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#Bayern erklärt Frankfurt und Offenbach zu Risikogebieten

Bayern erklärt Frankfurt und Offenbach zu Risikogebieten

Die Stadtverwaltungen in Frankfurt und Offenbach hatten bereits in den vergangenen beiden Tagen die neuen Inzidenzwerte kommuniziert und aufgrund der Entwicklung der Corona-Pandemie in der Region die entsprechenden Konsequenzen gezogen. In den Städten gelten nun Sperrstunden und weitere Einschränkungen wie Alkoholverbote auf öffentlichen Plätzen und eine Ausweitung der Maskenpflicht.

Deshalb überraschen die Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI), die stets mit einer gewissen Verzögerung von ein bis zwei Tagen die Infektions-Realität abbilden, niemanden mehr. Am Freitag liegt Frankfurt entsprechend erstmals auch in der bundesweit maßgeblichen Statistik über dem Inzidenzwert von 50, der die „Eskalationsstufe Rot“ erzwingt. Frankfurt weist nach Angaben des RKI 55,9 auf, der Nachbar Offenbach 66,0. In Frankfurt liegt der Wert knapp unter dem von der Stadt bekanntgegebenen Wert von 59. Offenbach ist angesichts weiter steigender Zahlen nachgewiesener Corona-Infektionen nicht mehr weit von der höchsten Warnstufe des Landes Hessen entfernt. Wie aus einer Mitteilung der Stadt hervorgeht, lag dort die sogenannte 7-Tage-Inzidenz am Freitag bei 70,6 Fällen, ebenfalls höher als vom RKI angegeben. Ab einem Wert von 75 übernimmt der Planungsstab des Sozialministeriums in Wiesbaden die Steuerung der medizinischen Lage.

Für Bayern Risikogebiete

Der Anstieg hat direkte Folgen für geplante Urlaube im Süden. Bayern hat die Liste der innerdeutschen Corona-Risikogebiete deutlich ausgeweitet.  Ab Samstag (00.00 Uhr) gilt wie für Berlin unter anderem für Frankfurt und Offenbach die Einstufung. Das teilte ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München mit. Auch die Stadtgemeinde Bremen sowie die Landkreise Esslingen in Baden-Württemberg und die beiden niedersächsischen Landkreise Cloppenburg und Wesermarsch wurden zu Risikogebieten erklärt.

Damit dürfen Menschen, die dort wohnen oder sich dort aufgehalten haben, nicht mehr in Bayern in Hotels, Pension, Ferienwohnungen oder auf Campingplätzen beherbergt werden. Bei Verstößen drohen 5000 Euro Geldbuße. Die Risikoliste soll zunächst bis zum Ablauf des 13. Oktober gelten. Bisher hatte Bayern nur vier Berliner Bezirke (Mitte, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Friedrichshain-Kreuzberg), Bremen und die Städte Hamm sowie Remscheid wegen der dortigen Corona-Zahlen zu Risikogebieten erklärt.

Wenn die größte Region Hessens steigende Werte aufweist, dann zeigt sich dieser Trend auch im Bundesland: Aufgrund von 430 neu gemeldeten Fällen ist die Inzidenz in Hessen von 23,0 auf 25,8 gestiegen. Damit liegt das Bundesland über dem Bundesdurchschnittswert von 22,2. Im Ranking der Bundesländer bleibt Hessen damit an fünfter Stelle hinter den naturgegeben stärker betroffenen Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg sowie Nordrhein-Westfalen. Insgesamt sind seit Ausbruch der Pandemie nun 21.092 in Hessen lebende Menschen als infiziert gemeldet worden. Ein Todesopfer im Zusammenhang mit Corona kam hinzu, die Zahl der Verstorbenen summiert sich somit auf 557.

Gottschalk kritisiert föderale Unterschiede

René Gottschalk, der Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes, wies in einem Interview mit HR-Info allerdings darauf hin, dass die schnell steigenden Zahlen auch mit der großen Zahl an Tests zusammenhingen, die nun vorgenommen würden. Hessen, die verreisen wollen, müssen zum Teil negative Coronatests in ihren Herbergen vorweisen. Entsprechend würden auch Inifzierte entdeckt und gemeldet, die ohne Symptome womöglich gar nicht festgestellt worden wären.

Das Beherbergungsverbot für Menschen aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen in mehreren Bundesländern bezeichnete Gottschalk in dem Radio-Interview am Freitag als nicht nachvollziehbar und infektiologisch nicht vernünftig. Angesichts der Inkubationszeit des Virus von 14 Tagen sage ein negativer Test im Prinzip gar nichts aus. Solche uneinheitlichen Regelungen seien auch ein Grund, für Zweifel an den Maßnahmen in der Bevölkerung. „Wenn man keine einheitlichen Regelungen schafft und dafür Sorge trägt, dass ich in Bayern ganz anders behandelt werde als im Saarland oder in Schleswig-Holstein, dann muss ich mich nicht wundern, wenn das nicht mehr verstanden wird“, sagte Gottschalk.

Die Sperrstunden-Verfügung, die ab diesem Freitag jeweils um 23 Uhr in Frankfurter und Offenbacher Gastronomiebetrieben gilt, sei hingegen richtig. Dort würden nicht zulässige Kinn-Nasen-Schutzbedeckungen getragen oder teils gar keine Masken. „Dies ist sicherlich einer der Gründe, warum insbesondere in der jungen Bevölkerung sich das Virus wieder ausbreiten kann.“

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Die Mitarbeiter des Gesundheitsamts seien derzeit kaum mehr in der Lage, jede Infektionskette bis ins Detail nachverfolgen zu können. Bislang hätten sie auch darauf geachtet, ob Menschen aus Risikogruppen betroffen sein könnten. Wenn dies nicht mehr gelinge, drohten Engpässe in den Krankenhäusern.

Schulschließungen sind nach Einschätzung Gottschalks indes nicht nötig, da sie kein Mittel gegen steigende Corona-Infektionszahlen seien. „Die Schulschließungen insgesamt haben nicht viel dazu beigetragen, dass die Fallzahlen runtergegangen sind“, sagte Gottschalk. Jüngere Schüler seien keine Infektionsquelle, sie steckten Erwachsene nicht an – eher umgekehrt. Lehrer und ältere Schüler könnten Masken tragen. Schulschließungen müsse man nicht mehr als Mittel in Erwägung ziehen.

Das hessische Sozialministerium veröffentlicht täglich eine Übersicht der Corona-Entwicklung, aufgeschlüsselt nach Kreisen und kreisfreien Städten. Es bezieht sich dabei auf Zahlen des RKI. Bis vor einigen Tagen berücksichtigte es auch Daten des Hessischen Landesprüfungs- und Untersuchungsamts im Gesundheitswesen beim Regierungspräsidium Gießen, dem die Gesundheitsämter die jeweils neuen Fälle melden müssen. Um Einheitlichkeit herzustellen, nimmt das Ministerium nun nur noch die RKI-Angaben.

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