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#Das Militärbündnis AUKUS und Frankreichs Überseegebiete

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Das Militärbündnis AUKUS und Frankreichs Überseegebiete

Weiße, palmengesäumte Sandstrände und blaue Lagunen, so lernen junge Franzosen das Archipel Neukaledonien in ihren Schulbüchern kennen. Die Bilder vom Südseeparadies passen schlecht zum diplomatischen Wirbelsturm, der die französische Inselgruppe heimgesucht hat. Hinter der sperrigen Abkürzung AUKUS verbirgt sich eine neue militärisch-technologische Sicherheitsallianz für den Indopazifik zwischen Australien, Großbritannien und den Vereinigten Staaten, über die Frankreich sich geärgert hat wie seit dem amerikanischen Irak-Feldzug im Jahr 2003 nicht mehr. Von einem „Dolchstoß in den Rücken“ sprach Außenminister Jean-Yves Le Drian und beklagte einen schweren Vertrauensbruch.

Um das neue Bündnis mit Amerika und Großbritannien einzugehen, hat Australien Frankreich die 2019 unterzeichnete Sicherheitspartnerschaft aufgekündigt und einen 2016 abgeschlossenen Vertrag über den Kauf von zwölf U-Booten annulliert. Seither ist eine diplomatische Eiszeit zwischen Paris und Canberra angebrochen. Der französische Botschafter für Australien ist nach Hause zurückbeordert worden. Er berichtet fast täglich der Presse von den hinterhältigen Täuschungsmanövern der australischen Regierung. Jetzt gab der frühere australische Ministerpräsident Malcolm Turnbull den verärgerten Franzosen recht und kritisierte seinen Nachfolger und Parteifreund: „Scott Morrison hat nicht aufrichtig agiert. Er hat Frankreich mutwillig getäuscht.“ Vor dem National Press Club of Australia sagte Turnbull auch, er habe mit seinem Freund Emmanuel Macron telefoniert, was Ministerpräsident Morrison bislang unterlassen habe.

China wirbt um kleine Pazifikländer

Was aber hat dies mit Neukaledonien zu tun? Das Archipel, auf dem die Trikolore weht, liegt 18.000 Kilometer von Paris, aber nur 2000 Kilometer von der australischen Küste entfernt. „Wir sind Nachbarn“, hat Macron in guten Zeiten gern betont. Der französische Präsident setzte auf die enge Partnerschaft mit Australien, um Neukaledonien vor chinesischem Einfluss zu schützen. Denn in Paris ist nicht unbemerkt geblieben, wie China seit einigen Jahren die kleinen Länder des Pazifiks umwirbt.

2019 wollte Peking die gesamten Schulden Papua-Neuguineas neu finanzieren, bis sich die australische Regierung in letzter Minute einschaltete und der strategisch gelegenen Insel einen 185-Millionen-Euro-Kredit gewährte. Etliche der Inseln, die den heimlichen Schutzwall Australiens im Korallenmeer bilden, stehen bereits unter chinesischem Einfluss. Peking hat ihnen Dämme gegen Flutwellen gebaut sowie Straßen, Sportanlagen und andere soziale Einrichtungen mitfinanziert. Dass Australien unbeirrt auf Kohleabbau setzt und mit hohen CO2-Emissionen zum Klimawandel beiträgt, besorgt die vom Anstieg des Meeresspiegels besonders betroffenen Inseln. In das Bild passt es, dass Ministerpräsident Morrison bislang nicht zugesagt hat, an der nächsten UN-Klimakonferenz in Glasgow teilzunehmen.

Die Salomoneninseln, Vanuatu, Tonga, Fidschi und Kiribati sind über die geschickte Scheckbuchdiplomatie Pekings und die Irritation über die australische Klimapolitik mehr oder weniger in die Einflusssphäre Chinas geraten. Frankreich befürchtet, dass Neukaledonien durch den rücksichtslosen Bruch mit Australien bald nachfolgen könnte. „China ist dabei, seine Vormachtstellung in diesem Teil der Welt Schritt für Schritt auszubauen“, sagte Macron bereits im Mai 2018 bei einem Besuch in Nouméa, der Hauptstadt Neukaledoniens. „Es geht nicht darum, Ängste zu schüren, sondern der Realität ins Auge zu sehen.“ Er warnte davor, dass „diese Vormachtstellung unsere Freiheiten und unsere Chancen beschneidet und wir klein beigeben müssten“. Deshalb setzte er alles daran, die Sicherheitspartnerschaft mit dem großen Nachbarn Australien auszubauen.

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