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#Darüber reden wir nicht

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„Darüber reden wir nicht“

Als das Schweizer Online-Magazin „Republik“ vor Kurzem ein Interview mit dem Documenta-Kurator Farid Rakun führte, äußerte der sich auch zu einer Frage, die seinen Umgang mit dem BDS betraf. Einige Teilnehmer der diesjährigen internationalen Kunstausstellung, die am 18. Juni in Kassel eröffnet, unterstützen die Bewegung, die als Protest gegen die Siedlungspolitik zum Boykott israelischer Produkte und Künstler aufruft. Die Presseabteilung der Documenta gab daraufhin das Interview nicht frei; man habe doch vereinbart, das Thema BDS nicht anzusprechen. Nun ist es eine Sache, wenn ein Popstar verfügt, dass beim Interview keine Fragen zu seinem Privatleben gestellt werden dürften; es ist eine ganz andere, wenn eine staatlich geförderte Institution in Deutschland der Presse verbietet, den Umgang mit Israel und die historische deutsche Sonderverantwortung auch nur anzusprechen.

Die Documenta 15 werde, erklärte Jörg Sperling vom Documenta-Forum, „anders werden als die anderen“. Damit meinte er vor allem die Idee des indonesischen Künstlerkollektivs Ruangrupa, das die Documenta 15 leitet, die Ausstellung auf dem Prinzip des „Lumbung“ aufzubauen. Der Lumbung ist eine gemeinschaftlich genutzte Reisscheune, in der die überschüssige Ernte gelagert und zum Wohl der Gemeinschaft verteilt wird. Das Prinzip des Teilens gemeinschaftlich erarbeiteter Reichtümer soll in Kassel als Gegenentwurf zur durchökonomisierten „Sharing Culture“ westlicher Industrienationen erlebbar werden. Gemeinwohl, kollektive Prozesse, eine Scheune für alle – all das klingt freundlich und konstruktiv. Anders als bei anderen Documenta-Ausgaben ist aber auch die Diskussion, zu der es kam, als bekannt wurde, dass zahlreiche Künstler und auch Teile des Leitungskollektivs den BDS unterstützen. Ein Problem für die Documenta-Macher ergibt sich daraus, dass einerseits ziemlich viele Künstler und Kuratoren des so- genannten „globalen Südens“ den BDS unterstützen – und andererseits der Deutsche Bundestag im Mai 2019 einen Beschluss gefasst hat, in dem der BDS als antisemitisch verurteilt wird.

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