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#„Das Zeitalter des Fußballs“

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„Das Zeitalter des Fußballs“

Der Fußballsport ist, so das Fazit von David Goldblatt, in fast allen Ländern in keinem guten Zustand, was allerdings wegen florierender Hochglanzprodukte wie der Weltmeisterschaften für Männer und Frauen wenig Beachtung findet. Den britischen Autoren und Soziologen, der 2006 durch sein Buch „The Ball is Round: A Global History of Football“ bekannt wurde, halten einige Rezensenten sogar für den weltweit besten Fußball-Autoren. Auch in „The Age of Football. The Global Game in the Twenty-First Century“ enttäuscht er seine Leser nicht. Wer die Geduld hat, sich durch die rund 700 Seiten durchzukämpfen (oder das von Goldblatt selbst besprochene Hörbuch anzuhören), erfährt einen in dieser Form sicher einzigartigen Überblick zum Stand des Sports.

Drei Jahre hat Goldblatt nach eigenen Angaben dafür Presse- und Fachartikel gelesen sowie viele Länder besucht, wobei ein Problem darin bestehe, dass die meisten Quellen zum Männerfußball vorlägen. Einige Staaten bekommen zwangsläufig mehr Aufmerksamkeit als andere. Dabei werden neben den Nationalmannschaften und lokalen Ligen, dem Stand des Männer- und Frauenfußballs immer auch relevante politische, ökonomische und gesellschaftliche Fragen rund um den weltweit beliebtesten Sport erörtert, der allerdings nicht überall die Nummer eins ist. So gilt das Hauptaugenmerk im bevölkerungsreichen Südasien dem Cricket.

These mit Schwächen

Fünf der sechs Weltmeisterschaften der Männer zwischen 1998 und 2018 wurden von europäischen Nationalmannschaften gewonnen. Wenn über eine Globalisierung des Fußballs gesprochen wird, verkennt dies, dass das globale Machtzentrum des Sports in die großen Ligen Europas gerückt ist. Nicht nur kicken die besten Spieler aus aller Welt hier; das Satellitenfernsehen macht vor allem Spiele der englischen Premier League und der Champions League weltweit zugänglich. Ein Effekt, der laut Goldblatt in der Mehrzahl aller nationalen Ligen zu einem teils dramatischen Besucherschwund geführt hat, wozu vielfach auch andere lokale Faktoren wie fehlende Sicherheit beim Stadionbesuch oder, wie in der Türkei, der Bau neuer Stadien jenseits urbaner Zentren beigetragen haben. Allerdings, so betont Goldblatt, hätten gerade einmal zwölf bis 14 Groß-Klubs eine weltweite Fan-Basis.

Etwas optimistisch ist die wenig belegte These von Goldblatt, dass die weltweite Übertragung von Spielen aus Europa den Kosmopolitismus befördert hat. Dagegen sprechen unter anderem der Aufstieg nationalistischer Populisten etwa in Brasilien und Ungarn, die versuchen, den Fußball als Plattform zu nutzen; der Ausschluss von Iranerinnen aus Stadien oder die Politik einiger israelischer Klubs, keine arabischen Spieler zu verpflichten. Der Fußball ist zwar in alle Erdwinkel vorgedrungen, was aber nicht bedeutet, dass er auch für alle Menschen zugänglich ist. Das betrifft vor allem den Mädchen- und Frauenfußball, der insbesondere in weiten Teilen Afrikas und des Nahen Ostens auf kulturelle Barrieren trifft.

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