Polizei hat die Autobahn 648 vom Westkreuz in Richtung Innenstadt und vom Ludwig-Erhard-Kreisel stadtauswärts bereits komplett gesperrt. Die Theodor-Heuss-Allee soll damnach auch gesperrt werden. Die Abschlusskundgebung ist von 13 bis 14 Uhr auf dem Platz vor der Festhalle geplant. Die Sperrung könne wegen der Abfahrt der Teilnehmer bis in den späten Nachmittag dauern.
Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) meldet auf X (vormals Twitter), dass die Straßenbahnlinien 11, 12, 14, 16, 17, 18, und 21 von der Sternfahrt betroffen sein wird. Es sind mit Fahrplanabweichungen, Umleitungen und längere Reisezeiten zu rechnen. Hoffnung setzt sie auf einen weitgehend störungsfreien Betrieb der U-Bahnen. Aber auch hier könne es auf den oberirdischen Abschnitten durch Staus auf den querenden Straßen zu Behinderungen kommen. Die Verkehrsgesellschaften hoffen, dass die städtischen Busse und Bahnen am Freitag wieder als Alternative zu den S-Bahnen dienen können, die wegen des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL lahmgelegt sind.
In Mainz waren die Landwirte nach Polizeiangaben am Mittwoch mit rund 90 Treckern und knapp 1000 Teilnehmern unterwegs. Zu Verkehrsbehinderungen sei es dabei nicht gekommen. Das ursprüngliche Vorhaben, mit Tausenden Traktoren in die Landeshauptstadt zu fahren, sei wegen des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL bei der Deutschen Bahn und dem Beginn der Abiturprüfungen aufgegeben worden, sagte der Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd, Eberhard Hartelt.
Mehr als 1700 Menschen versammelten sich laut Polizei am Mittwoch vor dem Regierungspräsidium in Kassel. Eine Sternfahrt mit rund 900 Fahrzeugen sorgte für erweiterte Straßensperrungen. Durch das frühe Bekanntgeben der Bauernaktion hielt sich das Verkehrschaos aber vorerst in Grenzen, wie ein Polizeisprecher sagte.
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