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#Bundesbank-Präsident hält zweistellige Inflation im Herbst für möglich

„Bundesbank-Präsident hält zweistellige Inflation im Herbst für möglich“

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel rechnet für Deutschland für das gesamte Jahr 2022 mit einer Inflationsrate in der europäischen Berechnung (HVPI) von über acht Prozent. In den Herbstmonaten sei sogar eine Inflationsrate von zehn Prozent möglich. „Zweistellige Inflationsraten wurden in Deutschland das letzte Mal vor über siebzig Jahren gemessen“, sagte Nagel der Zeitung Rheinische Post in einem am Samstag veröffentlichten Interview. Dabei wies Nagel auf Sondereffekte hin wie den Tankrabatt und das Neun-Euro-Ticket, die jetzt auslaufen. Das werde die Inflationsrate um gut einen Prozentpunkt erhöhen. „Die Gasumlage kommt, im Gegenzug soll die Mehrwertsteuer auf Gas gesenkt werden, was wiederum die Preise dämpft“, fügte er hinzu.

Auch im nächsten Jahr könnte die Inflation Nagel zufolge stärker sein als bisher gedacht. Lieferengpässe und geopolitische Spannungen dürften fortwirken, sagte er. „Die Wahrscheinlichkeit wächst, dass die Inflation höher ausfällt als bislang prognostiziert und wir im nächsten Jahr im Schnitt eine Sechs vor dem Komma haben“, sagte er. Die jüngsten Projektionen der Bundesbank gehen bislang für 2023 von einer Rate von 4,5 Prozent in Deutschland aus.

Nagel: Weitere Zinsschritte werden folgen

Nagel unterstrich trotz der zunehmenden Rezessionsgefahren in Deutschland die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB). „Bei den hohen Inflationsraten müssen weitere Zinsschritte folgen“, sagte Nagel. Das werde auch allgemein erwartet. „Ich will aber keine Zahl ins Schaufenster stellen,“ fügte er hinzu. Die vergangenen Monate hätten gezeigt, dass die EZB bei der Geldpolitik von Sitzung zu Sitzung entscheiden müsse. Die nächste EZB-Zinssitzung ist am 8. September.

Die Inflation im Währungsraum war zuletzt von Rekord zu Rekord geeilt. Angeheizt durch hohe Energie- und Lebensmittelpreise infolge des Ukraine-Kriegs lag sie im Juli bei 8,9 Prozent. Die EZB hat die Zinswende im vorigen Monat mit einer überraschend kräftigen Anhebung um einen halben Punkt auf 0,50 Prozent eingeleitet. Es war die erste Erhöhung des geldpolitischen Schlüsselsatzes seit elf Jahren.

Aufgrund der Energiekrise fürchtet Nagel, dass die deutsche Wirtschaft im Winter in eine Rezession abgleiten könnte. Die Wirtschaft sei im ersten Halbjahr unter schwierigen Bedingungen noch ganz passabel gelaufen, sagte er. Sollten jetzt aber weitere Lieferprobleme etwa durch langanhaltendes Niedrigwasser hinzukommen, würden sich Nagel zufolge die Wirtschaftsaussichten für das zweite Halbjahr weiter eintrüben. „Wenn sich die Energiekrise zuspitzt, erscheint eine Rezession im kommenden Winter wahrscheinlich“, warnte er. Deutschland ist die größte Volkswirtschaft im Euro-Raum. EZB-Direktorin Isabel Schnabel schließt inzwischen für die gesamte Euro-Zone eine Rezession nicht aus.

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