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#Dann lieber nicht geimpft?

Dann lieber nicht geimpft?

Der Corona-Impfstoff von Astra-Zeneca hat gerade keinen besonders guten Ruf. Gegen die Virusvariante, die vor allem in Südafrika verbreitet ist, soll er laut vorläufigen Studien nicht gut wirken – so schlecht sogar, dass die Regierung Südafrikas das Impfprogramm abgebrochen hat. Darüber hinaus klagen hierzulande viele Geimpfte über teils starke Impfreaktionen.

Kim Björn Becker

Weil das Vakzin in Deutschland nur für Personen bis 64 Jahre zugelassen ist, werden derzeit vor allem Mitarbeiter des Gesundheitswesens mit dem Präparat geimpft. Neben ihnen gehören noch Pflegebedürftige und Personen über 80 Jahre zur Gruppe mit der höchsten Priorität beim Impfen. Doch diesen sind derzeit die knappen mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna vorbehalten, bei denen es keine Einschränkungen hinsichtlich des Alters der Impflinge gibt. Die Vakzine gelten auch als verträglicher als das Präparat von Astra-Zeneca.

Drosten verteidigt Impfstoff

Nachdem sich in manchen Krankenhäusern und bei einigen Rettungsdiensten große Teile der Belegschaft nach der Impfung krankgemeldet haben, war das Image des Astra-Zeneca-Impfstoffs dann vollends ramponiert. Zu Unrecht, wie nicht nur der Berliner Virologe Christian Drosten sagt.

Doch die Berichte über häufig auftretende Symptome wie Fieber, Schüttelfrost und Abgeschlagenheit sowie die Mahnungen mehrerer Landesregierungen, medizinische Einrichtungen sollten ihr Personal doch bitte nur in kleinen Gruppen zum Impfen schicken, haben dazu geführt, dass in den vergangenen Tagen etliche Ärzte und Pfleger lieber nicht mit Astra-Zeneca geimpft werden wollten.

In Sachsen waren am Donnerstag noch mehr als 2500 Impftermine in dieser Woche frei. Kai Kranich vom Deutschen Roten Kreuz vermutet zwar, dass viele Impfinteressenten aus dem Gesundheitswesen „noch nicht ausreichend darüber informiert sind, dass es für sie freie Termine gibt“. Doch kann er nicht ausschließen, dass manche aus Ressentiments vor dem für sie vorgesehenen Impfstoff von Astra-Zeneca nicht ins Impfzentrum kommen. Kranich weiß zu berichten, dass dieses Präparat in fünf Prozent aller Fälle abgelehnt werde.

Angesichts derzeit fehlender Alternativen wirbt das Dresdner Sozialministerium unermüdlich für das Vakzin. „Mit diesem Wirkstoff können hervorragend schwere Covid-Erkrankungen verhindert werden“, hieß es dort. „Aus unserer Sicht darf es nicht sein, dass Impfstoff vorhanden ist, aber nicht verimpft wird.“

Fall im Saarland

Was nicht sein darf, ist aber häufig der Fall. Bereits am vergangenen Wochenende hatte es im äußersten Westen der Republik eine ähnliche Debatte gegeben. Aus dem Saarland wurde gemeldet, dass mehr als die Hälfte der rund 200 Ärzte, die am vergangenen Samstag mit dem Vakzin von Astra-Zeneca im Rahmen eines Sondertermins hätten geimpft werden sollen, nicht erschienen sind.

Gesundheitsministerin Monika Bachmann rügte die Mediziner daraufhin öffentlich. Die CDU-Politikerin kritisierte das Verhalten als „höchst unsolidarisch gegenüber allen, die auf einen Impftermin warten“. Ein Teil der Absagen sei ohne Begründung erfolgt, sagte Bachmann. Im Raum stand die Vermutung, dass die Termine bewusst nicht wahrgenommen wurden – angeblich aus Ablehnung gegenüber dem Präparat von Astra-Zeneca. Die Kassenärztliche Vereinigung nahm die Mediziner in Schutz. Man gehe davon aus, dass es organisatorische Probleme gegeben habe, teilte die Organisation mit.

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