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#Commerzbank diskutiert vier neue Aufsichtsräte

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Commerzbank diskutiert vier neue Aufsichtsräte

Die Commerzbank hat am Gründonnerstag vier neue Aufsichtsratsmitglieder diskutiert, die der Hauptversammlung im Mai zur Wahl vorgeschlagen werden. Wie der F.A.Z. aus der laufenden Aufsichtsratssitzung bestätigt wird, handelt es sich um den langjährigen Allianz-Manager Burkhard Keese, den ehemaligen Bankvorstand Frank Westhoff, die Rechtsanwältin Daniela Mattheus und die Gründerin Caroline Seifert. Allerdings fehlt Keese dem Vernehmen nach noch die Erlaubnis seines britischen Arbeitgeber, des Versicherer Lloyd’s, wo er Finanzvorstand ist. Deshalb könnte die Commerzbank zunächst auch nur drei neue Aufsichtsräte nominieren, hieß es. 

Hanno Mußler

Dass Helmut Gottschalk, der bis 2017 20 Jahre lang die Volksbank Herrenberg in Baden-Württemberg geleitet hat und bis 2018 acht Jahre lang den Aufsichtsratsvorsitz des genossenschaftlichen Spitzeninstituts DZ Bank innehatte, neuer Aufsichtsratsvorsitzender wird, hatte die Commerzbank schon am Sonntag mitgeteilt. Die mit Gottschalk fünf neuen Aufsichtsratsmitglieder ersetzen den Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Jörg Vetter, der aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste, Andreas Schmitz, der bisher nur gerichtlich bestellt war und dessen Kandidatur für den Aufsichtsrat letztlich am Veto der von der Bundesregierung in die Commerzbank entsandten Jutta Dönges scheiterte, sowie Victoria Ossadnik (Eon), Rainer Hillebrand (früher Otto-Versand) sowie Tobias Guldimann (ehemals Credit Suisse).

Während die Abgänge von Vetter und Schmitz schon länger bekannt sind, hatte die F.A.Z. am Mittwoch vorab exklusiv über das Ausscheiden von Ossadnik, Hillebrand und Guldimann berichtet. Durch das wesentlich von Schmitz ausgelöste Ausscheiden dieser weiteren Aufsichtsratsmitglieder bieten sich nun dem neuen Aufsichtsratsvorsitzenden Gottschalk und dem Großaktionär Bund die Chance, die Hälfte der von den Aktionären entsandten Aufsichtsräte auszutauschen. Das ist für Gottschalk wichtig, da er über keine „Hausmacht“ in der Commerzbank verfügt; und für den Bund, weil sich insbesondere Dönges mit einem Teil des Aufsichtsrats anscheinend heillos zerstritten hat.

Erste Vereinbarung zum Stellenabbau

Mit Westhoff, der bis 2017 Risikovorstand der DZ Bank war, holt sich Gottschalk denn auch einen erfahrenen Kreditrisikomanager in den Aufsichtsrat, mit dem er schon im Spitzeninstitut der Volks- und Raiffeisenbanken vertrauensvoll zusammen gearbeitet hat. Die Rechtsanwältin und Volljuristin Mattheus, von 2012 bis 2019 für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY tätig, gilt als Corporate-Governance-Expertin. Seifert bringt als Telekommanagerin und Gründerin Digitalisierungskompetenz in den Commerzbank-Aufsichtsrat.

Die seit Winter 2008/2009 teilverstaatliche Commerzbank steckt abermals in einer Sanierung, nachdem sie 2020 den höchsten Jahresverlust seit der Finanzkrise vor elf Jahren erreichte. Der Vorstand um den zum Januar von der Deutschen Bank geholten langjährigen Allianz-Manager Manfred Knof wirkt noch nicht geeint, so hatte sich etwa Finanzvorständin Bettina Orlopp selbst Hoffnungen auf den Vorstandsvorsitz gemacht. Immerhin machte die Commerzbank am Gründonnerstag auch einen ersten Schritt zum Ende Januar bekannt gemachten Ziel, die Zahl der besetzten Arbeitsplätze bis Jahresende 2024 von zuletzt fast 40.000 im Konzern auf 32.000 zu verringern. In Deutschland fällt damit jeder dritte Arbeitsplatz weg. Dabei sollen betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden – offen ist nur wie.

Nun hat sich der Vorstand mit dem Gesamtbetriebsrat auf einen „sozialverträglichen Abbau“ von immerhin 1700 Vollzeitstellen schon bis Ende 2021 verständigt. Dafür wird ein Freiwilligenprogramm für die Mitarbeiter aufgelegt, dessen Kosten für Abfindungen und die Schließung von Filialen auf 470 Millionen Euro veranschlagt werden. Diesen Betrag werde die Commerzbank zulasten ihres Gewinns im ersten Quartal 2021 buchen, teilte das Kreditinstitut am Gründonnerstag mit. Die Gesamtkosten für den bis 2024 laufenden Konzernumbau, bei dem auch Auslandsstandorte geschlossen werden, hatte die Bank mit 1,8 Milliarden Euro veranschlagt.

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