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#Geplatzte Hausträume und deutscher Abschwung

„Geplatzte Hausträume und deutscher Abschwung“

Liebe Leserin, lieber Leser, seit Jahren stiegen die Kaufpreise für Grundstücke und Häuser stark an, in diesem Jahr verdreifachten sich dann auch noch die Zinsen für die Baufinanzierung. Ein Gemisch, das vielen Hausträumen ein Ende bereitete. Doch seit ein paar Wochen wächst die Hoffnung, dass doch noch was geht. Die Hypothekenzinsen sind zwischenzeitlich weit unter ihren Höchststand vom Juni gefallen, und nun mehren sich auch die Studien, die einen Rückgang der Immobilienpreise in diesem Jahr belegen. Doch Dyrk Scherff, Redakteur im Ressort „Wert“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, hat genauer hingesehen. Die Preise müssten noch viel deutlicher fallen, um den Zinsanstieg zu kompensieren. Das zeigt eine kleine Musterrechnung für ein Haus mit einem aktuellen Kaufpreis von 700.000 Euro, mitfinanziert mit 100.000 Euro eigenem Geld. Fällt der Preis um fünf Prozent (und damit mehr als bisher in diesem Jahr), wird das Projekt Hauskauf trotzdem teurer, wenn die Zinsen schon um 0,5 Prozentpunkte steigen. Fällt der Hauspreis um zehn Prozent, wird es insgesamt günstiger. Steigt der Zins in dem Fall aber um einen Prozentpunkt, wachsen die Gesamtkosten schon wieder. Was also tun?

So oder so steht Deutschland eine schlechte Zeit bevor, in der Energie knapp und teuer ist und in der die Wirtschaftsleistung schrumpfen wird. An dieser Prognose besteht spätestens seit dem Gaslieferstopp für die Pipeline Nord Stream 1 kein Zweifel mehr. Um 0,7 Prozent im Vergleich zu diesem Jahr werde die Wirtschaftsleistung 2023 abnehmen, prognostiziert das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) in seiner Herbstprognose. Aber wie kommt dieser Abschwung genau zustande? Und wie hängen die verschiedenen Bereiche der Volkswirtschaft dabei zusammen? Die Zusammenhänge hat Johannes Pennekamp aus unserer Wirtschaftsredaktion aufbereitet. In seinem Text geht es um Exporte, um Investitionen, um Geld, das für Energie ausgegeben werden muss, den Staat und seine (sprudelnden) Steuereinnahmen, den Arbeitsmarkt und darum, dass die Lage alles andere als aussichtslos ist – trotz allem.

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Denn man sollte auch nicht übertreiben mit allen, obwohl die Übertreibung zum Standard in der gesellschaftlichen Debatte geworden ist. Jürgen Kaube hat sich mit diesem Wandel befasst, mit Karl May, dem Gendern, der Frequenz des Wortes „unfassbar“ im Netz. Der Strukturwandel der Öffentlichkeit, der durch das Internet und die Plattformen ausgelöst worden ist, sei aber vielleicht gar kein politischer. Er führe zurück zu den Debatten über das, was gesagt werden darf oder muss. Denn wenn alle Autoren geworden sind, könne leicht der Zustand eintreten, dass alle die schwächsten Eigenschaften des Journalismus kopierten, diejenigen nämlich, die man auch auf eigene Faust verwirklichen kann. Doch: „In der elektronischen Kneipe verdampfen die Sprüche nicht. In ihr wird wiederholt, was hundertmal schon gesagt wurde, und eben darum muss es immer lauter gesagt werden. Die Prügeleien werden in die Sprechakte hinein verlagert, und es prügelt sich mit Worten leichter. Die Möglichkeit, durch Schweigen Überdruss mitzuteilen, besteht nicht. Außerdem gibt es kein Bier, zu dem man zurückkehren kann, wenn die Diskussion leergelaufen ist. Es gibt nur die Erschöpfung durch sie.“

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Ihr Carsten Knop
Herausgeber
Frankfurter Allgemeine Zeitung

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