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#Bypass gegen den Verkehrsinfarkt

Bypass gegen den Verkehrsinfarkt

Bis zur Sprengung der maroden Salzbachtalbrücke werden noch einige Woche vergehen. Einen Termin steht bislang noch nicht fest. Doch für die leidgeplagten Autofahrer gibt es zumindest eine gute Nachricht: Der Bypass der seit zwei Wochen gesperrten Mainzer Straße (B263) ist gelegt und am Donnerstagnachmittag für den Verkehr freigegeben worden. Damit ist die wichtigste Ausfallstraße der Landeshauptstadt in Richtung Süden nicht mehr gesperrt. Die kurze, in jede Richtung nur einspurige Umfahrung führt an der Anschlussstelle Mainzer Straße jeweils vor der Salzbachtalbrücke die Autobahnrampe hinauf, quer über den gesperrten Autobahnabschnitt sowie den dafür geöffneten Mittelstreifen und über die andere Rampe wieder hinunter auf die B263. Für Radfahrer- und Fußgänger ist dieser Bypass von Freitag an geöffnet.

Oliver Bock

Korrespondent der Rhein-Main-Zeitung für den Rheingau-Taunus-Kreis und für Wiesbaden.

Zwar ist die Route einspurig, doch das ist laut Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Die Grünen) eine deutliche Verbesserung gegenüber der bisherigen Vollsperrung. Profitieren wird laut Stadt in jeder Hinsicht der Busverkehr. Vor allem die aktuell eingesetzten Sonderbusse zwischen den Bahnhöfen sollen nun pünktlicher als bisher den ÖPNV aufrechterhalten.

Schwerlastverkehr über die Äppelallee

In wenigen Tagen soll auch ein Verbot für Lastwagen auf dem Abschnitt der A66 zwischen dem Schiersteiner Kreuz und der Anschlussstelle Biebrich in Kraft gesetzt werden. Das ist aus Sicht von Kowol nötig, weil die Lastwagen an der Anschlussstelle selbst, beim Linksabbiegen auf die Biebricher Allee und anschließend auf die Kasteler Straße den Verkehrsfluss erheblich behindern. Dafür nimmt die Stadt zunächst einmal in Kauf, dass deutlich mehr Schwerlastverkehr über die Äppelallee in die Stadt fährt, doch Kowol will die Situation im Blick behalten.

Die Umprogrammierung der Ampelanlagen entlang der Hauptverkehrsachsen ist im Gang und soll die Verkehrspolizei entlasten, die noch immer mit hohem Personalaufwand an den neuralgischen Punkten den Verkehr regelt. Alexander Pilz, Leiter der Außenstelle Darmstadt der Autobahn GmbH, erhofft sich durch diese und andere Aktionen „einen entlastenden Effekt“ für alle Verkehrsteilnehmer. Eswe Verkehr setzt darauf, dass gleich vier Buslinien (3, 6, 33 und 34) schneller und zuverlässiger verkehren können.

Unterdessen haben die Vorarbeiten zur Stabilisierung der fragilen Pfeiler an der Salzbachtalbrücke begonnen. Gerüsttürme aus Stahl werden vorbereitet, die im Fall der Fälle Halt geben sollen. Das soll bis Ende nächster Woche abgeschlossen werden. Wo die Brückenlager noch funktionsfähig sind, wurden sogenannte Betonkissen als „Unterfütterung“ angebracht, damit es nicht ähnlich wie am Pfeiler D zu einer gravierenden Absenkung kommt, falls die Lager versagen.

Lieferverkehre neu organisieren

Gemeinsam mit Kowol hat Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) inzwischen mit Vertretern der Wiesbadener Wirtschaft zu den Folgen der Brückensperrung konferiert. Laut Kowol sind die Unternehmen doppelt getroffen, weil sie ihre Wirtschafts- und Lieferverkehre neu organisieren müssen und weil zudem sichergestellt sein muss, dass für die Mitarbeiter der Arbeitsplatz erreichbar bleibt. Kowol kündigte am Donnerstag ein „Notprogramm“ mit einem Volumen von einer Million Euro an. Das Geld soll unter anderem in die schnelle Ertüchtigung des zweiten Rings fließen. Aber auch Bus und Bahn sollen profitieren. Darüber soll der Magistrat schon am Dienstag entscheiden. Für September wurde mit den Wirtschaftsvertretern ein Folgegespräch vereinbart.

Dann könnte die Brücke schon in Schutt und Asche liegen und vielleicht der Hauptbahnhof wieder erreichbar sein, sofern es bei den bisherigen Plänen bleibt.

Der Kreistag des Rheingau-Taunus-Kreises hat unterdessen ohne Aussprache einen Dringlichkeitsantrag beschlossen und damit dem Kreisausschuss ein ganzes Vorhabenbündel zur Prüfung und Realisierung aufgegeben. Dazu gehören die Ausweisung zusätzlicher Fahrspuren, zusätzliche kostenlose Park-and-Ride-Stellplätze an den Bahnhöfen, zusätzliche Busverbindungen von den zentralen Umsteigepunkten, eine Direktbusverbindung von Idstein nach Wiesbaden und eine provisorische Inbetriebnahme der Aartalstrecke zwischen Wiesbaden-Ost und Wiesbaden-Dotzheim.

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