Charbli Dean in Triangle of Sadness © 2022 Alamode Filmverleih

Quelle: USA Today

Die Goldene Palme der Filmfestspiele von Cannes ist eine der prestigeträchtigsten, wenn nicht gar die prestigeträchtigste Auszeichnung der Filmwelt, doch die meisten Gewinner des Festivals sind weitab jeglicher Kommerz und im Gegensatz zu den Oscarkandidaten auch meist wenig massentauglich, sodass sie in den Kinos häufig unter Ausschluss der Öffentlichkeit laufen und nur von eingefleischten Herzblut-Cineasten gesehen werden. Der letztjährige Cannes-Sieger Titane hatte in Deutschland beispielsweise nicht einmal 30.000 Besucher.

Nur selten gibt es Ausnahmen, Cannes-Sieger, die es schaffen, zumindest in die Programmkinos ein großes Publikum zu locken. Der diesjährige Triangle of Sadness des schwedischen Regisseurs Ruben Östlund, der bereits vor fünf Jahren mit The Square die Goldene Palme gewonnen hat, ist eine solche Rarität. Der Film konnte aus seiner Nische ausbrechen und hat bislang fast 400.000 Kinotickets in Deutschland verkauft. Damit gehört er bereits neben Fahrenheit 9/11, Das weiße Band, Der Pianist und Parasite zu den fünf erfolgreichsten Cannes-Siegern in den deutschen Kinos seit 1995 und nimmt auch im Oscar-Rennen Fahrt auf.

Für die südafrikanische Hauptdarstellerin Charlbi Dean („Black Lightning“) hätte der Cannes-Sieg des Films der große Wendepunkt ihrer Karriere wenden können, ihr endgültiger Durchbruch zu größeren Produktionen. Leider hat sie nicht viel vom Erfolg des Films nach seinem Triumph in Cannes miterlebt. Die 32-Jährige starb Ende August unerwartet in New York. Ihr Tod schockierte die Filmwelt und damals wurde lediglich vage berichtet, sie sei an einer schnellen und heftigen Erkrankung gestorben.

Jetzt hat das New Yorker Büro der Gerichtsmedizin Deans konkrete Todesursache bekanntgegeben. Sie starb an einer bakteriellen Sepsis, einer Blutvergiftung, verursacht durch Capnocytophaga, eine Gattung von Bakterien, die in der Mundflora von Menschen und einigen Haustieren existiert und u. a. durch Hundebisse werden kann. Besonders gefährlich können sie für immungeschwächte Menschen werden und zu diesen zählte Dean leider, seit ihr nach einem schweren Autounfall 2009 die Milz entfernt werden musste. Es ist wirklich eine tragische Geschichte und ein trauriger Verlust einer talentierten, jungen Schauspielerin, deren große Zukunft ihr vermutlich noch bevorstand.