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#Nur ein kurzer Sommer der Anarchie?

Nur ein kurzer Sommer der Anarchie?



Unser Autor: Jasper von Altenbockum

Bild: Robert Wenkemann

Jetzt steht fest: Covid-19 ist keine Grippe, Seehofer legt den Lagebericht zum Rechtsextremismus vor und Angela Merkel empfängt Swetlana Tichanowskaja. Alles Wichtige im Newsletter für Deutschland.

War es nur ein kurzer Sommer der Anarchie? An diesem Dienstag sieht es in Paris und anderen französischen Städten fast schon wieder so aus wie im Frühjahr: Bars und Cafés bleiben geschlossen. Immerhin dürfen Restaurants vorläufig noch öffnen, auch für Supermärkte und den Einzelhandel gelten strenge Regeln (Michaela Wiegel berichtet). Ähnlich sieht es in Spanien aus, und auch in Italien kündigen sich neue Beschränkungen an – mit dem Unterschied, dass die Seuche dieses Mal nicht von Norden nach Süden, sondern von Süden nach Norden zu wandern droht (Matthias Rüb berichtet). Dennoch, selbst ein Blick nach Washington, wo Trump gestern den Weg aus dem Krankenhaus zurück ins Weiße Haus gefunden hat, scheint den Mythos nicht brechen zu können, hier handele es sich um eine Grippewelle. Joachim Müller-Jung hat dazu neue Forschung ausgewertet.

Jasper von Altenbockum

In Berlin wird heute aber ein ganz anderes Thema im Vordergrund stehen: der Lagebericht zum Extremismus, in diesem Jahr mit einem Schwerpunkt zu rechtsextremistischen Verdachtsfällen bei der Polizei und Sicherheitsbehörden des Bundes. Zusammengestellt wurde der Bericht vom Bundesamt für Verfassungsschutz. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) kommt damit Forderungen von SPD, Grünen und Linkspartei entgegen, Rassismus und Rechtsextremismus unter Polizisten eingehender zu untersuchen. Seehofer will sich aber nicht in einen Generalverdacht treiben lassen – die geforderte Untersuchung wäre ohnehin Ländersache, Seehofer ist eigentlich die falsche Adresse. Auch bei der Vorstellung des Lageberichts wird es deshalb heißen: Er ist nur so gut, wie die Länder bereit zur Zusammenarbeit sind.

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Im Kanzleramt trifft unterdessen jemand ein, den sich viele als Friedensnobelpreisträgerin wünschen: Swetlana Tichanowskaja, die Oppositionsführerin aus Belarus, ist zu Gast bei Bundeskanzlerin Angela Merkel. Tichanowskaja hatte sich zur Siegerin der Präsidentenwahl am 9. August ausgerufen und musste wenige Tage danach in das Nachbarland Litauen fliehen. Seither reißen die Proteste gegen den Diktator Lukaschenka nicht ab. Die EU erkennt das Wahlergebnis nicht an.

Und sonst? Wird in Stockholm der Nobelpreisträger für Physik bekannt gegeben. Wird voraussichtlich das Urteil gegen eine Verdächtigen im Missbrauchsfall von Bergisch Gladbach verkündet. Findet der (virtuelle) EU-Ukraine-Gipfel statt. Setzen die britischen Konservativen ihren Online-Parteitag fort und hält Premierminister Boris Johnson eine Rede. Wird der Prozess gegen den ehemaligen Audi-Chef Stadler und drei Ingenieure fortgesetzt. Stellt die Ludwig-Erhard-Stiftung eine Neuauflage von „Wohlstand für alle“ vor.

Die Nacht in Kürze

Corona-Entwarnung in Wien: Ein enger Mitarbeiter von Kanzler Sebastian Kurz wurde zwar positiv auf das Virus getestet, hat aber niemanden aus der Regierung infiziert.

Seit Montag kommt es in Kirgistan zu Ausschreitungen. Nun haben die Demonstranten den Ex-Präsidenten aus seinem Gefängnis befreit.

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