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#„Starrheit hat katholische Kirche an den Abgrund geführt“

„Starrheit hat katholische Kirche an den Abgrund geführt“

Das Nein des Vatikans zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare hat in der Weltkirche die erwartet kontroversen Reaktionen hervorgerufen. In Deutschland äußerten etwa die ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK), die katholischen Frauenverbände kfd und KDFB, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) sowie die Initiative „Wir sind Kirche“ Enttäuschung über die Entscheidung der Glaubenskongregation des Vatikans, wonach die katholische Kirche nicht befugt sei, homosexuelle Partnerschaften zu segnen. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer und der Passauer Bischof Stefan Oster begrüßten dagegen das Nein des Vatikans und äußerten sich dankbar über die erfolgte Klarstellung. Auch in den Vereinigten Staaten sowie in anderen Ländern gab es die erwarteten widersprüchlichen Reaktionen.

Matthias Rüb

Matthias Rüb

Politischer Korrespondent für Italien, den Vatikan, Albanien und Malta mit Sitz in Rom.

In dem sogenannten Responsum ad dubium (Antwort auf einen Zweifel) heißt es, kirchliche Segnungen menschlicher Beziehungen seien nur möglich, wenn damit den Plänen Gottes gedient sei. Deshalb sei es „nicht erlaubt, Beziehungen oder selbst stabilen Partnerschaften einen Segen zu erteilen, die eine sexuelle Praxis außerhalb der Ehe (das heißt außerhalb einer unauflöslichen Verbindung eines Mannes und einer Frau, die an sich für die Lebensweitergabe offen ist) einschließen, wie dies bei Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts der Fall ist“.

„Versuch des ,Ausschließens‘ entgegentreten“

Für die ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche äußerte Vorstandsmitglied Thomas Pöschl, die Starrheit der römisch-katholischen Kirche in Fragen der Sexualmoral habe sie an „den Abgrund geführt“, vor dem sie heute stehe: „Wir fordern alle unsere katholischen Bischöfe in Deutschland auf, dem römischen Versuch des ,Ausschließens‘ entgegen zu treten.“ Das Komitee Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender (LSBT) in der katholischen Kirche hat gleichfalls mit Empörung reagiert. Das Schriftstück der Glaubenskongregation stelle „gleichgeschlechtliche Liebesbeziehungen in den Kontext von Sünde“ und fordere faktisch „homosexuelle Menschen auf, ihre sexuelle Orientierung zu unterdrücken“, heißt es in einer Mitteilung des LSBT-Komitees vom Dienstag.

Damit verspiele die Glaubenskongregation ihre „vermutlich letzte Chance, weltweit menschenfreundlich und ethisch anschlussfähig zu bleiben“. Dabei zeigten die Erfahrungen der vergangenen Jahre, dass Mitglieder der katholischen Kirche „vielerorts nicht mehr dazu bereit sind, gleichgeschlechtliche Beziehungen als Sünde zu diffamieren, dass Segensfeiern bereits Teil ,inoffizieller‘ kirchlicher Praxis sind und dass die immer wieder beschworene biblische Verurteilung homosexueller Beziehungen theologisch nicht mehr haltbar ist“.

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