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#Das Virus steigt mit auf das Dach der Welt

Das Virus steigt mit auf das Dach der Welt

Erst ließen die chinesischen Behörden in diesem Vormonsun keine internationalen Expeditionen auf der tibetischen Nordseite des Mount Everest zu. Dann überlegten sie, auf dem Gipfel, der auf der Grenze von Tibet und Nepal liegt, eine Trennlinie einzurichten, damit die Teilnehmer der einzigen rein chinesischen Expedition nicht auf dem höchsten Punkt in 8849 Meter Höhe mit Expeditionsteilnehmern von der nepalesischen Südseite zusammenträfen. Am 14. Mai wurde die chinesische Expedition schließlich ganz abgebrochen. Es sollte kein Corona-Superspreading auf dem Dach der Welt geben.

Die Vorsicht war berechtigt. Der Dokumentarfilmer Scott Simper gehörte zu den ersten, die in diesem Jahr den Gipfel des Mount Everest von der Südseite erreichten, und wie sich hinterher herausstellte, war der 52 Jahre alte Amerikaner, der in Neuseeland zu Hause ist, am 11. Mai mit dem Coronavirus infiziert, als er dort oben stand. Für Simper war es die dritte erfolgreiche Besteigung. Doch diesmal war etwas anders. Er fühlte sich müde und hatte Probleme mit der Atmung. Seine Frau Anna Keeling erzählte dem neuseeländischen Online-Magazin Stuff, sie habe am Gipfeltag mit ihrem Mann telefoniert, der völlig erschöpft geklungen habe und kaum habe sprechen können. Ein Corona-Test brachte Gewissheit. Simper vermutet, dass er und einige Teamkollegen sich vor dem fünftägigen Aufstieg zum Gipfel im Basislager infiziert hatten.

Erkrankte musste mit dem Helikopter abgeholt werden

Doch auch am Berg gab es Ansteckungen. Lukas Furtenbach, Expeditionsveranstalter aus Innsbruck, ist sich sicher, dass einer seiner Teilnehmer, der positiv auf Corona getestet wurde, sich auf dem Weg vom Basislager zum ersten Hochlager infiziert hat. Im Khumbu-Eisbruch stehen die Menschen oft schwer atmend eng beieinander, wenn sie vor steilen Anstiegen oder an Leiterbrücken, die über Gletscherspalten gelegt wurden, warten müssen. Furtenbach beendete seine Expedition vorzeitig und schickte seine Kunden nach Hause. „Bei diesen massiv steigenden Corona-Zahlen im Basislager das Leben unserer Kunden, Bergführer und Sherpas leichtfertig zu riskieren, wäre unverantwortlich“, teilte er Mitte Mai mit.

Die anfängliche Kritik an seiner Entscheidung ist inzwischen in Zustimmung umgeschlagen. Sechs weitere große Veranstalter folgten ihm. „Unsere Entscheidung war absolut richtig. Es werden immer mehr Berichte bekannt von Leuten, die bei ihrem Gipfelgang krank waren und dann positiv getestet wurden. Es wurden auch einige mit dem Helikopter aus dem zweiten Hochlager in 6450 Meter evakuiert und dann positiv auf Covid getestet. Wenn der Helikopter nicht fliegen kann wegen Schlechtwetter, kann das schnell ein Drama werden“, sagt Furtenbach.


Wie viele Corona-Fälle es am Everest tatsächlich gab, darüber kann nur spekuliert werden. Jedes Team sei betroffen gewesen, berichten Expeditionsveranstalter übereinstimmend, zahlreiche Erkrankte mussten mit dem Hubschrauber nach Kathmandu gebracht werden. Laut dem amerikanischen Sender CNN sagte Tashi Sherpa von Seven Summit Treks, dem größten Anbieter, ein Viertel der Teilnehmer sei positiv getestet worden. Und nicht nur das: Drei Bergsteiger starben am Berg. Ursache soll Erschöpfung gewesen sein. Berichten zufolge sollen sie über Schmerzen in der Lunge und trotz Sauerstoffmaske über Probleme beim Atmen geklagt haben, was auf eine Covid-Infektion hindeuten könnte. Eine Bestätigung dafür gibt es nicht.

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