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#Blüten, Schweiß und Tränen

Blüten, Schweiß und Tränen

Hach, Ithahlia“, so seufzt es aus deutschen Mündern, oft mit viel Sehnsuchtshauch. Cappuccino, Gelato, ciao Bella, das reicht für einen Sommer, am liebsten umrahmt von Palmen, Strand und Meer, gerade so, wie man es an der ligurischen Blumenriviera findet, einem Teil der „Riviera di Ponente“ zwischen Imperia und Ventimiglia, die nahtlos an die französische Côte d’Azur anknüpft. Aber es gibt auch dort das kernige, harte und bodenständige Itallia, wie es von Einheimischen ausgesprochen wird. Es ist das Italien der kleinen schäbigen Bars, vor deren Toiletten nur eine nicht abschließbare Falttür baumelt und die nie eine Klobrille gesehen haben. Die Wasserhähne betätigt man mit einem Fußhebel, im hinteren Bereich stehen Spielautomaten, an denen Arbeiter ihr Wochenendbudget verzocken. Die Trattoria wird von Chinesen geführt, die Melanzane alla Parmigiana kommen lauwarm aus der Mikrowelle. Am Strand liegt man nicht auf Sand, sondern auf Steinen, der Parkplatz ist vermüllt, die Unterführungen stinken nach Urin.

Und doch: Der Kaffee dort ist gut und günstig, und die Brioches – das klassische Frühstückscroissant – sind selbst gebacken, das Meer glitzert türkis und verlockend, und überall versprühen bunte Blumen und exotische Pflanzen ihren Duft. Doch zunächst einmal müssen wir hin. Und das bedeutet, sich furchtlos ins Chaos der Autobahntangenten um Mailand zu stürzen, wo man von allen Seiten überholt wird, selbst von alten Damen in bonbonfarbenen Kleinwagen, die verwegen und voller Todesverachtung über die Straße schießen. Bald darauf brettern wir schon die „Autostrada dei Fiori“ hinunter, die „Autobahn der Blumen“, die auf hohen Stelzen über geduckt in ihrem Schatten liegenden Dörfchen zum Meer führt. Beim Anblick der maroden Straßenbeläge bloß nicht an den Polcevera-Viadukt denken, die eingestürzte Autobahnbrücke in Genua! Nur dass wir in die entgegengesetzte Richtung fahren, auf die französische Grenze zu. Erfreuen wir uns also an den üppig weiß, gelb, dunkel- und hellrosa blühenden Oleanderbüschen im Mittelstreifen der Autobahn. Hier erleben wir erstmals die bittersüße Mischung aus überbordender mediterraner Schönheit und Lebenskraft einerseits und schäbiger Baufälligkeit und Armut, die diesen Teil Liguriens prägt.

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