Nachrichten

#Da war noch etwas gutzumachen

Inhaltsverzeichnis

Da war noch etwas gutzumachen

Als Anfang Juli die letzten deutschen Soldaten aus Afghanistan zurückkehrten, hatte wohl kaum jemand erwartet, dass die Bundeswehr nur wenige Wochen später zu einem gefährlichen Einsatz an den Hindukusch würde zurückkehren müssen. Doch der Blitzsieg der Taliban ließ der Bundesregierung und dem Bundestag keine andere Wahl, als Fallschirmjäger und andere Spezialkräfte zur Rettung deutscher Staatsangehöriger und afghanischer Hilfskräfte nach Kabul zu schicken.

Sie holten unter schwersten Bedingungen und unter Einsatz ihres Lebens – dreizehn amerikanische Soldaten fielen den Bombenattentaten zum Opfer – mehr als fünftausend Menschen aus dem Taliban-Staat heraus. Da war es nur recht und billig, dass die Verteidigungsministerin, die Wehrbeauftragte und der Generalinspekteur jetzt die Retter in Taschkent abholten. Die deutsche Politik hatte noch etwas gutzumachen nach der „stillen Ankunft“ vor acht Wochen, als allein der kommandierende General die Heimkehrer aus Afghanistan auf dem Flugfeld empfing.

Von Krieg wollte keiner sprechen

Wenigstens am bitteren Ende des Afghanistan-Feldzuges bekommt die Truppe hör- und sichtbar die Anerkennung, die sie sich in den zwanzig Jahren dieses Einsatzes mehr als verdient hat. Er war oft nicht angemessen gewürdigt worden, weil die deutsche Politik der Realität am Hindukusch nicht ins Auge schauen mochte. Dort tobte ein Krieg, von dem man in Berlin zuerst ebenso wenig sprechen wollte wie von Gefallenen. Lange sträubte man sich daher auch, die Soldaten mit schweren Waffen auszurüsten.

Jetzt aber gilt hoffentlich: Reserve hat Ruh. Die Bundeswehr wird nach dem Rückzug vom Hindukusch nicht so schnell in einen neuen Auslandseinsatz geschickt werden; nicht nur Amerika ist interventionsmüde. Die Truppe braucht nach zwei Jahrzehnten am Rande ihrer Belastbarkeit Zeit zum Durchatmen. Und die Entscheider in Regierung und Parlament müssen gründlichst die Lektionen durcharbeiten, die sie in Afghanistan erteilt bekamen. Die wichtigste: Wenn es um einen Krieg geht, dürfen Politiker niemanden belügen, vor allem nicht sich selbst.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!