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#Bis zu 34 Tage weniger Schnee

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Bis zu 34 Tage weniger Schnee

Die Dauer der Schneebedeckung in den Alpen nimmt tendenziell ab. Schnee fällt erst später im Jahr und schmilzt im Frühjahr eher. Außerdem gibt es aufgrund der gestiegenen Temperaturen weniger Niederschlag in Form von Schnee. Das ist das Ergebnis einer Studie, die jetzt in der Fachzeitschrift „The Cryosphere“ veröffentlicht wurde. Sie bestätigt frühere Beobachtungen, zeigt aber auch, dass die Entwicklung differenziert betrachtet werden muss. Beobachtungen aus nur einer Region können nicht für den gesamten Alpenraum verallgemeinert werden.

Ein internationales Forscherteam hat für diese erste länderübergreifende Analyse die Daten von rund 2000 meteorologischen Messstationen zwischen Slowenien und Frankreich mit einer einheitlichen Methodik ausgewertet. Die meisten Messstationen liegen in Höhenlagen zwischen 500 und 2000 Meter. Die Schneehöhen haben im Winter (Dezember bis Februar) an acht von zehn Stationen signifikant abgenommen, im Frühling (März bis Mai) sogar an neun von zehn. In den Monaten November bis Mai ist in den vergangenen 50 Jahren die mittlere Schneehöhe pro Jahrzehnt im Schnitt um 8,4 Prozent zurückgegangen, die maximalen Schneehöhen um durchschnittlich 5,6 Prozent und die Dauer der Schneebedeckung ebenfalls um 5,6 Prozent.

Der Vergleich zeigt, dass Schneehöhen und Schneebedeckung in den Alpen nicht überall im gleichen Maß zurückgegangen sind. Die Wissenschaftler stießen auf große regionale Unterschiede. In welchem Ausmaß die Schneebedeckung sich verändert, hängt laut der Untersuchung stark von der Region sowie von der Höhe über dem Meeresspiegel ab.

Kürzere Schnee-Zeiten

Auf der ohnehin schneeärmeren Alpensüdseite sind die Schneehöhen deutlich stärker zurückgegangen als am Alpenhauptkamm und auf der Nordseite. Unterhalb von 2000 Metern verkürzte sich in den letzten fünf Jahrzehnten die Schnee-Zeit je nach Höhenlage im Norden um 22 bis 27 Tage und im Süden um 24 bis 34 Tage. Das entspricht je nach Höhenlage einer Abnahme um etwa einem Drittel im Winter, und im Frühling entspricht das sogar einer Halbierung. Diese regionalen Unterschiede haben Michael Matiu vom Forschungszentrum Eurac Research in Bozen, der die Studie koordiniert hat, genauso überrascht wie die Korrelation mit dem Alpenklima insgesamt.

Weil von 800 Messstationen komplette Zeitreihen vorliegen, lässt sich auch ein detailliertes Bild der Schneetrends über die vergangenen 50 Jahre aufzeigen. Demnach folgte auf die schneereichen siebziger Jahre in den achtziger Jahren eine mittlere Schneelage, in den neunziger Jahren herrschte eher eine Flaute, seit den zweitausender Jahren zeige sich nun aber wieder ein leichter Anstieg, was im vergangenen Jahrzehnt sogar vermehrt schneereiche Winter beschert hat – wie auch in diesem Winter. Bei ihren Untersuchungen sind die Wissenschaftler zudem auf einzelne Orte gestoßen, in denen heute sogar mehr Schnee fällt als vor 50 Jahren.

Trotz dieser Veränderungen sei Skifahren im Hochgebirge auch weiterhin möglich, sagt Michael Matiu. Weil Klimamodelle mehr Niederschlag voraussagen, könnte in höheren Lagen künftig sogar noch mehr Schnee fallen. Aber auch in Lagen unter 2000 Höhenmeter könne der Skisport noch bis zur Jahrhundertmitte ausgeübt werden. Zumal auch die technische Schneeerzeugung, die neben der Temperatur auch abhängig ist von der Luftfeuchte, noch lange möglich sein werde, so Matiu.

Jedoch müsste der Umgang mit der Ressource Wasser auch in den von den Alpen weiter entfernten Gebieten überdacht werden. „Schnee ist ein wichtiger Wasserspeicher. Flussabwärts verschiebt sich durch die Veränderungen die Verfügbarkeit von Wasser. Das Wassermanagement in Landwirtschaft und Energieproduktion muss entsprechend angepasst werden.“

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