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#Das Ende der Jahrhundertdürre in Kapstadt

Das Ende der Jahrhundertdürre in Kapstadt

Von einer Jahrhundertdürre zu vollen Stauseen: In Kapstadt ist die Sorge vor einem „Day Zero“, an dem kein Wasser mehr aus den Leitungen fließt, verflogen. In dieser Woche hob die Stadtverwaltung die letzten Restriktionen für den Wasserverbrauch auf. Von November an müssen die Kapstädter für Wasser auch weniger bezahlen. Es sei unwahrscheinlich, dass der Wasserstand bis zum nächsten Winter abermals auf ein kritisches Niveau sinke, sagte Bürgermeister Dan Plato. Die Bürger dürften wieder großzügiger mit Wasser umgehen – auch wenn sich die Stadt in einer dürreanfälligen Region befinde.

Claudia Bröll

Dank starker Regenfälle im Winter laufen die Stauseen rund um die Stadt fast über. Der größte, der Theewaterskloof Dam, war am Mittwoch zu 101 Prozent gefüllt. Im März 2018 war der Wasserstand auf elf Prozent zurückgegangen. Damals glich die Umgebung des Sees einer Wüstenlandschaft. Kapstadt drohte als erster Küstenstadt der Welt das Wasser auszugehen. Ein möglicher „Day Zero“, an dem kein Tropfen mehr aus den Leitungen läuft, hatte international Aufsehen erregt. Schreckensszenarien von langen Warteschlangen vor öffentlichen, vom Militär bewachten Wasserstellen machten die Runde. Auf dem Höhepunkt der Krise durften die Bewohner nur 50 Liter Wasser am Tag verbrauchen. Unvergessen sind die „Zwei-Minuten-Duschen“ in Eimern und die abgestellten Wasserhähne in Einkaufszentren. Hotels entfernten die Stöpsel in Badewannen. Die Nachfrage nach Wassertanks und Bewässerungssystemen mit Schmutzwasser schoss in die Höhe. Zeitweise wurde sogar erwogen, einen Eisberg vom Südpol abzuschleppen.

Day-Zero-Panik und die Tourismusindustrie

Die Dürre habe gezeigt, dass man sich nicht nur auf die Stauseen verlassen dürfe, so die Stadtverwaltung. Um künftig gewappnet zu sein, gebe es zahlreiche Projekte, um Wasser wiederzuverwerten, Grundwasser anzuzapfen und Meerwasser zu entsalzen. Der Betrieb einer großen temporär errichteten Entsalzungsanlage wurde derweil eingestellt. Sie hatte in zwei Jahren insgesamt 3,8 Milliarden Liter geliefert.

Unter den Hauptleidtragenden der Day-Zero-Panik war die Tourismusindustrie. Dabei seien die Betreiber von Pensionen und günstigen Hotels stärker getroffen gewesen als Luxushotels, ermittelten Wissenschaftler jüngst in einer Studie. Letztere hätten sich selbst mit Wasser versorgen können. Die Forscher warnten davor, bei einer neuen Dürre abermals „alarmierende Nachrichten“ zu verbreiten, die Touristen und Investoren verschrecken könnten.

Derzeit hat die Branche aber andere Sorgen. In dieser Woche legte das Tourismusministerium eine überarbeitete Liste mit 22 Hochrisiko-Ländern vor, aus denen Urlauber wegen der Corona-Pandemie nicht einreisen dürfen. Dazu gehören acht der zehn wichtigsten Herkunftsländer – auch Deutschland.

 

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