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#Corona-Kennziffer in Hessen örtlich über der Marke 800

Corona-Kennziffer in Hessen örtlich über der Marke 800

Alsfeld kann es kaum erwarten: Kaum haben Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Gesundheitsminister Kai Klose (Die Grünen) die drei Städte in Hessen für das Thüringer Modell benannt, meldete der Bürgermeister der mittelhessischen Kommune: Wir starten am 8. April. Zu den Auswahlkriterien gehören unter anderem eine klare Verteilung über Nord-, Mittel- und Südhessen, eine Inzidenz unter 200 und die Bereitschaft der Kommunen zur Finanzierung des befristeten Modellversuchs.

Thorsten Winter

Thorsten Winter

Wirtschaftsredakteur und Internetkoordinator in der Rhein-Main-Zeitung.

Die Wendungen um den Impfstoff von Astra-Zeneca veranlasst auch die hessische Landesregierung, ihre Impfstrategie gegen das Coronavirus nachzujustieren. Nach Empfehlungen der Ständigen Impfkommission sollen möglichst nur noch Menschen über 60 Jahre dieses Produkt bekommen. Grund sind einige Fälle von Hirnvenenthrombosen vor allem bei Frauen. dem folgt nun auch das Land, wie die Landesregierung mitteilte.

Inzidenz über der Marke 800

Die oberhessische Kleinstadt Laubach hat außer der Reihe schon Erfahrungen über mehrere Tage mit dem Tübinger Modell gesammelt – Gewerbetreibende zeigten sich ernüchtert, äußerten aber auch Verbesserungsvorschläge. Dort liegt die Corona-Kennziffer über der Marke 800. Seit rund einer Woche bleiben alle Schulen in Laubach geschlossen, nur für Abschlussklassen gibt es Ausnahmen mit Schnelltests. „Grundsätzlich beobachten wir überall ganz stark einen Anstieg von Fallzahlen“, sagte der Sprecher über den Gießener Landkreis der dpa.

Aus dem Robert-Koch-Institut kommen unterdessen unerfreuliche Corona-Daten für Hessen. Es meldet mehr über Nacht verzeichnete neue Fälle als vor einer Woche und mehr Todesfälle im Zusammenhang mit der Pandemie. Die Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag leicht gesunken, ebenso wie im Bund. Allerdings liegt sie weiter über dem deutschen Durchschnitt. Mainz, vor Wochen unter der Marke 40, rangiert seit einigen Tagen über 100 binnen Wochenfrist verzeichneten Neuinfektionen unter 100.000 Einwohnern und hat erstmals eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.

Das RKI meldet 1514 neue Fälle nach 1344 vor einer Woche und 1174 vor 14 Tagen. Die Inzidenz ist binnen zwei Wochen von 93 auf gut 140 gestiegen nach 140,9 am Vortag. 217.605 Infektionen haben die hessischen Gesundheitsämter seit Beginn der Pandemie gut einem Jahr dem für die Seuchenbekämpfung zuständigen Institut gemeldet. 23 weitere Tote sind zu betrauern, alles in allem sind laut RKI 6321 an oder mit Covid-19 in Hessen verstorbene Personen bekanntgeworden.

Fast die gesamte Corona-Landkarte des RKI leuchtet kirschrot mit Kreisen und Städten mit einer Inzidenz von 100 oder mehr. Nur weiter der Schwalm-Eder-Kreis (70) und der Rheingau-Taunus sowie neuerdings wieder die Stadt Darmstadt (99,5) liegen unter diesem Schwellenwert. Der Kreis Darmstadt-Dieburg mit der Modellstadt Dieburg kommt auf 116, Wiesbaden auf 107 und das benachbarte Mainz auf 114. Für Kassel meldet das Institut die Zahl 131 nach 68 vor zwei Wochen. Am vorvergangenen Samstag war dort eine Demonstration sogenannter Querdenker und anderer Maskenverweigerer aus dem Ruder gelaufen. Auch im Kreis Kassel hat sich seitdem die Inzidenz in etwa verdoppelt. Hessische Hotspots bleiben der Kreis Hersfeld-Rotenburg (259), der neben dem noch stärker belasteten Wartburgkreis liegt, und die Stadt Offenbach, wo die sogenannte britische Mutante in Kindertagesstätten und Schulen unterwegs ist.

Kurz vor leichten Lockerungen bei den Corona-Regeln für Besuche in hessischen Alten- und Pflegeheimen sind nahezu alle Bewohner mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Von den 57.214 Bewohnern der Alten- und Pflegeheime (Stand: 31.12.2019) hätten mehr als 98 Prozent ihre Erstimpfung und knapp 73 Prozent die Zweitimpfung erhalten, teilte das Sozialministerium in Wiesbaden laut dpa mit. Die Besuchsmöglichkeiten werden ab April auf zwei Personen pro Tag erweitert. Bislang galt: Die Bewohner dürfen zweimal pro Woche von bis zu zwei Personen besucht werden.

Gut elf Prozent in Hessen geimpft

In Hessen sind mittlerweile gut 1.025.000 Impfdosen verabreicht worden. Darunter sind gut 703.000 Erstimpfungen, 208.000 entfallen auf das Astra-Zeneca-Produkt, das Gros auf den Impfstoff von Biontech. Bei der Erstimpfquote kommt Hessen auf den Wert 11,2. Das bezieht sich prozentual auf die Landesbevölkerung. In ganz Deutschland haben 11,3 Prozent der Menschen die erste vorbeugende Spritze gegen das Coronavirus bekommen. Am besten stehen das Saarland und Bremen mit einer Quote von 13,1 da. Rheinland-Pfalz kommt auf 11,9 und Thüringen auf 12,9.

Bei den Zweitimpfungen liegt Hessen mit einer Quote von 5,1 zwei Zehntel über Bundesniveau. Der Impfstoff von Astra-Zeneca spielt bei den Zweitimpfungen bisher fast keine Rolle. Das liegt auch und gerade an den zwölf Wochen zwischen der ersten und der zweiten Spritze. Laut RKI sind hier bisher nur 78 Dosen verabreicht worden. Die höchste Quote weist Thüringen mit 5,6 auf.

Impfallianz soll helfen

Eine vergangene Woche ins Leben gerufene Impfallianz soll vermehrt niedergelassene Mediziner in die Impfkampagne einbinden. Auf Initiative von Sozialminister Kai Klose (Die Grünen) haben sich demnach die Kassenärztliche Vereinigung Hessen, die Landesärztekammer Hessen, der Hausärzteverband Hessen, die Landesapothekerkammer Hessen und der Hessische Apothekerverband zu diesem Verbund zusammengeschlossen. Sie soll eine „regelhafte Einbeziehung der Ärzteschaft in das Impfen“ vom 5. April an gewährleisten. 30 niedergelassene Mediziner in der Wetterau hatten schon viele Patienten geimpft, bevor der zwischenzeitliche Stopp für das Produkt von Astra-Zeneca kam. Bald können sie dieses Angebot wieder aufnehmen. Vorerst könnten die Praxen leider nur mit 20 Impfdosen pro Woche rechnen.

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