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#„Da ist die Anspannung noch höher als sonst“

„Da ist die Anspannung noch höher als sonst“

Sie fahren für das belgische Team Lotto-Soudal. Ist die Erwartungshaltung dort für Klassikerfahrer wie Sie nicht immens hoch?

Allein die Vorfreude und die Begeisterung unseres überwiegend belgischen Betreuerstabs färbt auf uns Fahrer ab. Es ist schon etwas ganz Besonderes, für eine belgische Mannschaft beispielsweise jetzt am Ostersonntag die Flandern-Rundfahrt in Angriff zu nehmen. Das ist deren größtes Highlight des Jahres. Natürlich ist denen auch die Tour de France wichtig. Aber die „Ronde van Vlanderen“ toppt alles. Die lieben dieses Rennen und das ganze Drumherum – das ja leider auch in diesem Jahr nicht so stattfinden wird – wirklich abgöttisch.

Die Wochen im Frühjahr zwischen Mailand–Sanremo und Paris–Roubaix sind wie eine fünfte Jahreszeit für Sie. Was sind Ihre Erwartungen an Ihre diesjährige Klassikerkampagne?

Bei Mailand–Sanremo war ich im Finale schlecht positioniert und habe den Sprung in die erste Gruppe leider verpasst. Mit meiner aktuellen guten Form hätte ich auch jeden Fall das Zeug dazu gehabt. Aber ich hatte nicht meinen besten Tag, habe mich nicht hundertprozentig wohl gefühlt auf dem Rad. Das war für mich frustrierend. Aber der zweite Platz durch Caleb Ewan war für unsere Mannschaft natürlich ein tolles Ergebnis. Ich bin guter Dinge, dass ich noch was zeigen kann. Meine Lieblingsrennen liegen alle in diesen drei Wochen. Da ist die Anspannung noch höher als sonst im Jahr, ich spüre natürlich den Druck, den ich mir vornehmlich selbst mache. Es ist auch schön, dass das monatelange Training vom vergangenen November an ein Ende hat. Es sind jetzt nur noch kurze, intensive Einheiten und viel Regeneration zwischen den enormen Belastungen, welche die Klassiker einem abverlangen.

Zwischen dem Zieleinlauf nach 204 Kilometern Hatz beim E3-Preis am Freitagnachmittag, bei dem Sie nicht vorne mitmischen konnten, und dem Startschuss von Gent–Wevelgem über 254 Kilometer am vergangenen Sonntag lagen nur wenige Stunden. Wie regenerieren Sie im fortgeschrittenen Rennfahreralter zwischen zwei solchen Höchstbelastungen?

Ich habe nicht den Eindruck, dass ich mich im Alter schlechter erhole. Vielmehr stecke ich die Belastung mit den Jahren sogar besser weg. Ich sehe das als Vorteil gegenüber jungen Rennfahrern, die noch nicht genau abschätzen können, was da körperlich und mental auf sie zukommt. Es kommen gerade bei den Klassikern so manche Extremsituationen, die man meistern muss.

Erfahrung und Routine helfen, die bärenstarke junge Garde aufzuhalten, die aktuell die lange erfolgsverwöhnte Ü-30-Generation in den Schatten stellt?

Ja, denn dein Instinkt dafür, Rennsituationen richtig einzuschätzen, und die Streckenkenntnis werden über die Jahre immer besser. Man weiß, in welchen Momenten es wichtig ist, locker zu bleiben und Kraft zu sparen. Und man weiß aus Erfahrung, wo und wann es superwichtig ist, vorne zu sein. Wo der, der noch Kräfte zu sparen versucht, alles verlieren kann.

Angestrengt und hoch konzentriert: John Degenkolb in Wevelgem 2020


Angestrengt und hoch konzentriert: John Degenkolb in Wevelgem 2020
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Bild: AFP

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