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#Corona-Pandemie: Muss die Politik bei den Corona-Maßnahmen jetzt nachsteuern?

„Corona-Pandemie: Muss die Politik bei den Corona-Maßnahmen jetzt nachsteuern?“



Exklusiv

Die Lage in Bayerns Kliniken ist angespannt. Ein Münchner Immunologe fordert eine Maskenpflicht auch an Schulen. Wie Bayerns Gesundheitsminister die Lage einschätzt.

Die Inzidenzen sinken momentan in Bayern. Doch in den Kliniken ist die Lage extrem angespannt – auch wegen Covid-Erkrankten, betont der Chefarzt der München Klinik Schwabing, Prof. Dr. Clemens Wendtner. „Wir haben aktuell stationär so viele Covid-Patientinnen und -Patienten, wie wir es noch nie hatten.“

Und einen Wendepunkt der Welle sieht er im Gespräch mit unserer Redaktion noch gar nicht: „Zu uns kommen jeden Tag mehr Patienten. Ich fürchte, wir müssen davon ausgehen, dass dies wieder ein harter Herbst wird, vielleicht ein noch härterer als der vorherige.“ Um das Infektionsgeschehen einzudämmen, hält er eine sofortige Maskenpflicht in öffentlichen Räumen für sehr wichtig.

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Corona-Pandemie: Auch in den Schulen müsste es laut Wendtner wieder Masken geben

„Auch in den Innenräumen von Schulen müssten wir wieder eine Maskenpflicht haben“, sagt Wendtner. „Ab der fünften Klasse halte ich eine Maskenpflicht in Innenräumen auch an Schulen für einen zumutbaren Schutz für die Schüler und für die Lehrer.“ Außerdem bedauert er es, dass die Testpflicht für Veranstaltungen weitestgehend abgeschafft wurde.

Prof. Dr. Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, sagt dagegen unserer Redaktion: Auch wenn derzeit wieder zahlreiche Intensivpatienten mit Covid-19-Symptomen auf den Intensivstationen behandelt werden müssen, sei die Situation doch mit den vergangenen Jahren nicht zu vergleichen. „Ein Großteil der Bevölkerung hat bereits eine Erkrankung durchgemacht oder ist mehrfach geimpft.

Sie werden bei einer erneuten Ansteckung krank, aber nicht schwer krank. Um sich zu schützen, machen weiterhin sämtliche Hygienemaßnahmen, die wir mittlerweile gut kennen, Sinn: Innenräume gut lüften, Abstand halten, Maske tragen. Diese überall aber wieder verpflichtend einzuführen, halten wir aktuell für nicht notwendig. Freiwillig kann und sollte sich gerne jeder schützen.“ Dort, wo hohe Risiken bestehen, wie beispielsweise in Arztpraxen, Kliniken oder Altenheimen, bestehe ja ohnehin die Maskenpflicht auch weiterhin.

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Holetschek: Einen Anlass, die Corona-Regeln zu verschärfen, habe es bisher nicht gegeben

Dr. Markus Beier ist der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes. Gefragt, ob er die Einführung einer Maskenpflicht in Innenräumen nun für nötig hält, sagt er: „Ob es diesen Herbst und Winter eine Maskenpflicht in Innenräumen braucht, muss letztlich auf politischer Ebene anhand der jeweiligen Bedingungen entschieden werden.“ Allerdings fügt auch er an: „Aus medizinischer Sicht ist das korrekte Tragen einer FFP2-Maske grundsätzlich ein geeignetes Mittel, um sich selbst und andere vor Ansteckungen zu schützen.“

Muss die Politik in Bayern nun also doch handeln? „Wir nehmen die Hinweise von Herrn Prof. Wendtner selbstverständlich ernst“, sagt Gesundheitsminister Klaus Holetschek auf Anfrage unserer Redaktion. In Bayern, so der CSU-Politiker, werde die Entwicklung bei Corona von einem 30-köpfigen Expertengremium beim Landesamt für Gesundheit- und Lebensmittelsicherheit genau beobachtet. Die Staatsregierung lasse sich einmal pro Woche Bericht erstatten. Einen Anlass, die Corona-Regeln zu verschärfen, habe es bisher nicht gegeben. Zwar sei die Situation in den Kliniken wegen des Ausfalls von Personal vielerorts schwierig. „Aber“, so Holetschek, „das ist nicht nur ein Corona-Thema, das ist ein Dauerthema.“

Corona-Politik: Holetschek ist von Lauterbach genervt

Von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will Holetschek allerdings keine Ratschläge mehr hören: „Ich bin, ehrlich gesagt, ziemlich genervt.“ Erst habe die Bundesregierung sich davor gedrückt, präzisere Vorgaben zur Pandemiebekämpfung zu machen und weitgehend offen gelassen, wie die einzelnen Indikatoren zu gewichten seien. „Nun kümmern sich die Länder, wie gewünscht, selber drum. Und jetzt ist es auch wieder nicht recht.“

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Intensivmediziner Marx betont aber: „Es gilt die Ansteckung der vulnerablen Gruppen unbedingt zu verhindern. Derzeit sind 82 Prozent unserer Patienten auf den Intensivstationen älter als 60 Jahre, beziehungsweise 61 Prozent älter als 70 Jahre.“ Die Empfehlung der Stiko lautet für Menschen, die älter als 60 sind: Vier Impfungen gegen Covid. Daher raten Marx, aber auch Corona-Experte Wendtner Menschen über 60 Jahren dringend zu einer vierten Corona-Impfung. Marx ergänzt: „Und auch unbedingt gegen Grippe impfen lassen!“

Allerdings soll wohl am Dienstag der Beschluss fallen, die Impfzentren zum Jahresende zu schließen. Der Bayerische Hausärzteverband und der bayerische Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat dies bereits gefordert und erklärt ebenfalls, man müsse jetzt vor allem die Risikogruppen schützen: „Unsere Mitglieder und deren Praxisteams sind bestens gewappnet, die jetzt notwendigen Auffrischungsimpfungen, aber auch die wenigen Erstimpfungen professionell zu leisten. Es ist an der Zeit, die Finanzierung der Impfzentren nicht zu verlängern und die Einrichtungen zu schließen.“

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