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#Boris Becker will nicht nur mit Handauflegen helfen

Boris Becker will nicht nur mit Handauflegen helfen

Boris Becker hat wieder einmal Hochheim beehrt. Seitdem das deutsche Tennis-Idol seinen Namen und seine Expertise für das gigantische Tennis-Projekt des Wiesbadener Immobilien-Unternehmers Khaled Ezzedine gegeben hat, besteht eine Verbindung zwischen dem Leimener und dem Wein-Ort am Main. Nachdem der dreimalige Wimbledonsieger bei der Vorstellung der Boris-Becker-Academy und dann beim Spatenstich zu den Bauarbeiten zugegen war, eröffnete er an diesem Montag offiziell die erste Tennishalle, in dem er symbolisch ein Netz durchschnitt.

Ein etwas seltsamer Akt, denn in diesem Gebäude mit acht Plätzen, Funktionsräumen und einem Fitness-Studio wird schon seit Februar gespielt. „Es sind die Umstände gewesen, dass die Eröffnung jetzt erst stattfindet“, sagte Ezzedine. Seine riesige Unternehmung, deren Herzstück der größte Tennishallen-Komplex Europas sein soll, war aus verschiedenen Gründen ins Stocken geraten.

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Ein Artikel im Wiesbadener Kurier vor einigen Wochen stellte in Frage, ob es überhaupt realisiert werden könne. Seitdem bemüht sich Ezzedine, die Zweifel zu zerstreuen. In einem ganzseitigen Interview im Wiesbadener Kurier erläuterte er die Schwierigkeiten, die zu den Verzögerungen geführt hatten, und dass alle aus dem Weg geräumt seien. „Wir haben noch zwei Grundstücke dazugekauft, das Projekt wird noch größer“, sagte er am Montag.

Nun sollen 21 statt der geplanten 18 Freiluftplätze errichtet werden und insgesamt 23 Indoorplätze in insgesamt drei miteinander verbundenen riesigen Hallen. Fitness-Studios, ein Hotel, ein Boarding House für die Tennis-Schüler, ein Boris-Becker-Museum und anderes mehr gehören noch zu seinem Vorhaben. Bis 2024 soll alles fertig gestellt sein.

300 Kinder und Jugendliche trainieren schon

Angelaufen ist das Projekt „sehr vielversprechend“, sagt Ezzedine. Über 300 Kinder und Jugendliche trainieren schon in Hochheim, 15 leben bereits hier in von Ezzedine bereitgestellten Wohnungen, das auf 270 Plätze angelegte Internat ist noch am Entstehen. Er geht davon aus, dass es schnell ausgebucht sein wird. „Es gib eine lange Warteliste, ich wurde schon von Eltern angeschrien, warum in Deutschland so langsam gebaut werde“, sagt der 51 Jahre alte Sohn libanesischer Eltern, mit denen er Ende der sechziger Jahre nach Deutschland kam.

Offensichtlich besteht in Europa ein riesiger Markt für die professionelle Ausbildung von Tennis-Kindern. Ezzedine weiß das, denn er selbst gehörte zum Klientel, schickte seine Tochter Sophie-Louise und seinen Sohn Hani-Luke jahrelang in eine Akademie nach Nizza. Dass ihm die Fliegerei zu seinen Kindern irgendwann zu stressig wurde, war einer der Gründe, dass er die Idee entwickelte, eine eigene Akademie zu gründen und sie auch selbst zu bauen. Als Immobilien-Unternehmer reizte ihn gerade dieser Gedanke.

Becker nicht als Ideengeber

Fehlte noch eine Galionsfigur, ein Zugpferd, ein Promoter: Ezzedine überzeugte Boris Becker, seitdem genießt das Projekt eine hohe Aufmerksamkeit. Aber auch die Tennis-Ikone vermochte es nicht zu verhindern, dass es in Corona-Zeiten still um die Academy wurde und die Fortschritte in Zeitlupe erfolgten.

Seitdem die Boris-Becker-Academy vorgestellt wurde, wird der Leimener gefragt, wie viel Boris Becker in der Academy stecke. Seine plakativste Antwort: „Wo Boris Becker drauf steht, muss auch Boris Becker drin sein.“ Griffiger sind seine Aussagen, dass er den Tennis-Lehrern der Academy sein Verständnis von seinem Sport vermitteln werde, auf dass sie dieses an die Schüler weitergeben. Auch bei der Gestaltung der Hallen habe er mitgewirkt, bei der Auswahl des Belages zum Beispiel.

Aber weniger in der Rolle des Ideengebers. Die Konzepte überlegt sich Ezzedine und stellt sie Becker vor, der dann seine Meinung dazu sagt. Wie oft er in Hochheim auf der Anlage erscheine? „Ich will keine Zahl nennen, aber es wird regelmäßig sein,“ so Becker. Auf jeden Fall betrat er bei der Eröffnung zum ersten Mal die seit Februar in Betrieb befindliche Halle, aber es kann ja häufiger werden.

Das suggerierte das Beiprogramm der kleinen Eröffnungsfeier. Sechs der besten Tennis-Kinder der Academy durften vorspielen und Becker kommentierte ihre Bemühungen und gab Tipps für Verbesserungen. Seine Gesundheit verbietet es ihm allerdings, selbst noch zum Schläger zu greifen. „Ob meine bloße Anwesenheit genügt, ob ich quasi mit Handauflegen helfen kann?“, fragte Becker selbstironisch.

Seinen Wert für die Academy hat das Idol ohnehin. Dass eine Tennis-Unternehmung einen Botschafter verpflichtet, der gleichzeitig Botschafter des Deutschen Tennis-Verbandes und der ganzen Sportart ist, wirkt sich mannigfaltig aus. So zum Beispiel finden die zentralen nationalen Trainerfortbildungsmaßnahmen des Deutschen Tennis-Bundes in den kommenden fünf Jahren in Hochheim statt. 1200 Tennislehrer kommen jeweils zusammen.

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